Der Radentscheid nimmt Fahrt auf. Erstmalig in der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland soll ein Gesetz an einem einzigen Wochenende von vernetzten Autoren geschrieben werden. Rund 40 engagierte Berlinerinnen und Berliner treffen sich am 16. und 17. Januar zu einem sogenannten Gesetzes-Hackathon in der Neuen Mälzerei in Friedrichshain.
In einer Pressemitteilung heißt es: „Die Bürgerinnen und Bürger wollen die Ziele des Volksentscheids zunächst in leicht verständlicher Sprache formulieren. Dabei können sie auf „Telefon-Joker“ zurückgreifen – das sind Fachleute aus dem gesamten Bundesgebiet, die dem Volksentscheid via Facebook ihre Unterstützung zugesagt haben.“
Im Anschluss übersetzen zehn unentgeltlich arbeitende Rechtsexperten die Texte ins sperrige Juristen-Deutsch. Schluss ist erst, wenn das „Berliner Fahrrad-Gesetz“ fertig ist, so Mit-Initiator Heinrich Strößenreuther von der Initiative Clevere Städte. Den groben Inhalt des Gesetzes kann man schon jetzt unter www.volksentscheid-fahrrad.de nachlesen.
Wir arbeiten die Nächte durch, falls nötig!
Auch der ADFC beteiligt sich jetzt durch die Hintertür und erst mal inoffiziell am Radentscheid. Er schickt seinen Rechtsreferenten Roland Huhn zum Hackathon, der durchaus neugierig ist: „Das wird eine spannende Sache – ein Fahrradgesetz gibt es bisher noch nirgendwo. Gut, wenn wir die Hauptstadt auf Fahrradfreundlichkeit verpflichten können!“
Soweit die Theorie, die ja durchaus schon Wellen schlägt und Emotionen weckt. Die Unterschriftensammlung für den „Volksentscheid Fahrrad“ beginnt voraussichtlich im April dieses Jahres. Heinrich ist mal wieder Feuer und Flamme und bester Dinge: „Wir waren begeistert, wie viele professionelle Berliner und Berlinerinnen den Volksentscheid Fahrrad in ihrer Freizeit unterstützen wollen: Damit haben wir genügend ‚Watt unterm Sattel und in den Beinen’ um für eine vorbildliche Fahrrad-Politik zu sorgen.“
Es wird also langsam spannend.
4 Antworten auf „Radentscheid plant „Gesetzes-Hackathon““
Wann werden eigentlich endlich die Ergebnisse von der Osnabrücker radverkehrsumfrage veröffentlicht? Das sollte soch eigentlich bereits im Herbst letzten Jahres erfolgen…
Naja, die Ergebnisse bzw. Vorschläge kann man ja auf geo.osnabrueck.de nachlesen. Das Ergebnis, wenn man es so nennen kann, wird in den neuen Radverkehrsplan der Stadt einfließen.
Aber geplant war doch schon eine Auswertung/Analyse der Kommentare? Und nach der Radtour im Herbst hatte ich erwartet würden dann mal konkrete Pläne seitens der Stadt folgen wie es z.B. am Wall weitergeht…
Naja, das ist so ein großes Ding. Weiß nicht ob wir das noch erleben… ;-)