Eine ganz nette Diskussion gerade bei Twitter. Ich hatte mich vor einem Monat mal bei vier Ratsfraktionen „bedankt“, dass sie die große Straße, die Osnabrücks Innenstadt zentral teilt, bis vorerst bis 2018 für den motorisierten Individualverkehr gesperrt lässt:
Danke an @GrueneOs, @fdp_osnabrueck, @PiratenOS und LINKE. Nur die CDU ist noch für die autogerechte Innenstadt… http://t.co/mIqBeEcBeD
— Daniel (@SecretCoAuthor) 12. Juni 2015
Daraufhin kam heute Morgen eine Antwort von den JuLis aus Osnabrück, die um die Attraktivität der Innenstadt für Leute, die mit dem Auto kommen, fürchten. Das Argument ist aber Quatsch. Für diese Leute muss die Innenstadt erreichbar bleiben. Aber das bleibt sie natürlich auch. Sie kann halt nur nicht mehr auf direktem Wege durchquert werden. Menschen in Autos können also nicht mehr schnell durch die Stadt durchfahren. Darüber sollte sich die Innenstadt und vor allem der Handel eigentlich freuen. Was ist gut an Autos, die nur durchfahren? Eine vierspurige Durchfahrtsstraße macht eine Innenstadt sicher nicht attraktiv! Und auch nicht erreichbarer.
@SecretCoAuthor @GrueneOs @fdp_osnabrueck @PiratenOS Die Innenstadt muss für auswärtige Besucher attraktiv bleiben, die mit dem Auto kommen.
— JuLis Osnabrück (@JuLisOsnabrueck) 11. Juli 2015
@JuLisOsnabrueck @SecretCoAuthor @GrueneOs @fdp_osnabrueck @PiratenOS Der Zug ist abgefahren, bis 2018 fahr ich nach #Bielefeld #chaOS
— scupinski (@scupnet) 11. Juli 2015
So, und ich fahre jetzt auf den Wochenmarkt. Der ist nämlich attraktiv. Und schnell erreichbar – dank Fahrrad!
3 Antworten auf „Attraktivität der Innenstadt“
Hallo Daniel,
Du sprichst mir aus dem Herzen. Nicht nur der Neumarkt sollte gesperrt werden, sondern die ganze Querverbindung. Dann bekommt man Schloss, Ledenhof und die ganze Ecke wieder an die Stadt ran und somit ein viel stimmigeres Bild.
Dann sollte noch der unsägliche Busknotenpunkt zum Bahnhof verlegt werden. Dann kann ein Bus von dort in hoher Abfahrfrequenz auch die Innenstadt viel besser an den Bahnhof anbinden.
Der nächste Schritt wäre dann die Hase-, Dielingerstr. und Kamp zu zu machen. Dann hätten wir wirklich eine attraktive Innenstadt, aus der Dreck, Lärm und das gestörte Verhalten von Soziopathen in Blech aus der Innenstadt verbannt wird.
Nur mal so ….
Das mit der Querverbindung wird schwer. Denn zu den Parkgaragen Ledenhof und Kamp müssen die Autos weiterhin kommen. Aber man sollte den Bereich auf jeden Fall überarbeiten. Ich hatte gestern schon das Gefühl, dass sie da Gitter entfernen. Werde ich gleich noch mal schauen.
Hasestraße könnte beruhigt werden, ja. Ist halt schwierig wegen der Busse. Eine große Lösung ist da nicht möglich. Aber die Falschparker nerven da schon extrem. Mich als Radfahrer nicht unbedingt, weil ich mich immer ganz gut durchwurschteln kann. Aber der Busverkehr wird da mitunter beeinträchtigt…
Du hast natürlich unter den gegebenen Umständen recht. Außerdem muss ich zugeben, dass meine Idee reine Utopie ist. Aber mal Butter bei die Fische:
Was ist der MIV in der Innenstadt vor allem? Es sind Menschen, die es sich leisten können, am Stadtrand (oder im Westerberg/Weststadt) ein Häuschen an einem ruhigem Platz zu kaufen, um dort zu leben. Diese Kleinbürger müssen dann aber innerstädtische Einrichtungen v.a. Einkaufsmöglichekeiten und Büros, und die haben ja Kaufkraft, erreichen können. Das machen Sie vorwiegend aus Gründen der Faulheit und Bequemlichkeit mit dem Auto. Dieses Auto hat neben einer geringen Transportfunktion vorwiegend eine repräsentative Funktion. Das heißt also, dass die Menschen, die in der Innenstadt und an den Ausfallstraßen wohnen, die externen Kosten (v.a. Lärm, Abgase, Platzverbrauch und Schmutz) dieser Faulheit und Bequemlichkeit zu tragen haben, ob sie wollen oder nicht. Und da die Blechkisten immer größer werden, steigen auch die externen Kosten für die Menschen in der Innenstadt.
Schau Dir mal die Wohnungen über dem Kampparkhaus an. Der Gedanke darin zu wohnen treibt mir einen kalten Schauder über den Rücken. Das ist gelebtes Dystopia.
Nur mal so….