Kategorien
Radverkehr

Farbe ist keine Infrastruktur!

Heute verliere ich nicht viele Worte und lass den kurzen Videoschnipsel für sich sprechen. Das, was da mit einem schnellen Pinselstrich zwischen Fahrbahn und Parkstreifen geklatscht wurde, ist immer noch Standard in Deutschland. Und der Überholvorgang, bei dem selbst ich die Ruhe verliere, leider auch. Dabei sind inzwischen 1,5 Meter Abstand vorgeschrieben. Gestern hat Bundesverkehrsminister Scheuer verkündet, dass Deutschland bis 2030 zum Fahrradland werden soll. Es wird sehr viel Arbeit, diese Streifen durch etwas zu ersetzen, das den Namen Radverkehrsinfrastruktur verdient hat.

12 Antworten auf „Farbe ist keine Infrastruktur!“

Meine inzwischen schon zynische Interpretation: Ein weiteres Stück „Radinfrastruktur“ mit dem Ziel, den motorisierten Verkehr möglichst ungehindert (ungebremst) stattfinden zu lassen.

Als wir gestern mit Poolnudel den Wall entlang gefahren sind, hat man deutlich gemerkt dass Überholen unter Einhaltung des Abstands dort gar nicht möglich ist. Alle Autos mussten auf die linke Spur wechseln!

Und ich habe einmal nachgemessen: die Poolnudel ragte nur 90 cm über den linken Rand meiner Satteltasche, d.h. von meinem Ellbogen war sie noch weniger weit entfernt!

Heute morgen ohne Poolnudel bin ich auf der Meller Straße wieder dreimal extrem knapp überholt worden!

Bei mir vor der Bürotür wurde ebenfalls eine Radspur angekündigt, da die Straße zweispurig war dachte ich, sorry Alter schützt vor Naivität wohl nicht, dass eine Autospur umgewandelt wird.
Naja, seht selber https://www.freiburg.de/pb/1643924.html ist eher Straßenkunst mit dem Ergebnis, dass der Mittelstreifen entfernt wurde und die Autos immer noch zweispurig fahren.

Ist eigentlich schon mal ein Tiefbauamtsleiter wegen solch lebensgefährlichen Baupfuschs verklagt worden?
Im übrigen gilt: Durch den Streifen wird genau der nicht zu befahrende Bereich abmarkiert (seitlicher Sicherheitsabstand zu den parkenden Autos); man fährt natürlich links davon.
Was bin ich froh, dass es in Chemnitz kaum Radwege gibt.

Wie sieht es eigentlich mit der Ahndung dieser Verstöße aus – hat jemand schon mal ERfolg mit einer konkreten Anzeige gehabt, an Stellen, an denen ein ÜBerholen ohne Verstoß nicht möglich gewesen ist? Ich habe, weil ich dies täglich an der Parkstr. (insbes. in den Buchten) erlebe, tatsächlich Anzeige zweimal erstattet und hoffe, dass sie weiterverfolgt wurden… es ist so gruselig, wie minderwertig die Radler weiterhin in OS behandelt werden…

Das kann ich nur bestätigen. Ich bin auch jeden Morgen auf der Parkstrasse unterwegs und die Fahrzeugführenden überholen dort mittlerweile auch direkt an den Fußgängerinseln. Erst vorgestern Morgen hat mich ein dunkelblauer Golf IV direkt an der Fußgängerinsel Höhe Limberger Str. überholt. Ein regelgerechter Überholvorgang ist dort ja nur möglich wenn der PKW auf der linken Seite der Insel vorbeifahren würde.

Da erschrickt man maßlos und ärgert sich entsprechend. Bitte einmal berichten ob bzw. was aus den Anzeigen wird/ geworden ist. Dann kann man das zukünftig auch mal zur Anzeige bringen.

@Anne
Solche Verstöße können nur durch Videoaufnahmen belegt werden . Und die sind selbst bei einem Unfall (leider) immer noch nicht gerne gesehen und mit ein wenig Pech hat man dann noch eine Anzeige wegen unerlaubten Filmen am Hals.
Gerne wird hier mit dem Schutz der informellen Selbstbestimmung, also Bildrechte, argumentiert, aber summa summarum ist es nur die Verhinderungstaktik der Politik Verkehrssünder zu verfolgen.

Weil Überwachung des Verkehrs obliegt ja nicht dem Bürger, sondern der Polizei und Ordnungsamt – und afaik ist sind die in auch nicht wirklich an sicheren Straßen für Fußgänger und Radfahrer in Deutschland interessiert…

Wir arbeiten daran das wir der Polizei in Osnabrück die entsprechende Messtechnik nahebringen….. zumindest besteht bei einzelnen Beamten/Beamtinnen schon mal gesteigertes Interesse…
Und zur Not lassen wir den Hut rumgehen und das zu finanzieren….

@Uwe
So eine Aktion wäre mal richitg geil, wenn man sie dann auch entsprechend medienwirksam umsetzt, dann kann man eventuell auch mehr Druck aufbauen ;-)

Die „Aktion“ werden wir erstmal in aller Ruhe mit unseren „Fahrradsheriffs“ durchkauen…..
Zu denen haben wir über die CM und diverse Fahrraddemos mittlerweile einen guten Draht . Sobald die Ihre Führung davon überzeugen, ist es höchstens noch eine Geldfrage – und dann lassen wir den Hut rumgehen….

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert