Jubiläum! Zum 200. Mal gibt es heute die Links der Woche. Wie die Zeit vergeht. Aber wir wollen jetzt nicht sentimental werden sondern gleich ran an eure Frühstückslektüre. Automanager fühlen sich von ihrem Chef – nein, nicht Andreas Scheuer – schlecht vertreten. Den ersten Absatz bei (Spiegel Online) muss man sich mal auf der Zunge zergehen lassen. Für Scheuer wird es derweil langsam eng. Die CSU-Maut könnte ihn bald zu Fall bringen. An einem Untersuchungsausschuss kommt er wohl nicht mehr vorbei. Bis die ganze Sache dann irgendwann mal ausgestanden und hunderte Millionen Euro an Entschädigungen gezahlt werden müssen, wird über Scheuer wohl keiner mehr reden.
E-Tretroller bleiben weiter ein Thema. Manch einer munkelt schon, dass sich die Dinger Ende des Jahres bereits erledigt haben werden. Für die Bahn sieht es auch nicht gut aus, wie man bei Deutschlandfunk Kultur erfährt. Und mittlerweile kritisiert auch das Handelsblatt den SUV-Boom in einem ausführlichen Stück.
Jetzt aber viel Spaß. Und wem das hier etwas wert ist, kann gerne was in die digitale Kaffeekasse werfen. :-)
Rote Welle für Fußgänger (taz)
Extra-Urlaubstag für Radler! (taz)
Hamburgs mühsamer Weg zur Fahrradstadt (NDR)
„Eine Stadt nicht von jetzt auf gleich umbauen“ (taz)
E-Bikes und Lastenräder weiter im Trend (Deutschlandfunk)
Wenn Falschparker Leben gefährden (Süddeutsche Zeitung)
„Falschparker behindern die Verkehrswende“ (ZEIT Online)
Automanager fühlen sich schlecht vertreten (Spiegel Online)
Bolivien: Was machen Zebras im Straßenverkehr? (Weltbilder)
Frankfurt soll Verkehr stärker drosseln (Frankfurter Allgemeine)
450 PS-Auto von Raser in Neukölln beschlagnahmt (Tagesspiegel)
Urahn der E-Scooter floppte schon vor 100 Jahren (Spiegel Online)
Bosch bringt den Elektroantrieb in den Kinderwagen (Gründerszene)
Gepäck am Fahrrad verstauen: Welche Tasche ist die richtige? (MDR)
Regierung wirft Maut-Betreibern Millionentricks vor (Süddeutsche Zeitung)
Elektro-Tretroller Moovie: Dann lieber mit dem Fahrrad! (Frankfurter Allgemeine)
Warum die Verkehrswende auf die Schiene eine Illusion ist (Deutschlandfunk Kultur)
Deutschlands Automanager haben Angst vor Umweltschützern (Süddeutsche Zeitung)
Parkraumbewirtschaftung: „Wer stellt schon sein Sofa auf die Straße?“ (kommunal.de)
Der SUV-Wahnsinn – Warum die Autoindustrie sehend in eine Falle tappt (Handelsblatt)
Steigende Unfallrisiken für Radfahrer – Wie kann Fahrradfahren sicherer werden? (SWR)
Gegen alle Widerstände: Wie das Bundesverkehrsministerium Gutachten frisierte (Berliner Zeitung)
Kommentar zur Pkw-Maut: Warum Andreas Scheuer ein Minister a.D. werden sollte (Berliner Zeitung)
Tweets
#HelmeRettenLeben pic.twitter.com/ilNYT4dyd4
— Daniel (@SecretCoAuthor) September 5, 2019
Gibt es schon Warnwesten für das Teil? Dunkle Jahreszeit und so… https://t.co/0BQWOYoHzv
— Daniel (@SecretCoAuthor) September 2, 2019
Haushaltsentwurf der Stadt Osnabrück: 4 Millionen in den nächsten Jahren für den Radverkehr. 10 Millionen für eine Bahnunterführung, damit der Autoverkehr besser fließt.
— Michael Kopatz (@oekoroutine) September 3, 2019
Man kommt mit der Bahn in 3 Stunden ohne Umstieg von #Osnabrück nach #Berlin. Trotzdem gibt es hier bald eine neue Flugverbindung.
Die @StadtOsnabrueck ist übrigens Anteilseigner des Flughafens und hat gerade den deutschen Nachhaltigkeitspreis bekommen. https://t.co/BUF76SiyVx
— Daniel (@SecretCoAuthor) September 3, 2019
Na, wollte es da einer nicht glauben? Aber ja, 4,15 Meter fürs und nur 3,35 Meter fürs . pic.twitter.com/Uvz4uViUH8
— Daniel (@SecretCoAuthor) September 5, 2019
#Bachblüten-Tropfen helfen* sogar gegen „Rote Welle im Verkehr“. Einfach aus dem geöffneten Autofenster auf den Asphalt tropfen und warten – schon springt die Ampel auf grün ♂️ #Verkehrswende
* nicht über den Placeboeffekt hinaus pic.twitter.com/5N9rm8MvMS
— Marcus Rohwetter (@MRohwetter) September 6, 2019
Mal davon abgesehen, dass es kein Grund ist, gleich handgreiflich zu werden, ist das wieder ein typischer Fall für die Benachteiligung von♂️ und ♂️. Der Gehweg wird einfach zur Bushaltestelle. Konflikte auf dem Radweg sind vorprogrammiert. Für Autos ist nebenan massig Platz… pic.twitter.com/eadbIsBsQb
— Daniel (@SecretCoAuthor) September 2, 2019
Als der #Dieselskandal nicht mehr zu leugnen war, bekamen Hunderttausende Softwareupdates. Mehrere Gerichte stufen die Softwareupdates als unzulässige Abschalteinrichtungen ein. Mit ihnen, so Messungen der Deutschen Umwelthilfe, sind die Dieselmotoren teilweise noch schmutziger pic.twitter.com/mrC5fGTW9v
— ZDF heute (@ZDFheute) September 6, 2019
8 Antworten auf „Links der Woche #200“
Hallo Daniel,
meinen echten Glückwunsch zum „Aufstieg“(?) in die „Zeit“ (-online)!
Ich hoffe, du musstest Andrea dafür nicht extra unter den Tisch saufen…
Sowie natürlich auch und vor Allem zur 200. „links“!
Hier mal ein allgemeines Danke! dafür.
Hallo Daniel,
Ich habe mir angesichts der 200. Ausgabe Deiner Linksammlung (mein Glückwunsch und Dank für die Mühe) einmal die ersten inzwischen vier Jahre alten Linksammlungen angeschaut. Musste leider feststellen, dass es schon damals die gleichen Themen waren, um die es ging: Verkehrswende, mehr Platz fürs Fahrrad, zugeparkte Radwege etc.
Es hat sich also in vier Jahren gar nichts verändert (und 150m besserer Radweg am Wall und 1,2 km Pseudo-Radschnellweg sind keine Wende!)
Wenn ich jetzt lese das die Stadt Osnabrück in ihrer mittelfristigen Investitionsplanung bis 2023 nur 4,3% der Investitionen im Straßenbau für Radwege ausgeben will, also weiterhin 95,7 % für die Autos ausgegeben werden, dann wird sich auch in den nächsten vier Jahren nichts ändern!!
Diese Seite heißt „itstartedwithafight“, offensichtlich ein sinnloser Kampf. Was muss eigentlich passieren, damit sich in Osnabrück etwas bewegt?
Tja, was muss passieren, damit sich in DEUTSCHLAND etwas bewegt?
Ich würde den Radweg am Heger-Tor-Wall und den Radschnellweg nicht so schlechtreden. Es ist ein Anfang. Natürlich wäre es schön, wenn es schneller gehen würde. Lass uns dafür weiter werben.
Ich hatte erst Deutschland geschrieben, wäre aber ja schon zufrieden, wenn sich in Osnabrück etwas ändern würde und Radwegebau ist ja Sache der Kommunen.
Gibt es irgendwelche Pläne, den Wallradweg zu verlängern? Das Stückchen ist schon über zwei Jahre alt! Wird aktuell am Weiterbau des Radschnellwegs gearbeitet? Meines Wissens beide Male nein! Warum eigentlich? Wenn eine Stadt fahrradfreundlich werden will, sollten doch solche Projekte weiterverfolgt werden.
Und natürlich viele weitere … vielleicht sollten die Verantwortlichen mal bei den niederländischen Nachbarn schauen oder in Kopenhagen. Es wäre ganz einfach, wenn man es wollte … und nicht 10 Millionen für eine einzige Kreuzung ausgeben würde, um dort die Autos schneller zu machen!
Oh doch, beide Projekte werden weitergebaut. Am Wall will sogar die CDU einen breiten und sicheren Radweg. Leider nicht mit dem Standard vom Heger-Tor-Wall, aber trotzdem 2,5 Meter breit. Statt Hochbord muss es dann halt Poller als Abgrenzung geben.
Und auch der Radschnellweg wird weitergebaut. Im Widukindland allerdings zum größten Teil als Fahrradstraße, weil keine Flächen für einen reinen Radschnellweg zur Verfügung stehen. Ist aber trotzdem eine gute Lösung – siehe Ktharinenstraße.
Und mit der neuen Landrätin im Landkreis werden sich auch bald weitere Radschnellwegprojekte intensiviert. Hier steht und fällt es allerdings mit der Förderung durch den Bund. Solange der keine spürbare finanziellen Mittel zur Verfügung stellt, wird es für Kommunen einfach schwer.
> nur 4,3% der Investitionen im Straßenbau für Radwege ausgeben
> will, also weiterhin 95,7 % für die Autos ausgegeben
Von den 95,7 % wird vielleicht der eine oder andere Euro für die Sanierung eines Gehwegs oder in der Fußgängerzone ausgegeben. Wenn eine Straße eine neue Fahrbahndecke bekommt oder eine Brücke saniert/neugebaut wird, dann profitieren auch die Radfahrer davon. Ebenso von Investitionen in Straßenbeleuchtung etc.
Die „95,7 %“ stimmen also hinten und vorne nicht.
@Thomas Bliesener: Da habe ich ein gutes Beispiel aus meiner Gegend:
In Berlin-Kreuzberg wurde im Juli (übrigens ohne Bauverzögerung, es ist ja kein Flughafen!) die Friesenstraße wieder freigegeben. Endlich asphaltiert, endlich kein grauenhaftes Großsteinpflaster mehr, endlich für’s Fahrrad nutzbar! D.h. ein Riesenfortschritt für Fahrradfahrer, der aber vermutlich in keinem „Fahrrad-Etat“ auftaucht. Für Autler sogar eher negativ, weil hochheilige Parkplätze entfallen sind und die Fahrbahnbreite verringert wurde, um nicht zum Schnellfahren einzuladen.
Es ist also alles nicht so einfach…
„Bosch bringt den Elektroantrieb in den Kinderwagen“ – klingt entweder nach 1. April oder Postillon. Leider 2. September und „Gründerszene“. Zum Glück alles mit Smartphone-App, damit möglichst viele personenbezogene Daten von möglichst stromfressenden Data Centers verarbeitet werden können. Aber Smartphones haben viele Eltern heutzutage ja sowieso dauernd vor der Nase.
Vielen Dank für diesen und alle anderen Links der letzten 200 Sammlungen!