Was macht eine lebenswerte Stadt oder Gemeinde aus? Positive internationale Beispiele wie Kopenhagen, Utrecht oder Oslo haben eines gemeinsam: sie sind fahrradfreundlich und geben dem Radverkehr den Vorrang. Aber auch in NRW und in ganz Deutschland gibt es seit einigen Jahren Bemühungen der Stadt- und Gemeindeverwaltungen, den Radverkehr zu stärken. Ob durch Radverkehrsbeauftragte, Diensträder und betriebliches Mobilitätsmanagement, gezielte Öffentlichkeitsarbeit oder Vernetzung mit anderen Kommunen, um eine optimale Radinfrastruktur vor Ort zu schaffen – es ist Bewegung in der Sache.

Der Fahrrad-Reader der Grünen Alternative in den Räten NRW e. V. (GAR NRW) soll den Fraktionen in den Kommunen sowie den vielen verkehrsbewegten kommunalen Mandatsträger*innen eine Handreichung für den Baustein Fahrrad für die Mobilitätswende vor Ort sein und durch seine vielen Musteranträge zur Förderung des Fahrradverkehrs als Hilfestellung und Inspiration dienen. Abschreiben ist ausdrücklich erwünscht. Erstellt wurde der Reader in Zusammenarbeit mit den beiden Verkehrsplanern Detlev Gündel und Fritz Biniok der Planungsgemeinschaft Verkehr. Er soll alle Ehrenamtlichen in ihrem Engagement für eine gerechtere Verkehrspolitik stärken und sowohl erfahrenen als auch neuen oder interessierten Verkehrspolitiker*innen wichtige Hinweise und Anregungen mitgeben. Und auch wenn der Herausgeber ein Zusammenschluss verschiedener grüner, alternativer oder bunter Listen in NRW ist, können sich alle Fraktionen, die den Radverkehr voranbringen wollen, bedienen.

Denn: „Die kommunale Ebene ist für das Verkehrsgeschehen vor Ort ausschlaggebend“, so Co-Autor Gündel. „Fahrradfahren macht Spaß, kostet wenig, ist gesund und hält die Figur in Form. Radverkehr ist leise, erzeugt keine Abgase und benötigt fahrend und stehend wenig Platz. Also, kurz gesagt: es sprechen zahlreiche Gründe dafür – und die oben genannten sind ja lange nicht vollständig -, selbst Rad zu fahren und in der Kommunalpolitik und auf anderen politischen Ebenen den Radverkehr zu fordern.“

Man vergisst das ja immer mal wieder, aber gerade in Kommunen am Anfang der Entwicklung gibt es immer noch sehr viele Restriktionen, die für den Radverkehr unnötig störend sind.

Tipps für Kommunen, die noch gar nichts für den Radverkehr getan haben, hat Gündel auch. Mit Maßnahmen wie der Kennzeichnung von Sackgassen als durchlässig, der Öffnung von Fußgängerzonen für den Radverkehr wenigstens über Nacht oder der Öffnung möglichst vieler Einbahnstraßen für Radverkehr in Gegenrichtung könne mit wenig Aufwand schon verhältnismäßig viel erreicht werden. „Man vergisst das ja immer mal wieder, aber es sind ja nicht nur die Hauptverkehrsstraßen, wo noch etliche Haken und Ösen bestehen, sondern gerade in Kommunen am Anfang der Entwicklung gibt es immer noch sehr viele Restriktionen, die für den Radverkehr unnötig störend sind“, so Gündel.

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