Moin aus Hamburg. Heute gibt es wieder eine sehr ausführliche Frühstückslektüre. Und das sind nur die Texte von Montag bis Donnerstag. Ich versuche, heute Nachmittag noch mal zu aktualisieren. SUV sind auf jeden Fall mal wieder Thema. Als Plug-In-Hybride werden sie unsinnigerweise sogar mit Steuergeld gefördert. In Großbritannien kam im vergangenen Jahr heraus, dass viele Fahrer aber nicht einmal ihre Ladekabel ausgepackt hätten. Es ist nur noch zum Kopfschütteln. Genau wie die Debatte in Österreich, wo ein Autofahrer zwei kleine Kinder in einem Fahrradanhänger tötet und in den Medien danach eine Debatte um die Sicherheit von – natürlich nicht Autos sondern – Fahrradanhängern losgetreten wird. Schwer erträglich.
E-Scooter sind auch weiterhin ein heißes Eisen in den Medien. Und in Leverkusen will die CDU das Gehwegparken legalisieren, weil die Autos zu breit für die Straßen werden. Was soll man dazu noch sagen? Wenn der Trend weitergeht, stehen die Autos ja vielleicht bald da, wo sie hingehören – in Vorgärten auf Privatgrund. Viel Spaß bei der Lektüre und wieder vielen Dank an alle, die letzte Woche etwas in die digitale Kaffeekasse geworfen haben. Es ist in ein neues Ghost Bike geflossen. :(
Platz da! (Frankfurter Allgemeine)
Uberdruss (Süddeutsche Zeitung)
Ärger über E-Scooter (Spiegel TV)
E-Scooter: Die neuen Rambos (taz)
Berlin: Stunk ums Rad (Süddeutsche Zeitung)
Winterhuud: Mehr Platz för Radverkehr (NDR)
Für Scheuer wird es brenzlig (Süddeutsche Zeitung)
Umweltbundesamt will SUVs teurer machen (heute)
Wie das Auto die Verkehrswende bremst (Tagesschau)
Wie fährt es sich Rad in der kleinen Stadt? (ZEIT Online)
Mobike übermittelt Nutzerdaten nach China (Tagesspiegel)
Salzburg: Abstandskontrollen bei Pkw und Fahrrädern (ORF)
Esslingen: Radler treffen auf einen „Vollpfosten“ (Der Teckbote)
Warum wir ohne Verbote nicht mehr auskommen werden (Stern)
Fahrradanhänger von Auto erfasst: Beide Kinder tot (Kleine Zeitung)
Können SUV umweltfreundlicher als Kleinwagen sein? (Tagesschau)
Geschwindigkeitsdrosselung: E-Scooter-Software auf Prüfstand (heute)
Beugehaftforderung für Kretschmann: Wer Recht bricht, muss büßen (taz)
Ärger um E-Tretroller: Das wahre Problem sind die Autos (Deutschlandfunk)
Halbseitiges Parken auf Gehwegen soll erlaubt sein (Leverkusener Anzeiger)
Bahnhöfe: Es fehlen hunderttausende Rad-Stellplätze (Deutschlandfunk Nova)
Hybrid-Autos: Hohe Förderung, fragwürdiger Umweltnutzen (Süddeutsche Zeitung)
Nutzung von Elektrorollern: Städtetag will Anbieter in die Pflicht nehmen (Deutschlandfunk)
Debatte um SUVs: „Image und Gefühle bestimmen nach wie vor den Autokauf“ (Deutschlandfunk)
Gescheiterte Pkw-Maut: Grüne erwarten Kosten von mehr als einer Milliarde Euro (Deutschlandfunk)
Nach Kritik an E-Rollern im Straßenverkehr: Neuer Mobilität eine Chance geben (Deutschlandfunk Kultur)
Tweets
Autofahrer können sämtliche Verkehrsteilnehmer über den Haufen fahren. Und trotzdem wird das Problem immer bei den Opfern gesehen. Fahrräder, Fahrradanhänger, E-Roller – alles gemeingefährliche Gefährte in einem System, in dem das Auto unantastbar über allem anderen steht.
— Daniel (@SecretCoAuthor) August 7, 2019
Hey @KURIERat, I fixed that for you pic.twitter.com/mq9NY4Zjh1
— Helge Fahrnberger (@Helge) August 6, 2019
Nicht der Fahrradhelm ist die Lösung. Echte und konsequente Radverkehrspolitik rettet Leben! pic.twitter.com/uel6JCwfmq
— Daniel (@SecretCoAuthor) August 4, 2019
Meine Headline des Tages:
Bundesminister Scheuer fordert: "Geistesblitze statt Verbotsdebatten"
Der letzte Geistesblitz dieser Art des Ministers war die Zulassung von E-Rollern, die Verkehrsprobleme aber offenbar in keiner Weise lösen – eher im Gegenteil.https://t.co/SONexgk5kb
— Daniel (@SecretCoAuthor) August 5, 2019
Printwerbung, 1955. pic.twitter.com/lFffxDiMb4
— Daniel (@SecretCoAuthor) August 4, 2019
Deutschland. pic.twitter.com/xnyoZbbQy8
— Daniel (@SecretCoAuthor) August 9, 2019
Alle reden über eScooter. pic.twitter.com/a0gCgmHyF9
— Daniel (@SecretCoAuthor) August 11, 2019
Und dann würde Joachim Pfeiffer (@cducsubt) auch gerne den Rechtsstaat abschaffen, damit Gerichte die Politik nicht mehr auf das eigene Versagen hinweisen können… pic.twitter.com/dz8hS0DOzS
— Daniel (@SecretCoAuthor) August 10, 2019
Berlins Antwort auf den berechtigten Wunsch der Schulanfänger_innen nach einem sicheren Schulweg?
Ab Montag laufen 34.000 Kinder als orangene Litfaßsäule Werbung für einen Online-Autoteilehändler!"Das kannste dir nicht ausdenken…" https://t.co/gGAXXTBXi5
— Vélo 54 (@Velo_54) August 9, 2019
Wieso liegen die nicht bezahlten Kosten je PKW dann bei 2.100 Euro pro Jahr, sodass der Steuerzahler dafür aufkommen muss? Auf den Tisch damit! https://t.co/D8C2BwwvM7
— Daniel (@SecretCoAuthor) August 9, 2019
Nein @stadtmobil, ein #SUV ist kein STADTmobil! pic.twitter.com/kwIYjcuBq2
— Daniel (@SecretCoAuthor) August 9, 2019
17 Antworten auf „Links der Woche #196“
In München stehen jede Woche mehr E-Roller auf den Bürgersteigen rum. Wahrscheinlich stehen E-Roller (und Sharebikes und Sharecars) auch fast 23h pro Tag rum wie private Kfz. Das ist zwar eine unbelegbare Schätzung, aber mein Eindruck.
Es wird wahrscheinlich 6 Jahre dauern, bis es die ersten belastbaren Studien gibt, die zeigen: E-Roller vermeiden nur homöopathische Mengen an Autofahrten. Anscheinend kommt man ja beim Carsharing jetzt auch langsam auf den Trichter dass dies nur politisch geförderte Werbung für Autohersteller ist.
E-Roller würden nur Autofahrten vermeiden, wenn man für 10 Roller einen Parkplatz streicht. Tut man aber nicht, sie passen ja gut auf den Bürgersteig.
Und die immer propagierte Idee von multimodalen Wegeketten erscheint mir doch arg übertrieben. Der Mensch ist ein absolutes Gewohnheitstier, der jeden Morgen um 7:03h am Bstg 3m neben dem Treppenabgang steht oder jeden Morgen nach den 7h Nachrichten in die Garage geht. Der guckt nicht auf eine App (die es bisher komischerweise nicht gibt), die ihm sagt, fahr heute mal mit dem ShareCar, das kannst du mit dem E-Roller in 3 min erreichen und.
Alle Teil-Modelle sind m.E. ein Versuch der Politik/Kommunen, davon abzulenken, dass eine echte Verkehrswende nur geht, wenn man bei jeder Auto-Alternativen-Verbesserung auch den Parkraum einschränkt.
Hallo Daniel,
vor kurzem kam ein Beitrag von RTL extra zur Hamburger Fahrradpolizei. Das ist eine Fortsetzung eines Beitrages aus 2018, da sich viele Zuschauer über die einseitige Kontrolle der Beamten beschwert hatten. (Kontrolliert wurden wohl fast ausschließlich Radfahrer)
Die POL-HH Hat reagiert und zusammen mit den Reportern nun eine Kontrollfahrt speziell mit Blick auf Autofahrer unter der PRämisse Rechtsabbiegen und Radwegparken unternommen.
Das Ergebnis findet Ihr unter dem folgenden Link ab Minute 39:32.
Auf eure Reaktionen bin ich mal gespannt.
MfG Gregor
https://www.tvnow.de/shows/extra-rtl-76/staffel-10/episode-29-extra-das-rtl-magazin-2019-folge-029-1662268
Auch noch ein guter Kommentar zur Thematik Gefährlichkeit Kindertransport im Anhänger….
https://www.wienerzeitung.at/meinung/blogs/freitritt/2022256-Kinderanhaenger-als-verkehrspolitische-Blendgranate.html?em_no_split=1
Grüße aus Österreich…
@Helyx
Dazu noch eine Presseschau: https://nerdpol.ch/posts/842414d09d960137ada052540039b762
Auch Moin (wenn auch Berlin),
der erste Link „Uberdruss“ führt zur SZ, nicht „Zeit online“.
Gruß, Axel
Danke
Lieber Daniel!
Du hast vollkommen Recht wenn du für sichere Radwege einstehst!
Aber auch auf diesem fallen Radfahrer regelmäßig auf die Schnauze !
Und daher ist es leichtsinnig ohne Helm zu fahren .
Daher würde ich vorschlagen, das ein jeder der den Helm nicht mag , auch keinen trägt — aber bitte hört auf dem Helm seine erwiesene Schutzfunktion abzusprechen !
@Uwe
Ich schlage vor, daß jeder den Helme mag, auch einen trägt, aber nicht von Schutzwirkung zu sprechen, wo kaum eine ist. Eine signifikante Schutzwirkung spräche ich allenfalls einem Motorradhelm zu.
Ansonsten: Fußgänger und Autoinsassen sind jeweils häufiger von schweren Kopfverletzungen betroffen als Radfahrer. Sollten diese auch Helme tragen? Sicher ist sicher!
Ich empfehle den sehr aufschlußreichen Artikel von Frau Ollitervo vom finnischen Radlerverband:
https://www.kaupunkifillari.fi/blog/2019/03/31/rethinking-safety/
Sowie den TEDx-Talk von Mikael Colville-Andersen:
https://invidio.us/watch?v=07o-TASvIxY
Kann das sein, dass das hier so ziemlich genau auf dich zutrifft? https://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/fahrradhelme-wer-kopfschutz-traegt-ist-risikofreudiger-a-1281918.html
https://www.spiegel.de/lebenundlernen/schule/berlin-streit-um-warnwesten-scheeres-schaltet-verfassungsschutz-ein-a-1281745.html
Autogewerbe sponsort Warnwesten für Kinder, damit die schön lernen, dass es außerhalb von Autos viel zu gefährlich ist.
@Norbert
Siehe dazu auch den Artikel im Tagesspiegel:
https://www.tagesspiegel.de/berlin/verdacht-auf-rechte-putin-propaganda-berlins-bildungssenatorin-stoppt-ausgabe-von-erstklaessler-westen/24896498.html
Kommentar von Leser „Thalmayr“:
„Vollkommen egal, ob nun eine anrüchige Firma für Auto-Teile oder eine Lobby-Organisation wie der ADAC Warnwesten mit eigenem Logo an Kinder verteilen. Allein, dass Warnwesten verteilt werden, anstatt für tatsächliche Verkehrssicherheit zu sorgen ist ein Skandal.“
Kommentar von Leser „FabThiUks“:
„Erstens sollte Schule prinzipiell frei von kommerzieller Werbung sein.
Zweitens sollte sie ganz besonders frei von Werbug für Autofirmen sein, denn Autos sind eine der Haupttodesursachen bei Schulkindern.
Drittens sollte man Plastikmüll und Billigtextilien reduzieren, nicht hinzukaufen.
Viertens sollte der Senat dafür sorgen, daß die Schulwege sicher sind, z.B. durch flächendeckendes Tempo 30, statt die Kinder in völlig alberne Verkleidung zu stecken.“
Ich hatte es so verstanden, dass der ADAC auf sein Logo verzichtet hatte.
Daran, dass damit ganz viel Müll produziert wird, hatte ich gar nicht gedacht. Die meisten Westen werden nie oder fast nie genutzt werden – denke ich (auch). Und das ist keine kompositierbare Schafswolle sondern vermutlich 100 % Erdöl.
„Und in Leverkusen will die CDU das Gehwegparken legalisieren, weil die Autos zu breit für die Straßen werden.“
Krass, aber leider voll im Trend. NRW hat schon vor zwei Jahren die Mindestbreite für neue Parkplätze von 2.30 auf 2.45 Meter erhöht, statt dafür zu sorgen, daß zu breite Autos einfach nicht oder nur unter Auflagen zugelassen werden.
Zu den Stehzeugverstehern in Leverkusen ein Artikel im Stern:
https://www.stern.de/auto/news/cdu-in-leverkusen–suvs-zu-breit-fuer-die-strasse–dann-sollen-sie-auf-dem-gehweg-parken-8838878.html
Gut geschriebener Kommentar nur mit Abzügen bei der korrekten Verwendung der Begrifflichkeiten. Aber mehr als 1 % der Verkehrsplaner kennen den Unterschied zwischen Gehwegbreite und Gehbahnbreite glaub ich auch nicht.
Und noch was ganz anderes:
https://katapult-magazin.de/de/trockne-zahlen/trockne-zahlen/fulltext/der-weg-zur-uni/
https://katapult-magazin.de/de/trockne-zahlen/trockne-zahlen/fulltext/dieselverbrauch-von-autos-und-kreuzfahrtschiffen/
https://katapult-magazin.de/de/trockne-zahlen/trockne-zahlen/fulltext/social-media-nutzer-lesen-nicht/
@ Martin und Daniel : risikofreudig mit 54 ? Mit je 2 kaputten Hand und Schultergelenken ? Ich würde sagen eher nicht ….
Aber immer noch recht sportlich auf Fatbike und Rennrad unterwegs.
Und aus Lebenserfahrung mit Helm!