Jetzt wird es doch noch was mit einem Umbau des Unfallschwerpunktes an der Kreuzung Johannistorwall / Kommenderiestraße in diesem Jahr. Nach dem die erste „Sofortmaßnahme“ noch unter der Kategorie „Alibi“ verbucht werden konnte, wird die Stadt den Radweg am Johannistorwall endlich an die Fahrbahn holen, wie ich es schon im März diesen Jahres gefordert hatte. Wie noz.de berichtet, wurden das Vorhaben gestern (10.12.) vorgestellt und soll schon Ende nächster Woche abgeschlossen werden.

Der Radweg, der bisher noch hinter den quer zur Fahrbahn parkenden Autos verläuft, die RadfahrerInnen somit aus dem Sichtfeld des motorisierten Verkehrs heraus leitet und erst kurz vor der Kreuzung an der Kommenderiestraße wieder als Schutzstreifen auf die Fahrbahn führt, soll jetzt schon ab der Hermannstraße als Schutzstreifen auf der Fahrbahn geführt werden.

Dabei gehen laut Heike Stumberg vom Fachbereich Städtebau die Hälfte der 40 Parkplätze verloren, da diese nun parallel zum Schutzstreifen angeordnet werden müssen. Wird das die nächste Gefahrenquelle? Nein, denn wie schon beim neuen Radweg an der Bremer Straße wird es hier zwischen dem breiten Schutzstreifen (2,25m) einen 50 Zentimeter breiten Sicherheitsstreifen geben, der die dooring zone makiert.

Laut noz.de gibt es schon erste Anwohner, die sich beschweren, weil ihnen in Zukunft weniger Parkplätze zur Verfügung stehen. Darauf hat Stumberg aber eine sehr gute Antwort: „Die Anwohner haben keinen Anspruch darauf.“ Richtig, der öffentliche Raum wird hier deutlich besser genutzt, wenn er Leben rettet, als wenn er Autos beherbergt. Und dennoch bezieht sich der erste Kommentar auf der Facebook-Seite der NOZ natürlich auf dieses Thema:

Facebook Parkplätze

Die vom Aktionsbündnis „Pro Rad“ favorisierte Lösung der Rechtsabbiegerspur mit eigenem Grünpfeil für den motorisierten Verkehr ist damit aber noch nicht abgehakt. Sie soll demnächst simuliert werden und könnte zusätzlich installiert werden.

Ghost Bikes sollen weg.

Auch soll das Beet auf der Ecke der Kreuzung verschwinden, um eine Ausweichfläche für RadfahrerInnen zu schaffen, wenn doch mal wieder ein LKW- oder Autofahrer nicht über die Schulter guckt. Die beiden Ghostbikes müssen demnach auch verschwinden. Sie sollen laut Stadtbaurat Frank Otte in Absprache mit dem ADFC und den Angehörigen einen neuen Platz in der Nähe finden.

Ghost Bike neue Schilder

Die Maßnahme kommt jetzt zwar nicht „sofort“, wie zunächst angekündigt. Aber ich bin dennoch positiv überrascht, dass es mit der Verlegung des Radwegs jetzt doch so schnell geht. Es ist also möglich. Leider erst nach zwei Toten in einem Jahr. Dieses doch sehr kurze Stück könnte jetzt aber zum Vorbild für den ganzen Wall werden. Wenn es die Stadt schafft, den kompletten Wall mit einem solchen Radfahrstreifen zu versehen, dann sind wir schon ein ganzes Stück weiter!

Fotos: dd