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Radverkehr

Ein kleines Versäumnis beim Grünpfeil für Radfahrer

Die Neufassung der Straßenverkehrsordnung hat endlich den lange geforderten Grünpfeil zum freien Abbiegen für Radfahrer gebracht. In einige Städten hängt er schon, weil bereits vor der StVO-Novelle Pilotprojekte liefen. Leider hat das Bundesverkehrsministerium den Grünpfeil aber nur in der abgespeckten Version ermöglicht.

Die Neufassung der Straßenverkehrsordnung hat endlich den lange geforderten Grünpfeil zum freien Abbiegen für Radfahrer gebracht. In einige Städten hängt er schon, weil bereits vor der StVO-Novelle Pilotprojekte liefen. Leider hat das Bundesverkehrsministerium den Grünpfeil aber nur in der abgespeckten Version ermöglicht.

Die etwas weitergehende Version erlaubt zum Beispiel in Frankreich auch das Geradeausfahren bei roter Ampel – auch hier natürlich unter der gegebenen Rücksicht. Es gibt zahlreiche Situationen, in denen ein solcher „Geradeauspfeil“ den fließenden Radverkehr fördern würde. Oft ist das an T-Kreuzungen der Fall, wie in den fotografierten Beispielen in Osnabrück. Man hat als Radfahrer freie Sicht auf die Kreuzung und könnte mit einem solchen Pfeil problemlos durchfahren, wenn keine Fußgänger zu sehen sind.

Naja, man kann halt nicht an alles denken…

Fotos: dd

8 Antworten auf „Ein kleines Versäumnis beim Grünpfeil für Radfahrer“

In sehr vielen Fällen ist/wäre das Überfahren solcher roter Ampeln nicht nur ein Zeit- sondern auch ein deutlicher Sicherheitsgewinn, da man dan auf dem nachfolgenden Straßenabschnitt nicht die Blechlawine neben sich hat…

@biclonavtis: Die wenigsten Unfälle passieren im Längsverkehr. Wenn das Blech hinter einem bleibt, gibt es einen Sicherheitsgewinn, aber er ist gering. An der nächsten Ausfahrt/Einmündung/Kreuzung gibt es neues Blech …

dooring Geschichten sind meines Wissens schon nicht sooo selten. Ist kein Blech neben oder direkt hinter mir kann ich ohne Konflikte zu provozieren so fahren, dass mich plötzlich aufspringende Türen nicht erreichen können. Ganz fatal ist es natürlich aufgrund von dooring in den fahrenden Verkehr zu fallen.

Ob eine Ergänzung des grünen Pfeils sinnvoll ist , werden wir sehen wenn die Verkehrsteilnehmer sich daran gewöhnt haben.
Momentan würde ich sagen das eine intelligentere Ampelschaltung in vielen Fällen wichtiger wäre .
Beispiele sind zB die Ampel an der Natruper Str/ Wachsbleiche stadtauswärts. Hier steht man als Radfahrer ewig , obwohl keine Autos kommen . ( ok, absteigen, über die Fußgängerampel gehen , danach weiterfahren, kürzt das ganze ab – ist aber nicht zielführend)
Auch an der Rheiner Landstraße stadteinwärts eine total verkorkste Ampelschaltung. 3 x Ampel ( A30 , Gaste , Ikea ) , jeweils 2 Bettelampeln um über eine Einmündung zu kommen . Ist so schon eine Zumutung, bei schlechtem Wetter eine Katastrophe. Im schlimmsten Falle kosten die drei Ampeln fast 10 Minuten für Radfahrer und Fußgänger.

das sind alles wieder selbst verursachte Probleme mit den „neueren“ Radverkehrsführungen auf der Fahrbahn.

– Rechtsabbiegen auf „altem“ Hochbordradweg an „alter“ Radwegführung hier gar kein Problem, keine Ampeln.

– Geradeausfahren an T-Einmündung auch nie ein Problem gewesen, ebenfalls keine Ampeln.

Fast alle Kreuzungen und Einmündungen, die in meiner Stadt neu oder massiv umgebaut wurden, bereiten vielen Radfahrern neue Probleme und haben für einige offensichtlich eine unlösbare Komplexität bekommen.

– Die Radfahrer achten auf die falschen Ampeln oder stllen sich falsch auf, sodass die Fahrradampel nicht sichtbar ist. Dadurch kommt es auch zum Stehenbeleibern bei Grünlicht oder gefährlichen Rotlichtverstößen.

– Die Radfahrer können nicht frei rechts abbiegen oder geradeausfahren.

– Linksabbieger werden vor die querende Fahrbahn mit Extraampel rechts neben der Geradeaausspur der Radfahrer aufgestellt. Autofahrer verstehen nicht warum Radfahrer plötzlich in der Fahrbahn stehen bleiben und hupen, machen wilde Gesten.
(An solchen Stellen koönnen auch maximal nur 2-3 Radfahrer links abbiegen, ist in Gruppen z.B. bei größerem HVZ-Verkehrsaufkommen ziemlich unangenehm).

– Durch „Fahrradweichen“ unnötiger Platzverbrauch, höhere Gefährdung und mehr Verwirrung als Nutzen.

– An einer gerade neu gestalteten T-Kreuzung gleich mehrere Fahrradampeln hintereinander im „durchgehenden“ Radfahrstreifen, wovon eine für Linksabbieger ist und die andere Ampel die 2 Fußgänger pro Stunde vor den bösen Kampfradlern schützen soll.

– Konflikte mit Fußgängern gibt es trotzdem.

Es gibt auch keine Einheitlichkeit bei diesen Fahrradampeln, bei mir stehen diese oft rechts auf ca. 1,5m Höhe, statt wie im Bild bei Euch neben der Fahrbahnampel, in einigen Fällen links oder beidseitig. Manchmal ist die Ampel an einer Seite, der oft „unwirksame“ Betteltaster in 2m Entfernung an der linken Seite des Radweges.
Es gibt ganz offensichtlich keine verbindliche Norm, welche national oder zumindest bundeslandesweit umgesetzt wird, jeder Ort macht es anders, habe im Umkreis von 50 Kilometern mehrere Städte mit unterschiedlichen Radverkehrsanlagen, Ampeln und Radverkehrsführungen.
Das Einzige worauf man sich zu 100 Prozent verlassen kann ist, das der ADFC die neuen Radfahrstreifen/Schutzstreifen/Einbahnstraßenfreigaben usw. immer abnickt, Kritik nicht zulässt und die Kommunalverwaltung Klagen von Bürgern abwiegelt.

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