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Links der Woche

Links der Woche #6

Hier wieder die Links der Woche. Besonders beeindruckt bin ich von der Nachricht aus Colorado, wo man in den kommenden vier Jahren 100 Millionen Dollar in den Radverkehr stecken will, um fahrradfreundlichster Bundesstaat der USA zu werden. Das ist mal eine Ansage!

Hier wieder die Links der Woche. Besonders beeindruckt bin ich von der Nachricht aus Colorado, wo man in den kommenden vier Jahren 100 Millionen Dollar in den Radverkehr stecken will, um fahrradfreundlichster Bundesstaat der USA zu werden. Das ist mal eine Ansage!

Roadtrip USA (bikingtom)

Grafik: Raus aufs Rad (ZEIT online)

Wo ist denn hier noch Platz? (fluter)

gentrification tuesdays… (Keirin Berlin)

Fahrradboten: Strampeldienst (Wiener Zeitung)

Ist der Radfahrer in der Stadt König? (futuremag – ARTE)

Wladimir Putins seltsame Angst vor dem Fahrrad (WELT online)

Pilotversuch: Rechtsabbiegen bei Rot für Radfahrer? (Piraten Köln)

Bundesregierung: Neue Regeln für Radfahrer geplant (ZEIT online)

Colorado Pledges $100 Million for Bike Infrastructure (momentum mag)

Trainingseinheit: Der ADFC und die AWO unterrichten Migrantinnen im Fahrradfahren (Jena TV)

 

5 Antworten auf „Links der Woche #6“

100 Mio. USD für Infrastruktur verstehe ich als eine Drohung. „Infrastruktur“ ist fast immer ein Synonym für Radwege. Mir als Radfahrer ist es am liebsten, wenn man mich in Ruhe läßt.

Offenbar haben wir stark verschiedene Vorstellungen vom Radfahren. Wie stark sich die Wahrnehmungen unterscheiden können, macht dieses Foto aus Kopenhagen deutlich: https://c2.staticflickr.com/8/7326/13456683355_fcdc4ee58f_b.jpg

Viele sehen in dem Bild ein Fahrradparadies. So viele Radfahrer, und die haben sogar ihren eigenen Weg. Wie toll, wie idyllisch.

Für mich ist es eher eine Fahrradhölle, sprich das typische Bild einer autogerechten Stadt: die durchaus zahlreichen Radfahrer werden auf einem Rad_weg zusammengepfercht und schaffen vielleicht noch nicht einmal alle die nächste Grünphase, während für die spärlichen Kfz mit vier Fahrstreifen satt Platz freigehalten wird. Und trotzdem sind noch mehrere Rad_wegparker auf dem Bild zu sehen. Um das toll zu finden braucht’s eine gute Portion Masochismus.

Danke, aber diese „Infrastruktur“ können die Planer sich dahin stecken, wohin die Sonne nicht scheint. Wenn man das Fahrrad als Verkehrsmittel ernst nehmen soll, dann muß man damit auch sicher und zügig vorankommen können und nicht auf enge und gefährliche Wege gezwungen werden, wo man in etwas über Schrittgeschwindigkeit dahintorkelt, um den motorisierten Verkehr nicht zu behindern.

Dem Radverkehr wäre mehr gedient, wenn man für die 100 Mio besser noch ein paar Kilometer Autobahn baute.

Kopenhagen managt damit eine riesige Menge Radfahrer sehr unfallfrei. Und wir reden hier über Ausbaustandards sie einmalig sind, Neubau nicht mehr unter 2,5m Breite, pro Richtung.

Gleichzeitig ist die Gefahrene Geschwindigkeit höher als in jeder Stadt die ich sonst kenne. Man kann das schlecht mit Bildern beurteilen, trotz der massiven Verkehrsdichte, an den Spitzenstrecken sind das 55.000 Radfahrer pro Tag, kommt man irre schnell durch die Stadt.
Wohngebiete laufen alle Im Mischverkehr bei Tempo 30. ;-)

> Kopenhagen managt damit eine riesige Menge Radfahrer sehr
> unfallfrei.

Und trotz des hohen Radverkehranteils und einem daraus zu erwartenden starken „Safety in Numbers“-Effektes erhöhen Radwege auch in Kopenhagen das Unfallrisiko: http://www.vehicularcyclist.com/copenhagen1.pdf („Road safety and perceived risk of cycle facilities in Copenhagen“)

> Gleichzeitig ist die Gefahrene Geschwindigkeit höher als in
> jeder Stadt die ich sonst kenne

Dann komm mal nach Guadalajara. Hier gibt es bislang fast keine Radwege, die Autofahrer sind an Radfahrer auf der Fahrbahn gewöhnt. Jedes Jahr wird hier getestet, wie schnell man mit verschiedenen Verkehrsmitteln (Auto, Motorrad, ÖPNV, ÖPNV+Rad, Fahrrad) durch die Stadt kommt. In den letzten Jahren hat immer das Fahrrad mit deutlichem Vorsprung gewonnen.
http://www.informador.com.mx/jalisco/2014/550114/6/realizan-desafio-modal.htm

Einzig, wenn die Straßen proppevoll sind und der Verkehr kollabiert, käme man auf Radwegen ein wenig schneller voran. Aber bei der Wahl zwischen Schnelligkeit und Sicherheit habe ich eine klare Präferenz.

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