Ich werde inzwischen regelmäßig angesprochen, wie es denn nun mit dem Radverkehr in Osnabrück weitergehe. Da ich diese Entscheidungen nicht zu treffen habe, bleiben mir meist auch nur Verweise auf Kleinigkeiten, die sich zum Positiven verändern. Momentan kommt mit dem Radschnellweg nach Belm immerhin ein durchaus größeres Projekt hinzu.

Nicht nur Osnabrück braucht mehr Mut bei verkehrspolitischen Entscheidungen!

Insgesamt aber enden meine Gedanken immer bei einem Punkt: Osnabrück braucht Mut. Durch meine Teilnahme am Runden Tisch Radverkehr weiß ich, dass die Verwaltung durchaus Ideen hat und weiß, was man besser machen kann und müsste. Aber letztendlich fehlt ihr der politische Auftrag. Einigen Osnabrücker Parteien fehlt es an Mut, die Stadt konsequent auf den Weg Richtung Fahrradstadt zu bringen, bzw. „menschengerechte Stadt“ – für die, bei denen der Blutdruck bei Fahrradstadt gleich steigt. Denn dass die autogerechte Stadt längst gescheitert ist, bestätigen dieselben Parteien ja mit ihren ständigen Verweisen auf endlosen Stau in Osnabrück. Und den kann man nur noch auflösen, indem man Menschen zum Umstieg bewegt.

Ich werde demnächst mal versuchen, ein paar konkrete Projekte für #OSbrauchtMUT zusammenzutragen. Das könnt ihr aber auch gerne tun. Schickt mir Vorschläge oder nutzt den Hashtag.

Ein erstes Projekt, bei dem die Parten Mut bewiesen haben, gibt es mit der Neumarktsperrung ja bereits. Auch wenn sich Einzelne noch dagegen wehren, wird es kein Zurück mehr geben. Ein weiterer Vorschlag von mir ist die Martinistraße. Weitgehend ohne Wege für Radfahrer aber zweispurig für den Kraftverkehr sollte Osnabrück hier nach 40 Jahren endlich Mut beweisen: Reduzierung auf zwei Spuren und dazu breite und geschützte Radwege oder zumindest Busspuren, die auch der Radverkehr nutzen darf. Der kleine Streifen kurz vorm Wall lädt auf jeden Fall nicht zum Radfahren ein und ist oft zugeparkt.