Mit dem Klingeln einer Fahrradglocke begann Donnerstagabend die Eröffnung der Ausstellung „Das Fahrrad – Kultur, Technik, Mobilität“ im Museum der Arbeit, Hamburg.

In Eingangsbereich, Café und vor dem Podium drängten sich Radinteressierte in Vorfreude auf die Ausstellung. Sie wurden von Direktorin Prof. Dr. Rita Müller begrüßt, die neben Danksagungen stolz verkündete, dass bereits erste Museen anfragten, die Ausstellung auch zeigen zu dürfen. Es folgte ein Beitrag vom Stadt- und Verkehrsplaner Konrad Rothfuchs. Er präsentierte einen kurzen Abriss der bekannten Statistiken und Studien (Städtische Radverkehrsanteile etc.), nannte Vorschläge zur Radverkehrsförderung, um mit einer Zukunftsvision der Verkehrsführung an der Alster 2050 zu schließen. Mit sichtlicher Begeisterung schilderte Kurator Mario Bäumer die erste Idee zur Ausstellung vor einem Jahr, dankte den vielen Unterstützern, die u.a. die Fahrräder liebevoll für die Ausstellung restaurierten. Die Ausstellung eröffnete er begleitet von lautem Fahrradglockengeläut.

Die Treppe hinauf in den dritten Stock ging es fast im Laufschritt. Um kaum angekommen stehen zu bleiben und zu staunen. Es erwartete uns eine hohe Galerie mit Fahrrädern aus den letzten mehr als hundert Jahren, ein goldener Porsche stand links im Licht und auf einer Wand war die „Velolution“ des Rades dargestellt. Ich wusste kaum wohin ich zuerst schauen sollte.

RadGang

Auf in die Radgalerie. Neben historischen Rädern, kuriosen Rädern und Kindheitserinnerungen wie dem Bonanzarad, fand ich auch dieses:

Pistole

Die Schreckschusspistolen dienten in der Anfangszeit des Rades dazu, aggressive Hunde abzuschrecken. Damals gab es auch Fahrradkanonen, die zu Salutschüssen bei Fahrradtreffen zum Einsatz kamen. Was wohl in Hamburg los wäre, wenn während der Critical Mass tausende Salut schießen würden?

In den weiteren Gängen wurde thematisch auf Stadtverkehrsplanung, Fahrradverleihsysteme, Historisches rund ums Rad und vieles mehr eingegangen.

FahrradErgo

Die Fahrradergometer testeten wir. Sie waren mit einem MTB-Video auf dem Bildschirm vor sich ausgestattet, um dem Fahrenden ein Gefühl von „echtem Radfahren“ zu geben.

Der Bereich der Stadtverkehrsplanung war so voll, dass ich mir diesen bei einem nächsten Besuch anschauen werde. Dann steht auch der Test des Fahrradparcours auf der Wunschliste. Dort können historische und aktuelle Fahrräder ausprobiert werden (jeden 2. und 4. Sonntag im Monat).

Die Ausstellung kann ich jedem Fahrradbegeisterten empfehlen. Sie läuft noch bis zum 1. März 2015 und bietet ein interessantes Rahmenprogramm. Begleitet wird sie vom Ausstellungsblog, das es in dieser Form erstmals gibt.

Vielen Dank an Miriam von hamburgfiets, die mir Bericht und Fotos von der Ausstellungseröffnung geschickt hat, da ich selber leider nicht in Hamburg sein konnte. Ich werde das aber nachholen. Die Ausstellung läuft ja noch eine Weile…