Knog Blinder (5)Eigentlich wollte ich das Thema gar nicht mehr aufgreifen. Aber umso öfter ich etwas darüber lese, umso mehr rege ich mich wieder auf. Als ich Anfang des Jahres über die geplante Abschaffung der Dynamopflicht berichtet hatte, war ich noch voll des Lobes. Endlich mal eine vernünftiges Entscheidung aus dem Verkehrsministerium.

Doch die Ernüchterung hat eingesetzt, als die Abschaffung beschlossene Sache wurde. Denn: Wer dachte, er könne jetzt ohne Probleme mit seinen Stecklichtern losradeln, der irrt und begeht schon wieder eine Ordnungswidrigkeit. Denn zwei Vorraussetzungen muss das dynamolose Licht erfüllen. Erstens muss es mit Akkus betrieben werden (warum auch immer) und zweitens muss es eine Kapazitätsanzeige haben.
Das Problem dabei, wie man auch hier in der Kategorie Licht sieht: über 90 Prozent der Fahrradlichter auf dem Markt verfügen über keine Kapazitätsanzeige. Das bedeutet, dass jetzt wieder mal fleißig eingekauft werden muss, will man ordnungsmäßig auf dem Fahrrad unterwegs sein.

Wenn ihr mich fragt, riecht das wieder stark nach erfolgreicher Lobbyarbeit in Berlin. Wenn schon eine Gesetzesänderung, dann doch bitte einen Passus einbauen, der den großen Unternehmen ordentlich Umsatz beschert. Denn ganz billig sind die Lichter mit Kapazitätsanzeige auch nicht. Die Preise starten um die 80 Euro. Kleine Stecklichter ohne Anzeige gibt es bereits ab 10 Euro.

Wieder einmal hat sich Peter Ramsauer als ungeeignet erwiesen. Es fällt schwer, nach solchen Entscheidungen unpolitisch zu bleiben. Aber dieser Minister gehört aus dem Amt entlassen…

Kleiner Hoffnungsschimmer: Hamburg geht gegen das Gesetz vor und will neben Akkus auch Batterien gelten lassen. Das größere Kapazitätsanzeigenproblem wäre damit aber leider nicht gelöst.

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