Am Wochenende ist mir mal wieder aufgefallen, wie absurd wenig Fahrradstellplätze noch immer bei Neubauten eingeplant werden. Im letzten Jahr hat in Osnabrück das so genannte „Weidencarrée“ eröffnet – eine Apotheke, ein Discounter, ein Bäcker, ein Drogeriemarkt und immerhin ein Bio-Supermarkt stehen hier mitten im Stadtteil „Wüste“. Was darüber hinaus so ziemlich ein reines Wohngebiet ist.
Damit wären wir also gleich beim Punkt. Die Wege sind hier wirklich sehr kurz. Wahrscheinlich kommen die meisten Kunden sogar zu Fuß. Wenn nicht, dann aber doch vorwiegend mit dem Fahrrad. Da wäre es doch logisch, wenn sich das auch im Parkplatzangebot wiederspiegeln würde. Tut es aber nicht. 26 festen Stellplätzen für Fahrräder (13 Bügel) stehen 103 Parkplätze für Autos gegenüber.
Wenn sich eine ungenutzte Ecke findet, in die kein Auto passt, gibt es auch für Fahrräder Stellplätze…
Das ist auf der einen Seite krasse Bevorteilung des motorisierten Verkehrs und auf der anderen Seite eine enorme Verschwendung des öffentlichen Raums. Auf die Frage, ob hier NOCH eine Apotheke und NOCH ein Drogeriemarkt und NOCH ein Discounter gebaut werden mussten, obwohl der nächste nur 200 Meter weiter steht, will ich gar nicht mehr eingehen. Aber warum hat man dem Bauherren nicht mal ein wenig zukunftsorientiert eine deutlich höhere Anzahl an Fahrradstellplätzen in die Pläne diktiert? Jetzt muss man sich dauernd anhören, dass überall Fahrräder „wild geparkt“ im Weg stehen.
Dabei hätte man dieses Problem wirklich kommen sehen müssen, wenn man auch nur ansatzweise an den Radverkehr in der Stadt denkt. Zugegeben, der könnte noch viel größer sein. Aber 26 Stellplätze vor fünf Geschäften mitten im Wohngebiet? So schlecht sieht es dann auch in Osnabrück nicht aus…
6 Antworten auf „Parkangebot am Weidencarrée“
Vor dem Weidencarrée stand dort bereits ein Netto (ehemals Plus) Discounter. Die Probleme waren dieselben, man hat NICHTS daraus gelernt. Bei einem weiteren Supermarkt in der Wüste (Rewe an der Schlosswallhalle) sieht es allerdings noch schlechter aus.
Ja, der Rewe ist „meiner“. Da stehen lediglich ein paar Felgenbrecher. Da wird es mitunter richtig wild…
So schön ist Deutschland – zusammen mit den paar grünen Büschelchen in den sterilen Beeten sieht das ja wirklich gruselig aus. Aber Hauptsache, es stehen da auch noch Schranken herum, damit ja niemand auf die Idee kommt, die tote Fläche auch noch widerrechtlich zu benutzen. Wo kämen wir denn da hin …
Genau, alles „perfekt“ angelegt…
Och, die Planer haben doch mitgedacht: die PKW Plätze sind so schön groß, dass nun auch der breiteste für den urbanen Dschungel gefertigte SUV hinein passt ;) Fahrräder wären da nur im Weg. Fahrräder lassen sich übrigens prima bei medicos im Parkhaus abstellen und anschließen!
Radlern isses egal. Ich parke halt (bin Radler) wo ich will – zur Not aufm Autoparkplatz. Autofahrer bleiben eventuell weg, wenn sie nicht parken können (also keine Plätze da sind). Kaufmännisch also verständlich.
Richtig ist allerdings: Ich bvin da noch nie mit dem Auto hin. Auch nicht zum Rewe. Dann müste ich vor dem Haus ja wieder nen Parkplatz suchen :-))