Und schon wieder Sonntag. Ich hoffe, ihr hattet idealerweise ein langes Wochenende mit Brückentag. Jetzt gibt es wieder was zu lesen. Berichte über Verkehrsunfälle halten die Schuld häufig von Autofahrern fern. Dabei wissen wir, dass sie die überwiegende Mehrheit der Kollisionen verursachen. Aber in Polizeiberichten wird das oft so dargestellt, als ob die Radfahrer falsch gehandelt haben.
Noch weiter geht das ZDF, das teasert, „der Radverkehr führt immer wieder zu Konflikten zwischen Rad- und Autofahrern“. Damit wird der Radverkehr mal wieder als etwas Störendes dargestellt. Im Beitrag sind die Konfliktverursacher dann allerdings ausschließlich Autofahrer. Und der sich gehasst gefühlte Autoclub-Präsident ist jetzt auch nicht die seriöseste Quelle. Die Neuverteilung des Verkehrsraums zugunsten der Sicherheit von Radfahrenden immer wieder explizit als Autohass zu bezeichnen, ist schon arg dümmlich.
In Spanien gilt ab sofort, was in Deutschland noch immer undenkbar scheint: ein Tempolimit von 30 km/h innerorts auf den meisten Straßen. Nur auf Stadtstraßen mit mehr als einer Fahrbahn pro Richtung gilt noch 50. Glauben wir der CDU/CSU, dürfte der Verkehr in Spanien nun sehr schnell zum Erliegen kommen. Ich bin gespannt. Euch erstmal viel Vergnügen bei der Lektüre. Und wem das Angebot von it started with a fight etwas wert ist, kann gerne etwas in die digitale Kaffeekasse werfen.
Klimakiller Dienstwagen (Spiegel)
Radfahrer gegen Autofahrer (ZDF)
„Die Straße war mal für Kinder“ (taz)
Wie sicher sind Lastenfahrräder? (WDR)
Freie Fahrt auf freie Bürger (ZEIT Online)
Wie dreist darf ein Minister sein? (ZEIT Online)
Mythos Biokraftstoff: Alles grün im Tank? (Blätter)
Trend zu weniger Gängen beim Rad (Deutschlandfunk Nova)
Spanien führt 30-km/h-Tempolimit innerorts ein (heise online)
Delivery Hero kommt zurück nach Deutschland (Süddeutsche Zeitung)
Verkehrssenatorin zum Radverkehr: „2030 wird Berlin anders aussehen“ (Riffreporter)
Leseranwalt: Wider die Windschutzscheiben-Perspektive in Polizeimeldungen (Main Post)
Tweets
Der NDR fasst noch mal den Luftfilter-Radweg-Wahnsinn der @stadt_kiel zusammen. Es ist wirklich kaum zu glauben… pic.twitter.com/xeXg5med8Z
— Daniel (@SecretCoAuthor) May 12, 2021
Ich muss ja schon ein bisschen lachen. Aber es ist natürlich unredlich, die Pandemiefolgen jetzt als eigene Leistung zu verkaufen. Ohne Corona wäre das ein epic fail geworden… https://t.co/Mlb0FRZl8p
— Daniel (@SecretCoAuthor) May 12, 2021
Wie cool ist das denn?? In #Bielefeld #Stieghorst wird eine Velo-Route gebaut, die doch tatsächlich Vorrang vor dem querenden Autoverkehr hat. Ich war komplett irritiert, als auf dem Radweg das Vorfahrtszeichen erschien. #Autokorrektur #Verkehrswende @Radentscheid_Bi pic.twitter.com/c5JBvKbyRk
— Dr. Ole Wintermann (@olewin) May 13, 2021
Service-Tweet für alle, die heute Morgen mal wieder im Stau stehen. pic.twitter.com/hpXf7Qqf8N
— Daniel (@SecretCoAuthor) February 20, 2017
Ich weiß nicht, nach welchen Regeln der Leiter des Einsatz- und Streifendienstes der Polizei Melle Dienst tut, nach der geltenden Straßenverkehrsordnung aber scheinbar nicht… pic.twitter.com/aUoU4XkvoL
— Daniel (@SecretCoAuthor) May 10, 2021
Das ist absolut korrekt. Es ist irrelevant, welche Kleidung Radfahrende tragen. Nichts entlässt andere Verkehrsteilnehmer aus ihrer Pflicht der Vorsicht und gegenseitigen Rücksichtnahme.
— Polizei Mainz (@PolizeiMainz) May 5, 2021
Die @amsonline feiert die abgeschwächte Novelle der StVO. Autofahrer können damit „gut leben“. Abschreckung also Fehlanzeige… pic.twitter.com/yDgPTmHE3u
— Daniel (@SecretCoAuthor) May 15, 2021
Versucht das #CDU-geführte Ministerium @innen_mv von Torsten Renz, den @RadentscheidSN zu verhindern?
Offener Brief an @ManuelaSchwesig: https://t.co/6U1bfWC5TA pic.twitter.com/0ewBxJcaKG
— Daniel (@SecretCoAuthor) May 15, 2021
3 Antworten auf „Links der Woche #286“
#weniger Gänge :
Eine pauschale Aussage ob viele oder wenige Gänge besser sind ist nicht zielführend. Für viele sportliche Radfahrer, bzw Tourenbiker ist diese Gängelung der Industrie hin zu den sogenannten 1-fach Schaltungen reine Bevormundung bzw Nötigung. So treibt man die Menschen mangels Bandbreite auf’s E-Bike.
Was anscheinend Händler und Hersteller vergessen haben ist die Individualität des Radfahrers- ein Fahrrad muss 100 % zum Fahrer passen, zum Einsatzzweck, zum Gelände, usw ….
Und eine passende Schaltung ermöglicht es dem Fahrer konstant und gleichmäßig zu treten , damit das Optimum aus seiner persönlichen Leistung zu schöpfen.
Das ganze als Gängelung und Bevormundung zu bezeichnen finde ich hier etwas übertrieben. Es ist eine Variante, die ich als sportlicher Radfahrer sogar sehr interessant finde, da Vorteile in Schaltlogistik und Gewicht bestehen. Wer kleinere Schaltstufen und eine etwas bessere Bandbreite bevorzugt soll auf 2-Fach oder gar 3-Fach gehen. Letztendlich werden die wenigsten Radfahrer ihr Rad auf ihre speziellen Bedürfnisse eingestellt haben, sondern das nehmen was da ist. Wer sein Rad aber auf seine speziellen Bedürfnisse einstellen möchte hat somit eine weitere, gute Alternative.
PS: Wer wegen einer 1×11 lieber aufs E-Bike umsteigt, ist noch nie mit dem Torpedo 3Gang Rad seiner/ihrer Oma gefahren und sollte lieber mal seine/ihre Privilegien reflektieren.
@Uwe Trettin: Der Unterschied ist geringer, als es auf den ersten Blick scheint. Von den vermeintlich 2×10=20 Gängen an meinem Hauptrad bleiben nur etwa 13 übrig, wenn fast identische Kombinationen und solche mit extremem Schräglauf abzieht. Die 13 Gänge reichen mir voll aus, wobei ich das kleine Kettenrad nur sehr selten verwende, dafür muß es schon kräftig bergauf gehen. Den Umwerfer zu betätigen kostet mehr Handkraft und mehr Zeit, als die Gänge hinten mit dem Schaltwerk zu wechseln. Für mich wäre 1×12 daher eine interessante Option.
Kann die Industrie ihre Kunden wirklich gängeln? (Nettes Wortspiel übrigens.) Wenn es kaum jemand eine Neuerung kauft, ist sie auch schnell wieder verschwunden. Vier Kettenblätter gab es auch mal. Wollte keiner haben, gibt es nicht mehr.
Wenn so etwas wie 2×11 wirklich verschwinden sollte, mußt Du Dich bei den anderen Radfahrern bedanken. Das gilt aber auch für viele andere Produkte, nicht nur im Zweiradbereich.