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382 getötete Radfahrerinnen und Radfahrer in 2017

Viele Kommunen setzen verstärkt auf den Radverkehr, um die Innenstädte von Stau, Lärm und Schadstoffen zu entlasten. Die Verkehrssicherheit von Fahrradfahrerinnen und Fahrradfahrern zu verbessern, ist daher eine wichtige gesellschaftspolitische Aufgabe. Im Jahr 2017 starben 382 Radlerinnen und Radler auf Deutschlands Straßen.

Pressemitteilung des Statistischen Bundesamtes (Destatis)

Im Jahr 2017 starben 3.180 Menschen bei Verkehrsunfällen in Deutschland. Dies waren 26 Verkehrstote oder 0,8 % weniger als im Jahr davor und der niedrigste Stand seit mehr als 60 Jahren. Die Zahl der Verletzten ging gegenüber dem Vorjahr um 1,6 % auf 390.312 zurück. „Dennoch gibt es keinen Grund zur Entwarnung – bei täglich etwa 7.200 polizeilich erfassten Verkehrsunfällen, knapp 1.100 Verletzten und fast 9 Todesopfern im Straßenverkehr“, sagte Dr. Georg Thiel, Präsident des Statistischen Bundesamtes (Destatis), bei der heutigen Pressekonferenz zur „Unfallentwicklung auf deutschen Straßen 2017“ in Berlin.

Die Verkehrssicherheit von Fahrradfahrerinnen und Fahrradfahrern zu verbessern, ist eine wichtige gesellschaftspolitische Aufgabe.

Viele Kommunen setzen verstärkt auf den Radverkehr, um die Innenstädte von Stau, Lärm und Schadstoffen zu entlasten. Die Verkehrssicherheit von Fahrradfahrerinnen und Fahrradfahrern zu verbessern, ist daher eine wichtige gesellschaftspolitische Aufgabe. Im Jahr 2017 starben 382 Radlerinnen und Radler auf Deutschlands Straßen, mehr als 79.000 wurden verletzt. Damit war jede beziehungsweise jeder achte Verkehrstote und jede beziehungsweise jeder fünfte Verletzte im Straßenverkehr eine Radfahrerin oder ein Radfahrer. Zwischen 2010 und 2017 ist die Zahl der Verkehrstoten in Deutschland insgesamt um 13 % zurückgegangen. Die Zahl der Menschen, die getötet wurden, als sie mit dem Rad unterwegs waren, ist im Vergleich zu 2010 dagegen nahezu konstant geblieben.

Radlerinnen und Radler der Generation 75+ sind im Straßenverkehr besonders gefährdet. 2017 starben 155 Menschen dieser Altersgruppe bei einem Fahrradunfall. Ihr Anteil an allen im Straßenverkehr getöteten Fahrradfahrerinnen und -fahrern lag damit bei über 40 %.

Das Kalenderblatt zeigt die Verteilung der Fahrradunfälle mit Personenschaden über das Jahr 2017. Im Sommer erfasste die Polizei deutlich mehr Fahrradunfälle als in den Wintermonaten.

Pkw sind mit Abstand die häufigsten Unfallgegner von Fahrradfahrerinnen und -fahrern. 2017 nahm die Polizei 46.200 Unfälle mit Personenschaden zwischen einem Fahrrad und einem Pkw auf. Dabei kamen 137 Radlerinnen und Radler ums Leben. Unfälle von Fahrrädern mit Güterkraftfahrzeugen sind im Vergleich dazu zwar nicht besonders häufig, haben aber oft schwere Unfallfolgen. 2017 kam es zu rund 3 100 dieser Unfälle. Dabei starben 76 Fahrradfahrerinnen und -fahrer. Bei etwa jedem dritten Verkehrsunfall mit Personenschaden, an dem ein Fahrrad und ein Güterkraftfahrzeug beteiligt waren, handelte es sich um einen Abbiege-Unfall. Dabei wurden 37 Fahrradfahrerinnen und -fahrer getötet.

Motorisierte Fahrräder, die die Fahrerin oder den Fahrer beim Treten bis zu einer Geschwindigkeit von 25 Kilometer pro Stunde unterstützen, erfreuen sich immer größerer Beliebtheit. Mit dem Bestand an diesen sogenannten Pedelecs steigt auch die Zahl der Pedelec-Unfälle. Seit 2014 hat sich die Zahl der Unfälle mit motorisierten Fahrrädern mehr als verdoppelt. Im Jahr 2014 hatte es 2.245 Pedelec-Unfälle mit Personenschaden gegeben. Dabei wurden 39 Menschen auf diesem Verkehrsmittel getötet. Im Jahr 2017 gab es bereits 5.206 Unfälle, bei denen 68 Menschen auf Pedelecs ihr Leben verloren.

2 Antworten auf „382 getötete Radfahrerinnen und Radfahrer in 2017“

Für das statistische Bundesamt ist ein Verkehrstoter nur jemand, der innerhalb von 30 Tagen nach dem Unfall verstirbt. Wieviele sterben später? Leiden lebenlang an den Spätfolgen? Philisophisch betrachtet: lebt jemand noch, wenn derjenige von Hals ab gelähmt ist?
Diese Zahlen sagen nichts über das tatsächliche Leid der Radler und Fußgänger aus.

Die Zahl der Toten ist nicht perfekt, aber wahrscheinlich die beste Zahl die man bekommen kann. Schwer- und Leichverletzte wird anhand einer Übernachtung im Krankenhaus unterschieden. Und da wird auch einmal eine alleinwohnende, ältere Frau mit einer Stauchung behalten und ein Jugendlicher mit dem geschienten Knochenbruch nach Hause geschickt. Bei der Zahl der Unfälle gibt es dann auch eine große dunkelziffer, da ein Radfahrer mit einem kleinen Kratzer am Ellenbogen oder im Fahrradlack einfach weiterfährt.

(Vorraussichtlich) lebenslange Folgen zu erfassen, wäre aber in der Tat ein interessanter Punkt, den man Statisch auch erfassen sollte. Egal ob einer sein Lebenlang nie wieder sein Bein schmwerzfrei bewegen kann, wirklich gelähmt ist.

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