Nächste Phase beim Bau des automatischen Fahrradparkturms am Altstadtbahnhof in Osnabrück, der jetzt „Bike-Safe-Tower“ heißt. Die Vorbereitungen sind abgeschlossen und der Bau des rund 16 Meter hohen Turms beginnt in diesen Tagen mit den Erdarbeiten. Ursprünglich sollten es zwei Türme werden. Im Bike-Safe-Tower werden 160 Fahrräder Platz finden.
Bisher gab es am Altstadtbahnhof keine ausreichenden Fahrradabstellmöglichkeiten, insbesondere nicht für das diebstahlsichere Parken von hochwertigen Fahrrädern. „Hier schafft der Bike-Safe-Tower die nötigen Fahrradparkplatz-Kapazitäten mit sicheren und komfortablen Parkmöglichkeiten“, sagt Stadtbaurat Frank Otte. „Der Turm entsteht in unmittelbarer Nähe zum Eingang des Bahnhofs.“
„Um Wartezeiten zu vermeiden, erhält der Turm acht Zugänge, jeder mit je 20 Boxen Kapazität. Die Boxen-Organisation ist mit dem Paternoster-System ausgestattet, das den Bike-Safe-Tower, in Verbindung mit dem eigenentwickelten Managementtool, zum schnellsten System für automatische Fahrradparkhäuser macht.Damit stellen wir einen bestmöglichen, schnellen Umschlag sicher“, erläutert Toni Suter vom Hersteller Koch & Partner Bike Parking Systems AG aus der Schweiz.
Über eine Smartphone-App, die unter anderem Kurzzeit- oder Langzeitparken ermöglicht, erhält man Zutritt zum Bike-Safe-Tower. Langzeitparkende, die ein Abo gebucht haben, haben den Vorteil einer fix zugeteilten Fahrrad-Einzelparkbox. Das ist ideal für Pendler, die täglich einen garantierten Parkplatz wollen, der wetter- und diebstahlsicher ist. Auch die Bezahlung für das Parken erfolgt mit der App. Eine Schließfachanlage mit Lademöglichkeiten für E-Bikes wird beim Turm das Angebot ergänzen.
Noch offen ist die Kostenfrage. Eine Umfrage der Stadt hatte 2021 ergeben, dass sich 60 Prozent der Rad-Bahn-Pendler*innen (219 Personen) einen gesicherten Abstellplatz am Altstadtbahnhof wünschten. Rund die Hälfte davon hielt einen Tarif von 90 Cent am Tag (9 Euro im Monat, 90 Euro Jahr) für passend, die andere Hälfte wünscht sich einen niedrigeren Tarif.
Wer gar nichts bezahlen möchte, wird auf frei zugängliche Doppelstockparker ausweiche können, die in unmittelbarer Nähe zum automatischen Fahrradparkhaus ihren zukünftigen Standort haben werden. Hier sind zunächst 64 Abstellplätze geplant, die bei Bedarf auf 88 erweitert werden können. Mir ist das sichere Abstellen mindestens einen Euro am Tag wert. Und das auch relativ unabhängig vom Wert des Fahrrads. Der ganze Ärger eines Diebstahls, den man sich damit spart, ist eigentlich unbezahlbar.
Apropos Ärger: Interessant wäre, wie schnell technischer Support vor Ort ist, wenn die Technik mal versagt. Aber darüber kann man sich ja noch Gedanken machen. Ab Ende 2023 soll der Bike-Safe-Tower dem offiziellen Betrieb übergeben werden.
3 Antworten auf „Sicher parken im Bike-Safe-Tower“
Bike-Safe-Tower: die einzige Stelle, wo Radfahrer in Osnabrück sicher sind. :)
Was die Kosten angeht: in NRW habe ich 10 Jahre lang eine der Radstationen genießen dürfen (Fernpendeln mit Zug und Rad, geht super!). Der Platz dort kostet im Jahresabo mittlerweile 90 Euro bzw. 25 Cent pro Tag.
Es geht also auch sehr günstig, wobei da natürlich subventioniert wird.
Obendrein ist die Radstation mit einer Fahrradwerkstatt verbunden. Tolles Konzept, als Pendler brauche ich genau so etwas. Das Fahrrad abgeben, mit dem Zug heimfahren und nach dem Wochenende repariert weiterfahren.
30qm für 160 Räder ist wirklich gut!
Idealerweise noch mit Solarzellen auf dem Dach für möglichst große Energieneutralität.
Gibt’s Infos wie teuer das Teil in der Anschaffung (ohne Grundstückspreis) ist?
Gesamtkosten für den Tower betragen 2,5 Millionen Euro, komplett übernommen vom Bundesministerium für Digitales und Verkehr im Rahmen der Richtlinie zur Förderung Innovativer Projekte zur Verbesserung des Radverkehrs.