Ein Gastbeitrag im Rahmen des BundesUmweltWettbewerbs von Lukas Milic, Ediz Senocak, Ardit Nikqi, Ali Mousa und Adrian Gandolf – Schüler des Werte und Normen-Kurses der 8. Jahrgangsstufe des Ernst-Moritz-Arndt-Gymnasiums Osnabrück
Kennst du das Gefühl, wenn du in der Stadt im Stau stehst, und dich dennoch beeilen musst? Wenn du zu spät mit dem Auto/Bus kommst, obwohl die Strecke sehr kurz ist? Wir haben die günstigste Lösung für dein Problem! Mit dieser Lösung hilfst du nicht nur dir selbst, sondern auch der ganzen Stadt Osnabrück und deiner Umwelt. Wusstest du, dass Osnabrück erst im Jahr 2012 aufgrund deutlich zu hoher CO2 Werten eine zehntausend Euro schwere Strafe hat zahlen müssen? Indem du umweltfreundlich und dabei noch sportlich unterwegs bist, senkst du also den CO2 Ausstoß deiner Stadt Osnabrück. Hol dein Fahrrad aus dem Keller und schwing dich drauf. Ein weiterer einfach unschlagbarer Grund für das Fahrrad ist, dass es in der Stadt unerreicht schnell ist. Um das Auto abzuhängen, musst du kein Kampfradler sein. Nie stehst du im Stau. Du darfst an der Ampel sogar ganz legal an der endlosen Autoschlange vorbeifahren. Vor allem bringt es dich direkt von Tür zu Tür. Die nervige Parkplatzsuche entfällt.
Leider sind die Fahrradwege in Osnabrück gerade entlang der großen Straßen noch nicht gut ausgebaut.
Leider sind die Fahrradwege in Osnabrück gerade entlang der großen Straßen noch nicht gut ausgebaut. Dadurch rauschen zum Beispiel am Ring die LKWs gefühlt nur eine Handbreit an einem Radfahrer vorbei. Wenn dann noch ein Auto auf einem Parkplatz neben der Straße parkt und die Tür offen ist, ist kaum noch Platz für einen weiteren PKW und einen Radfahrer zugleich – von LKWs brauchen wir dann gar nicht mehr zu sprechen…
Oft enden die Abbiegespuren der Radfahrer an Kreuzungen auch einfach, was definitiv auf schlechte Straßenführung hinweist. An einigen wenigen Stellen endet sogar der Radweg und wird durch Autoparkplätze ersetzt. Am besten sollte Osnabrück sich ein Beispiel an den Niederlanden mit breiten und extra von der Straße abgetrennten Fahrradwegen und Norwegen mit ganzen Fahrradstraßen nehmen. Die Protected Bike Lane zwischen Dielinger Straße und Katharinenstraße und der geplante Radschnellweg zwischen Osnabrück und Belm sind da zwar vorerst nur ein Tropfen auf den heißen Stein – vielleicht aber auch ein erster Schritt zum guten Anfang.
7 Gründe, trotzdem gegen deinen inneren Schweinehund und für das Fahrrad zu entscheiden
Manchmal hindert dich doch auch nur die eigene Faulheit daran, aufs Fahrrad umzusteigen. Vielleicht motivieren dich aber doch diese Gründe, die wir für dich hier aufgelistet haben.
- Ein vernünftiges Markenrad vom Händler gibt es für 500 Euro. Damit gewinnst du keinen Triathlon – kommst aber sicher von A nach B. Ohne Vergünstigungen kostet eine Monatskarte für den öffentlichen Nahverkehr im Jahr etwa 1400 Euro, ein günstiges Auto etwa 3600 Euro. Das Fahrrad für 500 Euro hält sicher fünf Jahre – macht 100 Euro jährlich oder neun Euro im Monat. Noch Fragen?
- Mal ehrlich: Wer mag nicht gern angeben? Das kann man auch mit einem Auto, nur leider ist das sehr, sehr teuer. Mit einem Passat für immerhin 40.000 Euro gelingt es jedenfalls noch nicht. Mit einem Rad für nur ein Zehntel des Passatpreises erzeugst du garantiert jede Menge Aufmerksamkeit.
- Du wirst dich besser konzentrieren können! Eine Studie der Vanderbilt Universität (USA) beweist, dass Aktivitäten, die Gleichgewichtsgefühl, schnelle Reaktionen und schnelle Entscheidungen erfordern – wie zum Beispiel Fußballspielen und Radfahren – sich positiv auf die Konzentrationsfähigkeit auswirken können. Teilnehmer der Studie, die einer kurzen anspruchsvollen Aktivität nachgegangen waren, konnten wesentlich schneller ein Puzzle beenden, als andere Studienteilnehmer.
- Das Rad in der Stadt ist gut für die Autofahrer! Da wärst du jetzt nicht drauf gekommen, oder? Schimpfen die Autofahrer doch immer über die Radler. Die einen sind zu schnell, die anderen zu langsam. Entweder wollen sie kostbaren Straßenraum für ihre Radwege oder sie fahren – noch schlimmer – auf der Fahrbahn. Dabei ist die grundlegende Wahrheit ganz einfach: Wenn alle Radfahrer in der Stadt aufs Auto umsteigen würden, ginge auf der Straße gar nichts mehr. Dann gäbe es totalen Stillstand – also sollten die Autofahrer jedem Radler danken.
- Das Fahrrad ist mit ca. 1,13€ (Auto: 6€ pro 100Km) Kosten für Reparaturen, etc. pro Tag sehr billig im Unterhalt, sodass es sich jeder Student leisten können sollte.
- Anders als beim Laufen oder Joggen musst du auf dem Fahrrad dein eigenes Gewicht nicht selbst tragen, was die Gelenke sehr schont.
- Zum Glück kannst du beim Fahrradfahren dein Tempo selbst bestimmen. „Fahrradfahren ist ein sehr guter Einsteigersport“, sagt Professor Herbert Löllgen von der Deutschen Gesellschaft für Sportmedizin und Prävention. „Um sich nicht zu überfordern“, rät der Sportmediziner, „sollte man mit einem Fahrrad beginnen, das 20 bis 27 Gänge hat, und einen Helm sowie passende Fahrradkleidung tragen, um sich vor Verletzungen, einem schmerzenden Hintern oder einer Erkältung zu schützen.“
Also kauf dir ein Fahrrad, denn so bleibst du fit und sparst Geld. Das waren einige Fakten für das Fahrradfahren! Viel Glück beim Fahrradfahren.
Bereits 2017 hatte eine fünfte Klasse des Ernst-Moritz-Arndt-Gymnasiums einen Brief an Osnabrück Oberbürgermeister geschrieben, in dem sie eine entschlossene Verkehrswende forderte.
5 Antworten auf „Umwelthelden gesucht“
Lieber Daniel !
Ich stimme deinem Artikel in den meisten Punkten zu . Allerdings bist du in einem Punkt völlig auf dem Holzweg . Ein gutes Damen oder Herrenrad , das mindestens 10 Jahre kontinuierliche Nutzung übersteht kostet regulär nicht unter 1000 Euro .
Alles andere taugt bestenfalls zum Brötchen holen , bzw ist nicht nachhaltig .
Lies noch mal bitte den ersten Satz (kursiv).
Hallo Daniel, Uwe und vor allem die Autoren Lukas Milic, Ediz Senocak, Ardit Nikqi, Ali Mousa und Adrian Gandolf,
ich würde sagen, dass ein gutes Fahrrad 600 bis 800 Euro kostet. Da dieses dann auch gut 10 Jahre und mehr hält, kommt man meistens auf unter 100€ pro Jahr anschaffungskosten.
Ansonsten ein toller Bericht. Auch von mir ein Lob.
@ Uwe: Vielleicht kannst du auch das Thema Nachhaltigkeit etwas genauer erläutern. Im vergelich zu einem Auto (große Mengen an Metall und andere Materialien) und Handys (Seltene Metalle aus Krisengebieten) scheint mir ein Fahrrad deutlich nachhaltiger. Gerne mit Quellen.
1. Sorry , in diesem Fall natürlich an die Gast- Autoren ….;-)
2. Nachhaltigkeit heißt beim Fahrrad das durch gute Komponenten wenig Verschleiß, und damit auch wenige Reparaturen auftreten . Auch sollte nur Teile verbaut sein , die sich noch viele Jahre später problemlos beschaffen und tauschen lassen. Somit wird wenig Material verbraucht….
Nur als Beispiel: mein Koga Myata habe ich 1984 gekauft und bis vorletztes Jahr gefahren – und dann noch einsatzbereit und verkehrssicher verschenkt .
Das alles ist mit billigen Rädern nicht zu machen .
Gruß Uwe
Mein heißgeliebtes tazrad hat vor 3,5 Jahren unter €800 gekostet, minus 10% Abonnent*innen-Rabatt ca. €700, und wurde von der AT Zweiradmanufaktur in Altenberge für mich angefertigt und mir per Spedition geliefert, ein „Velo de Ville“. Der Stahlrahmen (robuste CrMo-Legierung) ist gemufft statt geschweißt, die Auswahl der Anbauteile hat der tazshop solide zusammengestellt, wobei ich stark annehme, dass AT Zweirad auch ansonsten keinen Mist anbietet. Kein Leichtgewicht, kein Luxus, aber ein durchaus robustes Rad für den Alltagsgebrauch in Stadt und Land. Auch in mehreren Jahren mit vielen Kilometern war es für mich immer 0% Enttäuschung und 100% Liebe. Größter Schaden bisher: Hochwertiger (ca. €90) Ledersattel samt Stange geklaut, so was Niederträchtiges, aber dafür kann die Anbieterin nichts.
Auch kann sie nichts für etwas Enttäuschung von Sachen, die ich anderweitig dazu gekauft habe:
* Helm €60
* Weste €40
* Faltschloss über €100
* M10-Allzweckwerkzeug €10
Ich bin fest davon überzeugt, dass (Unfallfreiheit angenommen) mein heißgeliebtes Velo auch in 6,5 Jahren noch mir und/oder Anderen Glück bescheren wird. ❤️