Der Osnabrücker Radverkehrsplan aus dem Jahre 2005 wird fortgeschrieben. Der Rat der Stadt hat bereits im September 2013 die Verwaltung damit beauftragt, den „Radverkehrsplan so weiterzuentwickeln, dass die gesteckten Ziele von Masterplan Mobilität und Masterplan 100% Klimaschutz erreichbar werden“.
Jetzt geht die Arbeit in die nächste Runde. Denn heute startet unter dem Motto „Wenn ich hier was zu sagen hätte…“ eine Bürgerbeteilgung. Seitens der Stadt heißt es:
Die persönlichen und alltäglichen Erfahrungen der Radfahrerinnen und Radfahrer sind wertvoll. Sie wissen am besten Bescheid, worüber sie sich beim Radfahren ärgern und freuen. Sie haben Ideen, wie Radfahrer besser und sicherer unterwegs sein können. Sie haben Wünsche, was sie häufiger in Osnabrück realisiert haben wollen.
Vom 8. Juni bis 19. Juli 2015 können konkrete Hinweise, Vorschläge und Ideen auf einer Onlineplattform direkt auf einer Karte verortet werden. Die Hinweise und Ideen aus dieser Onlinebeteiligung werden dann von einem Planungsbüro anonym ausgewertet und sollen in die weitere Planung einfließen.
Die Onlinebeteiligung kommt zum richtigen Zeitpunkt. Denn zeitgleich (vom 21. Juni bis 12. Juli) findet wieder das STADTRADELN statt, was hoffentlich dazu motiviert, noch mehr Wege mit dem Rad zurückzulegen. Und die Erfahrungen auf diesen Wegen kann man dann gleich in den neuen Radverkehrsplan einfließen lassen.
Also, wer etwas zu meckern oder Wünsche hat, klickt sich hier rüber. Aber immer schön sachlich bleiben. Wir wollen ja vorankommen.
Auch wenn man nicht zu viele Hoffnungen in die Bürgerbeteiligung legen sollte, denn alle Maßnahmen müssen nachher auch in ein logisches, realisierbares und funktionierendes Verkehrssystem passen, wären Erkenntnisse über beliebte Routen, Sicherheitsbedenken, mögliche Anreize und Gründe, warum man heute eben noch nicht mit dem Rad fährt wertvoll.
Als kleiner Anreiz wird übrigens ein Tablet-PC unter allen Teilnehmern verlost. Brauchen wir diesen Anreiz? Ich denke nicht. Denn was ist ein Tablet-PC schon gegen ein lückenlose, sichere und komfortable Radverkehrsinfrastruktur?
Postkarte: osnabrueck-sattelt-auf.de
2 Antworten auf „Onlinebeteiligung zum Radverkehrsplan“
Mir scheint, da zieht jemand mal wieder ein Riesen-Behörden-Papiertiger groß, der allein dazu dienen wird, die „Fahrrad-Stadt“ OS statistisch in besserem Licht erscheinen zu lassen.
In der Praxis wird sich wegen finanzieller Defizite kurz- und mittelfristig wenig ändern.
Und es ist lächerlich, dass die Verantwortlichen gerade so tun, als wäre die Beteiligungs-Idee sensationell und brandneu. Fast so, als wüsste man bisher noch gar nicht, wo es an fahrradfreundlicher Infrastruktur mangelte, wo die Unfallschwerpunkte lägen oder als hätte es nie ein EMSOS, ADFC-Mängelbögen, Bürgerforen, Direktkontakte o. ä. gegeben.
Bin gespannt und wünsche velophilen Erfolg.
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