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Preissteigerungen im Bereich Verkehr

Zahlen für die Grafik des Tages liefert das Statistische Bundesamt. Und sie zeigen die verkehrspolitische Geisterfahrt der CSU-Minister der letzten Legislaturperioden. Mobilität ist seit dem Jahr 2000 teurer geworden. Das ist soweit nicht überraschend. Die Entwicklungen bei den verschiedenen Verkehrsmitteln sind aber sehr unterschiedlich.

Während die Preise rund ums Auto um gut 36 Prozent höher sind als 2000, erhöhten sie sich bei der Bahn sogar um knapp 57 Prozent. Richtig bitter wird es allerdings für Nutzerinnen und Nutzer des ÖPNV: Hier legten die Preise um fast 79 Prozent zu.

Und das, obwohl inzwischen sogar Angela Merkel sagt: „Wir brauchen eine Verkehrswende, das ist ja ganz klar.“ (ARD-Sommerinterview) Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer hingegen mag das Wort Verkehrswende nicht, wie er im Mai im Bundestag sagte. Ihm dürften die Zahlen gefallen. Tut er doch, was er kann – für die Autoindustrie. In Zeiten von schlechter Luft durch Dieselmanipulationen und Brandbriefen innerhalb der Bahn eine wirklich schlechte Entwicklung für Deutschland. Aber eben auch eine politisch gewollte: Autofahren soll attraktiver bleiben als die Alternativen.

6 Antworten auf „Preissteigerungen im Bereich Verkehr“

Was soll denn ein Fahrrad für Kosten verursachen? ;-)
Da könnte man wahrscheinlich allenfalls die Lebenshaltungskosten ansetzen. Die haben die anderen aber auch.
Mich hätte es eher gewundert, wenn das Fahhrad in dieser Liste aufgetacuht wäre.

Warum sollte Radfahren keine Kosten verursachen?

Ich brauche Verschleiß- und Ersatzteile. Hin und wieder auch mal Arbeitskosten des lokalen Radhändlers und natürlich Klamotten. Selbst wer keine speziellen Rad-Klamotten nutzt: auch Alltagsjeans scheuern auf dem Rad schneller durch als in der U-Bahn.

Die mittlere Summe ist aber vermutlich schwer zu berechnen, da stark von den einzelnen Vorlieben abhängig.

Ist ja irgendwie logisch. Im Zuge der Privatisierungsmanie wurde halt auch der ÖPNV und SPNV auf Deibel komm raus privatisiert und dem Gewinnstreben unterworfen. Dazu kommt dann noch so eine semi-öffentliche Grauzone aus Verkehrsunternehmen, Verkehrsverbünden, Zweckverbänden usw., in denen sich auch einige die Taschen vollmachen. Aber leider wurde ja selbst der Skandal der Privatisierung der Bundesbahn bis heute nicht aufgearbeitet. Schließlich gibt es ja jetzt „Wettbewerb“, der doch bekanntermaßen dazu führt, dass alles besser und günstiger gemacht wird. Oder auch nicht. Der Stellenabbau in diesem Bereich dürfte auch in die Hunderttausende gehen.

Als ich als Jugendlicher mit dem Bus vom Vorort in die Stadt fahren wollte, kostete eine Fahrt 1,30 DM. Heute (knapp 20 Jahre später) sind es schlappe 2,10 Euro für eine einfache Fahrt. Nein Danke, da fahr ich lieber weiter Rad…!

“ Und das, OBWOHL inzwischen sogar Angela Merkel sagt: „Wir brauchen eine Verkehrswende, das ist ja ganz klar.“ “

Obwohl ?

Da gehts doch einfach nur um unterschiedliche Marketing/PR Strategien.
Während die automobile CSU-Scheuer Rhetorik das Klientel bedient, welches jubelt sobald es mal wieder um den Kampf gegen das ‚rot-grün versiffte Deutschland‘ geht, zielt die automobile Merkel PR eher auf das Klientel der bürgerlichen Mitte, das mit gutem Gewissen seinen 3 Tonnen Elektro-SUV zum Biomarkt steuern will, und das schon seinerzeit ganz begeistert war als Merkel mit Gabriel im roten Anorak das Grönlandeis gerettet hat …

„Verkehrswende“ hat längst ein neues Framing erhalten:
stand der Begriff vor einigen Jahren noch um eine ‚echte‘ ökologische Verkehrswende, wird heute vom Elektro-SUV über das Bio-Kerosin (Böll-Stiftung) bis hin zum Automobilismus 4.0 mit seinen gigantischen ‚autonomen‘ Sharing Auto-Flotten der globalen IT- und Mobilitätskartelle (Intel, Google, Daimler, BMW, etc.) alles subsumiert, was nicht mehr traditionell mit Öl betankt wird, oder das irgendwie ins Hipster-Label ‚teilen statt besitzen‘ gepackt werden kann.

Wenn dann das ’nahchhaltige‘ BMW/Google Verkehrswende-Auto bald milliardenfach rund um die Uhr auf den (Stork sei Dank) fahrradfreien Fahrbahnen unterwegs sein wird, um autonome Bringefahrten zur Kita zu machen, oder quer durch die Stadt einen freien Parkplatz anzusteuern, oder die Parkgebühr-befreite Mobilitätsdienstleistung zum nachhaltigen Bio-Kerosin Airport zu erledigen, werden wir uns wohl nostalgisch die Zeiten zurücksehnen, als die Blechkisten wenigstens noch 23 Std. am Tag still rumstanden.

„Verkehrswende“ in der Ausprägung von Merkel, Zetsche, Kretschmann und Co. ist weit mehr eine perfide verkleidete Kampfansage an den Planeten, denn eine Lösung für die globalen Menschheitsfragen.

Knüpft du mit dem Begriffs des Framings an das in Psychologie und Nachbardisziplinen verwendete Konzept der „Frames“ an? Ich hatte mal ein Buch in der Hand, wo damit gearbeitet wurde, aber das hat mich ein wenig ratlos zurück gelassen, was mir die Einführung der Kategorie „Frame“ bringt.

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