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Osnabrück Radverkehr

Für sicheres Radfahren: Radentscheid Osnabrück gegründet

In den vergangenen Jahren sind bereits verschiedene Projekte angestoßen worden, um das Radfahren in Osnabrück sicherer und komfortabler zu machen. Die Bemühungen reichen aber bei weitem nicht aus, um das Ziel der Fahrradstadt 2030 zu erreichen.

Wie verblogge ich jetzt eine Pressemitteilung, in der ich selbst zitiert werde? Ich kopiere sie hier einfach komplett rein. In Osnabrück bastelt seit einiger Zeit eine kleine Gruppe an einem Radentscheid und geht heute zum ersten Mal offiziell an die Öffentlichkeit. Der Radverkehr in der Hasestadt soll Rückenwind bekommen. Auch wenn bereits viele Ideen vorhanden sind, muss die Umsetzung jetzt endlich Fahrt aufnehmen und es darf nicht bei jeder Umwidmung von Parkplätzen zu ewig langen politischen Grundsatzdiskussionen kommen.

Rückenwind für den Radverkehr

Für sicheres Radfahren: Radentscheid Osnabrück gegründet

In den vergangenen Jahren sind bereits verschiedene Projekte angestoßen worden, um das Radfahren in Osnabrück sicherer und komfortabler zu machen. Die Bemühungen reichen aber bei weitem nicht aus, um das Ziel der Fahrradstadt 2030 zu erreichen. Daher hat sich nun der Radentscheid Osnabrück gegründet. Er will den politischen Parteien Rückenwind verschaffen, die nötigen ehrgeizigen Ziele klar zu formulieren und einen zeitlichen Rahmen zu setzen, in dem Verbesserungen für den Radverkehr umgesetzt werden müssen.

„Alle sollen bequem und sicher in Osnabrück Fahrrad fahren können. Dafür muss der Radverkehr politisch einen höheren Stellenwert erhalten. Es gibt zwar den Fahrradstadtbeschluss, aber wir sehen nicht, dass dieser auch schnell und konsequent umgesetzt wird. Hier wollen wir mit einem Bürgerbegehren bzw. einem Bürgerentscheid – dem Radentscheid – nachhelfen“, sagt Steffen Berger vom Radentscheid Osnabrück.

Der Radentscheid Osnabrück setzt sich für eine inklusive Radverkehrsinfrastruktur ein, in der sich alle Altersgruppen – von Kindern bis Rentner:innen – intuitiv zurechtfinden und sicher und komfortabel alle Ziele in der Stadt erreichen können. „Ein entscheidender Baustein dabei ist die Neuverteilung der Verkehrsflächen. Osnabrück kann nur zur echten Fahrradstadt werden, wenn das Fahrrad deutlich mehr Platz bekommt. Nur so können auch die Menschen motiviert werden, die sich heute noch – zurecht – an den Rand gedrängt fühlen und aus Angst eben nicht aufs Fahrrad steigen“, sagt Daniel Doerk.

Osnabrück kann nur zur echten Fahrradstadt werden, wenn das Fahrrad deutlich mehr Platz bekommt.

„Viel zu viele Menschen haben in den vergangenen Jahren ihr Leben verloren, als sie mit dem Fahrrad in Osnabrück unterwegs waren. Der Radentscheid Osnabrück steht für die Vision Zero. Im Verkehr sollen keine Menschen mehr ums Leben kommen. Dafür müssen konsequente Maßnahmen ergriffen werden. Die Sicherheit muss bei der Verkehrsplanung an erster Stelle stehen, nicht die reibungslose Abwicklung einzelner Verkehrsträger“, ergänzt Johanna Hagedorn.

Der Osnabrücker Radentscheid ist Teil einer deutschlandweiten Bewegung, die unter dem Dach von Changing Cities e.V. für bessere Bedingungen für Radfahrende in mittlerweile 46 Städten streitet. Hinter der Initiative steht ein offenes, wachsendes Team aus engagierten Osnabrückerinnen und Osnabrückern, das sich für sichere und komfortable Radmobilität einsetzt. Der Radentscheid Osnabrück versteht sich als verbindendes Element zwischen den Verkehrsmitteln und der Stadtentwicklung. „Die Fahrradstadt Osnabrück wird eine lebenswerte Stadt sein, eine Stadt für Menschen. Dafür setzen wir uns ein und dafür werben wir um Unterstützung“, so Birte Kahmann.

Konkret tritt der Radentscheid Osnabrück mit fünf Zielen an:

  1. Radverkehrsnetz ausbauen
  2. Sichere Radwege an Hauptstraßen anlegen
  3. Kreuzungen sicher gestalten
  4. Fahrradstellplätze ausbauen
  5. Mobilitätswende konsequent und transparent fördern

Als Auftaktaktion plant der Radentscheid am 3. Juni zum Internationalen Tag des Fahrrades einen Pop-up-Radweg in Osnabrück. „Es wird Zeit, die Verkehrsflächen endlich neu aufzuteilen. Mit einer ersten Aktion wollen wir zeigen, dass das Radfahren auch kurzfristig sicherer und komfortabler werden kann. Dazu werden wir am Nachmittag des 3. Juni einen temporären Pop-up-Radweg einrichten. Es soll ein kleines Schaufenster in die Zukunft werden“, sagt Leo Fendel.

Homepage: radentscheid-os.de
Twitter: @radentscheid_os
Instagram: @radentscheid_os

Foto: Radentscheid OS

Eine Antwort auf „Für sicheres Radfahren: Radentscheid Osnabrück gegründet“

Immer wieder interessant wie konsequent seitens der Radentscheide der ehemalige Dreiklang ‚zügig, sicher und komfortabel‘ um das ‚zügig‘ kastriert wurde.
Aber o.k., wenn Radverkehr für den innerstädtischen Kurzstreckenverkehr unter 5KM (Bundes-ADFC, Strössenreuther-CDU und so weiter…) auf separierten Wegen vorgesehen ist (Steigbügelhalterfunktion für den ökologisch fatalen und leider weiter wachsenden Mittel- und Landstrecken MIV), dann macht das Sinn, und es wird auch gelingen die Autofahrenden sowie die Autolobbys mit an Bord zu kriegen (bzw. sind diese ja bei näherem Hinsehen im ‚lets-go-dutch-Trend‘ schon an Bord, teilweise wohl auch schon am Ruder).

Ansonsten lässt der Satz:
“ Die Sicherheit muss bei der Verkehrsplanung an erster Stelle stehen, nicht die reibungslose Abwicklung einzelner Verkehrsträger“, ergänzt Johanna Hagedorn.“
tief blicken:
Nicht der Fussverkehr, nicht der Radverkehr und auch nicht der ÖP(n)V schaffen dochlediglich und ausschliesslich der Autoverkehr der das tödliche Risiko im Verkehr darstellt!
Teil der Lösung wäre genau diese offenbar vom Radentscheid abgelehnte „reibungslose Abwicklung einzelner Verkehrsträger“, nämlich der Verkehrsträger des Umweltverbundes!
Schliesslich ist Reisezeit DAS entscheidende Kriterium der Verkehrsmittelwahl.
Dazu (reibungslose Abwicklung des Umweltverbundverkehrs) müsste selbstverständlich zunächst oder zumindest parallel der Autoverkehr massiv (!) reduziert werden, was aber aus Gründen von Ökolgie und Klima über kurz oder lang ohnehin unausweichlich ist oder sein müsste.

Naja, immerhin findet sich nicht der obligate Satz, dass die Initiative „auch denen nutzt, die ja aufs Auto angewiesen sind)?
Wer weiß, kommt ja vielleicht noch nach der nächsten CDU-Strössenreuther Dreh-Deine-Stadt-Schulung.

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