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ADFC Osnabrück fordert nach Unfall Ausbau sicherer Radwege

Gestern ist am Schlosswall ein Radfahrer von einem Autofahrer lebensgefährlich verletzt worden. Der Autofahrer verlor wohl aufgrund gesundheitlicher Probleme die Kontrolle über sein Auto und rammte zwei Autos und den Radfahrer. Der ADFC Osnabrück fordert heute in einer Pressemeldung den Ausbau sicherer Radwege, um solchen Unfällen vorzubeugen.

Gestern ist am Schlosswall ein Radfahrer von einem Autofahrer lebensgefährlich verletzt worden. Der Autofahrer verlor wohl aufgrund gesundheitlicher Probleme die Kontrolle über sein Auto und rammte zwei Autos und den Radfahrer. Der ADFC Osnabrück fordert heute in einer Pressemeldung den Ausbau sicherer Radwege, um solchen Unfällen vorzubeugen.

„Der Unfall am Schlosswall ist tragisch, von einer Schuldzuweisung wollen wir aber nicht reden, wenn ein vorübergehendes gesundheitliches Problem die Ursache war. Da so etwas im Prinzip jedem und überall passieren kann, ist es besonders wichtig, dass wir fehlertolerante Infrastrukturen bauen. D.h. in diesem Fall einen separierten, durch Poller geschützten Radweg.

Der Platz dafür ist da, denn der vorhandene Parkstreifen kann ohne größere Probleme in einen asphaltierten Radweg umgewandelt werden. Dass wäre dann als Weiterführung des bereits im Bau befindlichen geschützten Radweges am Heger-Tor-Wall eine perfekte Lösung. Dieses sollte so mittelfristig umgesetzt werden, um den gesamten Wall für Radfahrer sicherer zu machen.“




Gleichzeitig wären zwei alltägliche Probleme von Radfahrern gelöst: das zu enge Überholen und das Dooring, bei dem unachtsame Autofahrer die Tür aufstoßen und so Radfahrer gefährden, die sich zum Fahren auf dem Radfahrstreifen in eben genau dieser Dooring-Zone gezwungen sehen.

Der ADFC hat absolut recht, wenn er die Weiterführung des im Bau befindlichen Radweges am Heger-Tor-Wall fordert. Zwischen Schlossstraße und Süsterstraße wäre absolut kein Problem, den Platz zu schaffen. Davor und dahinter muss man abwägen, ob wenige Bäume gefällt werden oder ob man den Radweg etwas verschwenkt und für ein kurzes Stück ggf. auch etwas schmaler gestaltet.

Osnabrück ist an einigen Stellen auf einem guten Weg in Sachen Radverkehr. Jetzt muss aber Tempo gemacht werden, damit das Erreichte kein Stückwerk bleibt.

Foto: Jörg Sanders

6 Antworten auf „ADFC Osnabrück fordert nach Unfall Ausbau sicherer Radwege“

Unterschiedlicher könnten die Sichtweisen der Kreisverbände des ADFC kaum sein. In Mainz möchte man möglichst alle Radfahrer auf der Straße haben, weil (Zitat): „Die Erfahrung hat gezeigt, die Radwege die wir haben sind im Prinzip gefährlich“.

https://www.zdf.de/kinder/logo/fahrradfahren-in-der-stadt-104.html

Man kann darüber ehrlich gesagt nur noch mit dem Kopf schütteln, dass vereinzelt selbst bei langjährigen Radexperten nach wie vor noch immer der Irrtum fortbesteht, dass bestehende Zombie-Infrastruktur ein Beleg für die Gefährlichkeit von Separation an und für sich sein soll…

„Sicherer Radweg“ ist ein Oxymoron. Und ein paar Pöllerchen halten das Auto dann großartig auf…!?

Da so etwas im Prinzip jedem und überall passieren kann, ist es besonders wichtig, dass wir fehlertolerante Infrastrukturen bauen. D.h. in diesem Fall einen separierten, durch Poller geschützten Radweg.

Genau. Auch Fußgängern. Daher: Warum eigentlich nur bei „Radwegen“? Sichern wir ab sofort doch jeden hundsgewöhnlichen Bürgersteig mit mindestens 1,5 Meter hohen Stahlbetonwänden oder Leitplanken ab!

In der Tat eine komische Schlussfolgerung in dem Artikel. „Da so etwas im Prinzip jedem und überall passieren kann, ist es besonders wichtig, dass wir fehlertolerante Infrastrukturen bauen.“ Was heißt fehlertollerant? Was ist wenn jemanden, der nach einer Herzatacke/Epileptischen Anfall/… das Steuer unkontrolliert nach rechts reist? Es gibt wohl kaum einen begleitenden Radweg, der ausreichend seperiert ist, damit jedes KFZ vollständig gestoppt wird. Bei so ziemlich jeder Schutzmaßnahme, bricht ein LKW immer noch einige Meter durch die Barikade. Fehlertolleranter ist es wahrscheinlich auch, aber eine 100% Sicherheit gibt es bei schweren Geräten (und der Masse an schweren Geräten) eben nie.

Die einzige Maßnahme die ich sehe, ist alternativen massive zu fördern und leider auch KFZs zu behindern, damit die Zahl sich zu gunsten der Alternativen verbessert. Wenn ein Radfahrer/Zugfahrer/Fußgänger eine Herzatacke hat, ist es weitaus unwahrscheinlicher bis ausgeschlossen, dass dieser andere gefährdet. Auch ist es schlimm, dass man als Kranker fast dazu genötigt wird, in ein Auto zu steigen, da man anders nicht den nächsten Arzt, Apotheke oder Krankenhaus erreichen kann. (Insbesondere Wochenende/Nachts) Die Begründung ist etwas komisch. Aber sowohl die abgeschaften Parkplätze, als auch der neue Radweg, sollten sowohl die Atraktivität, als auch Sicherheit in diesem Fall verbessern.

Dieser Pollerfetischismus der Renter-Fahrrad-Touris nimmt langsam lächerliche Züge an. Poller halten ein KfZ im unkotrollierten Tiefflug kein bißchen auf, sind aber selbst eine massive Gefahr für Radfahrer, die ihr Fahrzeug ausser Kontrolle verlieren. Da gibt’s auch Tote.

Wenn ein Autofahrer die Kontrolle über sein Auto verliert, sollen Poller ein 1.5-Tonnen-Fahrzeug aufhalten? Oder gar einen LKW? Aus welchem Material sollen diese Poller sein? Denkt der ADFC an die Anti-Terror-Poller vor diversen Botschaften?

Es wurden auch schon Fußgänger umgefahren, die auf dem Gehweg gingen, weil ein Autofahrer die Kontrolle verlor. Nach dieser Logik müßten also auch alle Gehwege mit diesen Stahlbetonpollern ausgestattet werden.

Es mag gute Argumente für mit Pollern separierte Radwege geben. Aber der hier beschriebene Unfall ist es nicht.

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