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Auch 2018 mit Vollgas in den Stau…

Welch überraschende Nachricht diese Woche vom ADAC: Das abgelaufene Jahr 2018 kann mit einem neuen Staurekord aufwarten! Noch mal drei Prozent mehr als 2017. Aber ist das überhaupt noch eine Nachricht? So wenig ich mich an einen weißen Winter in Norddeutschland erinnern kann, kann ich mich an einen Januar ohne Staurekordmeldung erinnern.

Welch überraschende Nachricht diese Woche vom ADAC: Das abgelaufene Jahr 2018 kann mit einem neuen Staurekord aufwarten! Noch mal drei Prozent mehr als 2017. Aber ist das überhaupt noch eine Nachricht? So wenig ich mich an einen weißen Winter in Norddeutschland erinnern kann, kann ich mich an einen Januar ohne Staurekordmeldung erinnern. Es ist jedes Jahr dasselbe und sollte der Bundesregierung eigentlich langsam zu denken geben. Ihre Politik des „mehr Autos und mehr Straßen“ führt offensichtlich jedes Jahr zu noch mehr Stau und ist damit Teil des Problems und nicht Teil der Lösung.

Andere Ideen, die vermutlich vielversprechender sind, haben zum Beispiel der Verkehrsclub Deutschland (VCD) und der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club (ADFC). Michael Müller-Görnert, VCD-Referent für Verkehrspolitik, spielt auf die Bahnpolitik der Bundesregierung an: „Der Verkehrskollaps auf den Straßen ist Ergebnis der klimaschädlichen Betonpolitik des Bundes. Das Schienennetz wurde in den letzten Jahrzehnten um 20 Prozent zurückgebaut, das Autobahnnetz hingegen stetig ausgeweitet. In der Vergangenheit hat der Bau neuer Straßen nur dazu geführt, dass der Autoverkehr weiter gewachsen ist. Die Bundesregierung darf den Staus nicht weiter hinterher bauen, sondern sollte den Menschen Alternativen zum Auto bieten. Der Straßenneubau muss gestoppt und dafür die umweltfreundliche Bahn viel stärker als geplant ausgebaut werden. Die Mittel sind vorhanden, sie müssen nur umgeschichtet werden. Das sichert die Mobilität der Menschen und schützt das Klima.“

Der Verkehrskollaps auf den Straßen ist Ergebnis der klimaschädlichen Betonpolitik des Bundes.

ADFC-Bundesgeschäftsführer Burkhard Stork rückt das Fahrrad in den Mittelpunkt: „Wir wissen, dass etwa ein Drittel der Fahrten auf Autobahnen lokaler Verkehr sind. Also kurze Strecken, die nicht zwingend im Auto zurückgelegt werden müssen. Um die Autobahnen von solchen Fahrten zu entlasten, brauchen wir leistungsfähige Radschnellwege, wie in den Niederlanden. Das alles ist der Verkehrspolitik bekannt, aber Deutschland plant sich halb zu Tode, anstatt mit dieser neuen Infrastrukturform mal mutig zu experimentieren. Das Vorzeigeprojekt Radschnellweg Ruhr sollte 2020 schon komplett fertig sein. Realisiert ist ein Mini-Abschnitt, die restlichen 90 Kilometer kommen nicht voran. Wir brauchen mehr Tempo und Experimentierfreude beim Radwegebau!“

Wir werden sehen. Hier wirds jetzt zumindest mal kalt. Schnee ist aber nicht in Sicht…

Eine Antwort auf „Auch 2018 mit Vollgas in den Stau…“

Burkhard Stork gibt mal wieder das Rezept, wie sich mit möglichst geringen Kosten die Fahrleistung des Autoverkehrs und der LKW Gütertransport noch zusätzlich ausweiten lassen, obwohl wir bereits jetzt schon eine viel zu hohe Verkehrsleistung bei PKW und LKW haben.
Was der Planet gerade am wenigsten brauchen kann ist die Entlastung der Autobahnen vom Kurzstreckenverkehr.
Glaubt denn der Theologe Stork allen Ernstes, dass die dadurch gewonnene zusätzliche Kapazität einfach frei bleibt ???
Diese dumme Sprachregelung, nach der jetzt stereotyp auf die Niederlande verwiesen wird könnte auch mal langsam einer wenigstens halbwegs differenzierten Betrachtung weichen.
Die Niederlande – auch davon scheint Stork wohl nichts wissen zu wollen – bauen seit einiger Zeit massiv ihr Autobahnnetz aus.
Auch wenn es vom separierten Radweg aus nicht zu sehen sein mag werden z.B. rund um die Fahrrad-Kurzstrecken-Hochburg Utrecht 4.000 Millionen Euro in die Hand genommen um Ring und Autobahnen für noch mehr Auto- und LKW Verkehr hochzurüsten.
In den meisten anderen NL-Regionen: dito.
Aber das passt wohl nicht ins neue Glaubensgebäude vom „Vorbild Niederlande“?

Und was fabuluiert sich Stork da eigentlich im Subtext wieder zusammen, wenn er schreibt:
„Also kurze Strecken, die nicht zwingend (!!!) im Auto zurückgelegt werden müssen.“ Das impliziert nunmal zwingend, dass es Etliches gibt, wo das Auto „zwingend“ benutzt werden müsse.

Die Welt des Herrn Stork, in der offenbar immer noch Strecken „zwingend mit dem Auto zurückgelegt werden müssen“ ist ökologisch schlicht nicht überlebensfähig.

Im Übrigen werden die NL-Radschnellwege in weiten Teilen aus dem Auto-Etat bzw. dem Anti-Stau-Programm finanziert, und das nicht aus Jux, sondern weil das Maßnahmen mit excellentem Kosten-Nutzen Faktor sind in Bezug auf das in NL angestrebte weitere Wachstum des LKW Verkehrs (Rotterdam als europäische Drehscheibe für den sich ausweitenden Welthandel).

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