Auch Düsseldorf hat seine Fahrradkampagne: Düsseldorf braucht Rad heißt sie und scheint nach eigener Auskunft bitter nötig zu sein, obwohl sich die nordrhein-westfälische Landeshauptstadt seit einigen Jahren „fahrradfreundlich“ nennt. Die Realität aber sieht anders aus: „Düsseldorf steckt im Stau und erstickt im Feinstaub. Düsseldorfs Straßen sind zu laut und zu gefährlich. Düsseldorf braucht weniger Autos. Düsseldorf braucht mehr RadfahrerInnen! Aber die Düsseldorfer RadlerInnen brauchen mehr Platz, mehr Sicherheit und mehr Komfort.“
Da sich RadfahrerInnen den wenigen Raum, der nicht für Kraftfahrzeuge reserviert ist, auch noch mit FußgängerInnen teilen müssen, will die Kampagne nun endlich auf dieses Problem aufmerksam machen. Mit dem Ziel, mehr Platz für den Radverkehr zu erstreiten. Und dabei kann jeder helfen. Für die Galerie des Grauens kann man Bilder von den gefährlichsten, schlimmsten und irrwitzigsten Stellen für RadlerInnen in Düsseldorf einsenden. Um allerdings nicht zu einseitig zu wirken, werden auch die (wenigen) positiven Beispiele, die es durchaus gibt gezeigt. Sozusagen als Zeichen, dass es auch besser geht.
Auch einen Ideenwettbewerb gibt es, bei dem jeder Bürger Vorschläge machen einreichen kann: „Wo sind Standorte für Fahrradständer sinnvoll? Wo soll ein Fahrradstreifen hin? Ist eine Fahrrad-Schnellroute auch in Düsseldorf möglich? Und was muss sich generell an der Düsseldorfer Verkehrspolitik ändern, damit mehr RAD möglich ist?“
Dass die ganzen Beschwerden und Ideen auch den Weg zu den „Entscheidern“ finden, dafür sorgen die BezirksvertreterInnen und Ratsmitglieder der Grünen. Denn initiiert wurde die Kampagne von Bündnis 90/DIE GRÜNEN.
Auch wenn ich die Situation eher aus der Ferne betrachte und nur ab und zu etwas von Freunden höre, kann man also sagen, dass sich endlich etwas tut in Düsseldorf. Die bereits eingesendeten Bilder in der Galerie des Grauens zeigen aber auch, dass noch eine Menge zu tun ist. Trotzdem ist es gut zu sehen, dass immer mehr Städte die Aufmerksamkeit auf den Radverkehr lenken wollen. Gerade jetzt im Frühjahr ist das auch umso wichtiger!
Kampagnenplakat „Düsseldorf braucht Rad“
Foto: Kathrin Pohlmann