„Ich bin gerne mit dem Rad unterwegs, weil man auf dem Fahrrad mit der Umgebung, in der man sich bewegt, offener und unmittelbarer in Kontakt tritt“, sagt Kühl.
Foto: Matthias Nickel

Die Ostfalia Hochschule für angewandte Wissenschaften holt für die vom Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur gestiftete Radverkehrsprofessur eine Mobilitätsexpertin aus Schleswig-Holstein nach Niedersachsen. Dr. Jana Kühl – derzeit wissenschaftliche Mitarbeiterin am Geographischen Institut der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel – hat den Ruf angenommen und wird zum 1. November als bundesweit erste Professorin für Radverkehrsmanagement an der Ostfalia Hochschule ernannt. Die Professur ist am Institut für Verkehrsmanagement, Campus Salzgitter, angesiedelt.

Ostfalia-Präsidentin Prof. Dr. Rosemarie Karger: „Dass die Ostfalia eine von sieben Hochschulen in Deutschland ist, die Anfang des Jahres vom Bundesverkehrsministerium den Zuschlag für eine Stiftungsprofessur Radverkehr erhalten hat, ist für uns ein großer Erfolg. Unser Konzept hat überzeugt und wir freuen uns, dass wir mit Frau Kühl eine junge, engagierte und fachlich bestens geeignete Wissenschaftlerin für die neu geschaffene Professur gewinnen konnten.“

Dr. Jana Kühl: „Ich empfinde es als besondere Motivation, mit meiner Lehre und Forschung dazu beitragen zu können, dass zukünftige Verkehrsplanerinnen und -planer dafür sensibilisiert werden, den Radverkehr noch mehr mitzudenken. Durch diese Professur öffnet sich eine tolle Möglichkeit, auch im Zusammenspiel mit Partnerinnen und Partnern vor Ort planerische Antworten für bedeutende Radverkehrsfragen zu finden“, sagt sie.

Die neu eingerichtete Professur wird nicht nur in die Lehre bestehender Bachelor- und Masterstudiengänge des Bereiches Verkehr- und Logistik sowie des geplanten neuen Masterstudiengangs Mobilitätsmanagement eingebunden. Prof. Dr. Heinz-Dieter Quack ,Dekan der Fakultät Verkehr-Sport-Tourismus-Medien, betont, dass von der Professur auch die Bereiche Sport, Tourismus und Medien seiner Fakultät profitieren werden: „Die Professur wird die heterogene Fächerstruktur der Fakultät ergänzen. Damit stärken wir die Inter- und Transdisziplinarität unseres Lehr- und Forschungsansatzes. Mit dem fächerübergreifenden Blickwinkel können wir Fachkräfte ausbilden, die in ihren späteren Einsatzgebieten ebenso vernetzt denken und handeln.“

Ob die Studierenden ihr Know-how dann wirklich gezielt in den Städten und Kommunen einsetzen können, um den Radverkehr besser zu machen, wie Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer mitteilt, bleibt abzuwarten. Sie könnten auch an den Vorgaben der Straßenverkehrsordnung und des Verkehrsrechts scheitern. Denn Platz herbeizaubern wird sicher nicht gelehrt. Und mit der Umverteilung ist das ja so eine Sache…