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Radverkehr

Fahrradstaffel für Frankfurt

Der Radentscheid Frankfurt kann einen weiteren Erfolg feiern. Die von den Aktivisten geforderte Fahrradstaffel der städtischen Verkehrspolizei wurde heute vorgestellt. Künftig werden zehn Verkehrspolizisten, die sich freiwillig gemeldet haben, auf Fahrrädern in der Stadt unterwegs sein. „Wenn wir den Radverkehr in unserer Stadt weiter voranbringen wollen, müssen wir auch bei der Verkehrssicherheit ansetzen“, so Frankfurts Verkehrsdezernent Klaus Oesterling: „Aus der Perspektive der Rad Fahrenden lässt sich vieles besser erkennen als aus dem Streifenwagen.“

In den vergangenen Jahren waren Verkehrspolizisten nur unregelmäßig mit Pedelecs in der Stadt auf Streife. Die neue Fahrradstaffel wird nun personell als eigene Dienstgruppe organisiert – die zehn Stellen wurden eigens dafür geschaffen – und ihren Regeldienst (montags bis freitags von 7-15.30 Uhr und 13.30-22 Uhr) grundsätzlich mit dem Rad verrichten. „Die Fahrradstaffel wird konsequent und sichtbar bei Halt- und Parkverstößen auf Radverkehrsanlagen einschreiten. Das heißt klipp und klar: Null Toleranz. Egoistisch Radwege und Straßenecken zuzustellen ist keine ‚Sünde‘ oder ‚Kavaliersdelikt‘, sondern gefährdet und behindert andere Menschen“, so Stadtrat Oesterling.

Egoistisch Radwege und Straßenecken zuzustellen ist keine ‚Sünde‘ oder ‚Kavaliersdelikt‘, sondern gefährdet und behindert andere Menschen.

Neben der Freihaltung von Radverkehrsanlagen, Kreuzungs- und Einmündungsbereichen wird sich die Fahrradstaffel aber auch noch um andere Probleme kümmern: Baustelleneinrichtungen mit offensichtlichen Mängeln gehören ebenso dazu wie Parken in zweiter Reihe in Wohnquartieren oder Sonderkontrollen an bekannten „Brennpunkten“.

In ganz Frankfurt wird man die Fahrradstaffel aber trotzdem nicht regelmäßig sehen. Damit ihr Einsatz Wirkung entfaltet, wird ein räumlicher Schwerpunkt gesetzt, erklärt Rainer Michaelis, stellvertretender Amtsleiter des Straßenverkehrsamtes: „Nach wie vor sind die Bußgelder erheblich zu niedrig und bewirken kaum eine Verhaltensänderung, daran können wir als Stadt leider nichts ändern. Aber die Sanktionswahrscheinlichkeit können wir erhöhen, deswegen wird die Fahrradstaffel im Wesentlichen innerhalb des Alleenrings unterwegs sein. Hier ist die Verkehrs- und Problemdichte am größten und hier wollen wir auch breit wahrgenommen werden.“

Die Fahrradstaffel wird auf regelmäßig wechselnden Routen unterwegs sein, die fortlaufend evaluiert und weiterentwickelt werden. Beschwerden von Bürgerinnen und Bürgern werden ebenso berücksichtigt wie Erkenntnisse des Radfahrbüros, aus den Sozialen Medien oder eigene Wahrnehmungen der Bediensteten.

7 Antworten auf „Fahrradstaffel für Frankfurt“

für eine Stadt in der Größe von Frankfurt ist das eigentlich viel zu wenig.

in meiner Stadt (250000 Einwohner) sind auch gerade mal 4-5 Radstaffel-Polizisten unterwegs, also zwei 2er-Streifen und ein KFZ. Diese habe ich seit dem Frühjahr, als die Staffel probeweise eingerichtet wurde gerade mal 5 Mal gesehen.
Allerdings sind Erfolgsmeldungen der Fahrradstaffel durchaus vorhanden.

Ja, naja. Schön. Aber offenbar wurde kein Stadtpolizist mehr eingestellt, sondern nur Existierende aufs Rad „versetzt“. Es bräuchte aber wohl mindestens 100 Neueinstellungen im Schichtdienst, die es auch mal nachts und am Wochenende in die Außen-Stadtteile schaffen. Auf dem Rad wäre schön, aber ist eigentlich nachrangig. Und dann im Regelfall abschleppen lassen, statt nur Knöllchen auszustellen – und wir kämen einer annähernden Durchsetzung der StVO auf Frankfurts Straßen vielleicht näher.

Ja, aber es wurden keine neuen Polizisten eingestellt, sondern auf freiwilliger Basis von anderen Dienststellen versetzt. Die fehlen da quasie jetzt.

Meiner Meinung nach sollte die Polizei wichtigeres tun als Falschparker aufschreiben. Ich wundere mich darüber wie gelassen Fußgänger und Radfahrer es hinnehmen ständig blockiert zu werden. Ich habe es mir seit Jahren angewöhnt Falschparker die mir im Weg stehen zu fotografieren und eine Anzeige an die zuständige Bußgeldstelle zu senden. Das geht per Mail ganz einfach. Erst wenn die Falschparker sich nervös nach jedem Fußgänger mit Handy in der Hand umgucken wird sich deren Verhalten ändern.

mir wollte mal ein völlig unbeteiligter Fußgänger mit seiner Partnerin erklären, man dürfe das nicht fotografieren, sei Privatsphäre.
Und googlen Sie mal nach Knöllchen-Horst, der hats dann doch deutlich übertrieben mit derartigen Privatanzeigen.

Tja, und die Stadtverwaltung meint hier den Sachen nicht nachgehen zu müssen, durch Umbauten verursachte Mißstände zu beseitigen, Radverkehrsführungen zu verbessern.

Die Fahrradstaffel hier macht auch größere Schwerpunktkontrollen bei Radfahrern, grundsätzlich finde ich das gut, wenn auch die anderen Probleme wie Falschparker und Falschfahrer (KFZ auf Geh- und Radwegen, Freizeitwegen, in Parks) beachtet würden. Letzetres ist nämlich auch ein Ärgernis.

Meine Stadt bezeichnet sich seit 20 Jahren übrigens als „Fahrradstadt Nummer zwei hinter Münster“ und ist außerdem eine „Verkehrskompetenzregion“.
Ein früherer Oberbürgermeister hat einst die Verkehrswende vollmundig ausgerufen, aber genauer betrachtet eiern die bis heute rum und glänzen an Inkompetenz. Einen Willen, Radverkehrsanlagen frei von Falschparkern, sowie sicher und sinnvoll zu gestalten kann ich hier nicht erkennen. Selbst bei Neuanlagen werden grobe Fehler in Radverkehrsführung und Sicherheit gemacht.

OT: Das Gleiche gilt auch den für eine Verkehrswende dringend benötigten Stadtbahnausbau, ich war 2013 auf Info-Veranstaltungen eines Ausbauprojektes, welches damals 2030 in drei Ausbaustufen fertig sein sollte, sollte der große Wurf werden, mehrere Stadtteile neu und besser anbinden.
Nun liest man kürzlich in der Zeitung, das ein kurzes, bereits in den 1970ern geplantes Teilstück der ersten Stufe 2023 begonnen werden soll. Vom großen Wurf ist das weit entfernt, bereits jetzt 7 Jahre sinnlose Dampfplauderei ohne einen einzigen Meter Schiene auf der bereits seit 1970ern vorgehalteten Trasse gelegt zu haben.
Böse Zungen schreiben immer wieder von einer Verkehrs-IN-kompetenzregion.

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