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Links der Woche

Links der Woche #310

Wir nähern uns den Wochen, in denen angeblich kein Mensch Fahrrad fährt. Nicht nur, dass ich diese Behauptung regelmäßig widerlege. Auch viele andere Radfahrer*innen sind weiterhin unterwegs. Ohnehin haben wir uns kürzlich auf dem Weg zur Arbeit wieder gewundert, wie selten es eigentlich regnet und wir wirklich nass werden. Das kann man aufs Jahr gerechnet fast an einer Hand abzählen. Also weiterhin gute Fahrt euch allen.

Andreas Scheuer versucht in seinen letzten Tagen als Verkehrsminister noch seinen Geldfluss nach Bayern zu schützen. Eine Stiftung, womöglich gespeist mit viel Steuergeld, ohne politische Einflussnahme und dann noch eine Art Sondervermögen außerhalb jeglicher Haushaltshoheit soll sein Mobilitätsforschungszentrum in München retten.

In der Gedankenwelt der Vehicular Cyclists kommen keine guten Radwege vor, die für alle Altersklassen und Nutzergruppen passen. Hab ich ein bisschen Verständnis für. Es gibt ja bisher kaum welche. Aber die Radentscheide kämpfen dafür. Die Befürchtung, dass man den Autoverkehr mit separierten Radwegen verflüssigen will, kann ich auch nachvollziehen. Für die guten Radwege sollen aber durchaus Fahrspuren umgewandelt werden, auf Kosten der Kapazitäten für Autos. Und Verflüssigung ist dann wieder nur mit Tempo 30 möglich, was allen Menschen in der Stadt zugute kommt.

Ich wünsche euch einen schönen Sonntag und viel Spaß bei der Lektüre. Und wem das Angebot von it started with a fight etwas wert ist, kann gerne etwas in die digitale Kaffeekasse werfen.

Im Schneckentempo (taz)

Mit Angst in der Mitte (taz)

Sind unsere Städte noch zu retten? (Precht)

Plug-in-Hybride gefährden Klimaziele (Spiegel)

Auf den Straßen ist es eng (Frankfurter Allgemeine)

CDU-Politiker Amthor wegen Raserei verurteilt (Spiegel)

Ohne Tempolimit keine Verkehrswende (Süddeutsche Zeitung)

Sind Senior:innen ein Sicherheitsrisiko im Straßenverkehr? (NDR)

Autos untergeordnet: Immer grüne Ampel für Fußgänger in Karlsruhe (SWR)

Radfahrstreifen zwischen Autospuren: Ein Hinweis auf Gleichberechtigung (taz)

Studie: Autobauer schaffen Klimaziele nur per Hintertürchen (Süddeutsche Zeitung)

Geofencing: E-Scooter in bestimmten Bereichen von Paris auf Tempo 10 gedrosselt (heise online)

Wie Andreas Scheuer ein Forschungszentrum für Bayern vor seinen Nachfolgern schützen will (Handelsblatt)




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17 Antworten auf „Links der Woche #310“

– Radstreifen in Mittellage:
Mal wieder ein Beispiel, wie sich unsere Verwaltungen woanders was abgucken, aber nur halbherzig umsetzen. Diese gelben Elemente bieten gar keine Sicherheit, sind eher noch eine Sturzgefahr. Jede Stadt machts dann auch wieder anders und oft gesteht man Radfahrern primitive Minimallösungen zu. Eine vernünftige PBL sieht anders aus.

Eigentlich gut, dass in meiner selbst ernannten „Fahrradstadt Nummer zwei hinter Münster“ alles immer etwas länger dauert, weil die Herrschaften „Experten“ und Planer den neusten Schrei erst 5 bis 10 Jahre später versuchen umzusetzen, wenn es längst wieder andere Erkenntnisse und Vorgaben gibt.

– E-Scooter Geofencing:
Wurde vor rund zwei jahren bei der Einführung hier gemacht, die Scooter wurden außerhalb einer Kernzone um den so genannten willhemlinischen Ring gedrosselt. Nach wenigen Monaten stellte ich jedoch fest, dass E-Scooter eines Anbieters offensichtlich nicht gedrosselt wurden und mittlerweile fahren alle bis weit draußen, sogar über die Stadtgrenzen hinaus.

Die Anbieter der E-Scooter halten sich nicht wirklich an die Absprachen und die Stadtverwaltung war bislang nicht bereit die Probleme mit falsch abgestellten, im Weg liegenden Rollern und anderen Problemen zu lösen und Verstöße zu Ahnden.

Nebenbei hat ein Anbieter nun seine Flotte erneuert. Fragt sich eigentlich was mit den offenbar verschlissenen, etwa zwei Jahre alten Altfahrzeugen und Akkus wird. So umweltfreundlich scheinen mir diese Flitzer nicht zu sein, sondern es geht wie so oft nur darum den Euro von einer Tasche in die andere zu schieben.
Bei einem anderen Anbieter ist der Pflegezustand der Roller extrem mies, die Fahrzeuge werden deutlich weniger, sieht für mich fast so aus, als ob der Anbieter in seine saure Limette beißt und vom Markt verschwindet.

# Radweg in Mittellage:
Kann man machen- aber nur wenn mindestens 2, 5 m breit . Denn es braucht keiner darauf zu hoffen das die Autofahrer von rechts und links den Sicherheitsabstand einhalten.
Also sollte dieser größtenteils baulich vorgegeben sein ….
# Kinder im Lastenrad ( und im Anhänger) :
Mit Helm / Kindersitz auf jeden Fall sicherer als die Blechschalen auf Rahmenrohr oder am Lenker ( mit der Lizenz zum Zehen in die Speichen klemmen ) in denen ich als Kind kutschiert wurde .
Am Rande mal als Tip für die Anhänger: wenn das Rücklicht des Fahrrads verdeckt wird ist am Anhänger auch ein Rücklicht nach StVO anzubringen ( und ich meine Rücklicht- nicht 50 Cent Tranfunzel vom Action! )
# 30 innerorts: ist ohnehin das rechnerische Durchschnittstempo für LKW in geschlossenen Ortschaften.
Kann , je nach Straßenausbau / örtlichen Gegebenheiten auch mehr oder auch weniger sein .
Insofern ist es auch richtig das es jetzt verpflichtend ist das alle Fahrzeuge/ Fahrzeugkombinationen über 3,5 Tonnen zulässiges (Zug-) Gesamtgewicht nur noch im Schrittempo rechts Abbiegen dürfen .
Wenn wir das jetzt noch insbesondere den Pkw-Fahrern und den ausländischen Verkehrsteilnehmern beibringen könnte das wirklich helfen.
Problematisch sind allerdings unsere „unterbelichteten“ Radfahrerkollegen – wie soll man die Bekloppten ohne Licht 20m hinter sich ( suboptimalerweise bei Regen ) im Spiegel sehen ? Das kann nur in die Hose gehen…..
Generell passen die verantwortungsvolle Kollegen im Lkw schon recht gut auf andere Verkehrsteilnehmer auf – aber Vision Zero bedingt das wir Alle dafür zusammenarbeiten- und auch einkalkulieren das der Andere mal Fehler macht .
# Fahren im Alter :
Erstmal provokativ : wir sollen bis 67 arbeiten – aber am Besten mit 60 den Führerschein abgeben?
Hat mal irgendwer überlegt wie viele Menschen auch mit 70 noch arbeiten (müssen oder wollen) ?
Die ganzen Fahrdienste für Kinder oder Kranke/Behinderte laufen ohnehin nur noch dadurch das Rentner diese Jobs in Teilzeit ausführen. Auch auf den Lkw’s sitzen immer mehr Menschen die längst das Rentenalter erreicht haben.
Daher ist diese Diskussion völlig verfehlt.
Der richtige Weg wäre für alle Verkehrsteilnehmer verpflichtend alle 5 Jahre eine Gesundheitheitsprüfung und praktische und theoretische Schulung. Die Gesundheitheitsprüfung und Sehtest sind ohnehin obligatorisch für alle die ihre alte Klasse 3 weiter in vollem Umfang nutzen wollen; weitergehende Test und Schulungen sind ohnehin verpflichtend für alle die Personen befördern oder Lkw fahren. Dieses hat sich in der Praxis bewährt- warum sollte es also nicht für Alle gelten?

Du schreibst etwas despektierlich:
„In der Gedankenwelt der Vehicular Cyclists kommen keine guten Radwege vor, die für alle Altersklassen und Nutzergruppen passen.“

Doch, die gibt es: jede Straße in der der Verkehr nicht unter dem Primat des MIV stattfindet, passt für alle Altersklassen und Nutzergruppen.

Nope, sind ja keine Radwege. Eine Fahrradstraße wäre das. Und die kann auch super sein. Es ist aber unrealistisch bis unmöglich, alle Straßen einer Stadt in gute Fahrradstraßen umzubauen.

Aus Angst vor der Umverteilung. Aber das kommt ja jetzt langsam. In Osnabrück werden gerade zwei Pop-Up-Radwege geplant, die langfristig in dauerhafte Radwege umgebaut werden sollen. Für den einen wird eine zweispurige Ausfallstraße einspurig, für den anderen werden Parkstreifen entfernt.

@Daniel: Ein guter Radweg ist also einer, der dem Kraftverkehr Platz wegnimmt!?

Das ist Verkehrspolitik, für die die Radfahrer wortwörtlich die Knochen hinhalten sollen.

Für mich ist ein guter Radweg ein solcher, mit dem die Situation für Radfahrer besser ist als ohne Radweg. Unter „besser“ verstehe ich dabei in erster Linie sicherer. Objektiv sicherer. Das erfüllt praktisch kein fahrbahnbegleitender Radweg (auch nicht solche Mogelpackungen wie PBLs), weil sie alle unter dem Geburtsfehler der Separation leiden.

Nein, das wären eben keine Fahrradstraßen. Genau das ist mein Punkt.
Jede Straße, auf der das Auto nicht dominiert ist sicher und angenehm für jeden mit dem Rad befahrbar.
Sogar so, dass man an dem nebeneinander fahrenden Pärchen vorbeikommt.
Denn auch die „super Radinfra“ bleibt eine Nebenanlage der Straße mit allen Nachteilen:
Schmaler, schlechterer Unterbau, dünnere Deckschicht, mehr Frostschäden als jede Fahrbahn.

Die Formel „baut Radwege und der Radverkehr kommt von selbst“ funktioniert Aber eben nur bis zu einer mittelmäßigen Kilometerleistung (nicht Modalsplit) des Radverkehrs. Dabei wird immer die Kilometerleistung des MIV stärker steigen als die des Radverkehrs.
Für die Innenstädte als Ganzes ist das eine Kur mit mehr Nebenwirkungen (Verkehrsbelastung durch MIV) als Nutzen im Sinne von lebenswerten Städten.

Das Fahrrad als gleichberechtigtes Verkehrsmittel ist nur möglich, wenn der überbordende Automobilismus zurückgedrängt wird.

Das Auto dominiert aber nun mal jede Straße, bis auf Fahrradstraßen. Und dann müsstest du sagen, wie man das ändern will. Maximale Anzahl an Nutzer*innen pro Stunde in einer Stadt? Also City-Maut mit so teuren Preisen, dass es spürbar abschreckt?

Geht mir doch bitte weg mit Holland….
Mir gehen hier schon die Fahrradrowdys auf den Senkel- die ******** sind noch um ein vielfaches undisziplinierter- es wundert mich nicht das sie verglichen mit Deutschland viel mehr Unfälle haben .
Das einzige was mich wundert ist die Tatsache das die Unfallzahlen nicht gleich eine Zehnerpotenz höher liegen.
Und wer hier über Autofahrer und Abstände zu Radfahrern meckert , sollte sollte in Holland mal da fahren wo eben keine Radwege sind ….. da bekomme ich regelmäßig das kalte Grausen

Hallo Herr Trettin,
nun belegen Sie doch bitte Ihre Behauptungen:
1. „verglichen mit Deutschland viel mehr Unfälle haben“
2. „Abstände zu Radfahrern meckert , sollte sollte in Holland mal da fahren wo eben keine Radwege sind ….. da bekomme ich regelmäßig das kalte Grausen“
Die eigenwillige Orthographie und Grammatik lasse ich mal außen vor.
Also bitte: Zahlen, Herr Trettin! Ansonsten gilt hier natürlich wie immer Dieter Nuhr und der Pinguin.
Mit freundlichen Grüßen
atze

Lieber Atze !
Die Sache mit den Abständen können meine Radlerkollegen dir aus eigener Erfahrung berichten da wir auch in Holland regelmäßig fahren.
Und die Unfallzahlen haben wir bereits mehrfach auf dieser Site abgehandelt und auch mit den Links auf die entsprechenden Untersuchungen versehen.
Lies doch mal bitte selber nach ….

Das ist richtig! Fahrradland NL? Nur dort, wo Radwege sind. Abseits davon wird es erheblich riskanter.
Genauso „Fahrradland“ DK: In CPH geht es noch so halbwegs für Radfahrende,einfach durch ihre Präsenz und Menge im Verkehrsgeschehen. In Odense, Aalborg und Arhus schon deutlich weniger ….und auf dem platten Land? Dieselben Probleme wie in D: Zu hohe Geschwindigkeiten, zu geringer Überholabstände, usw.

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