Ich war diese Woche kurz in Lingen und habe gesehen, was ich mir für die Fußgängerzone in Osnabrück und vor allem die Redlinger Straße schon lange wünsche: Automatische Poller, die nur berechtigten Fahrzeugen die Einfahrt erlauben. Der Lieferverkehr in der Fußgängerzone dehnt sich inzwischen ganz selbstverständlich in die Mittagsstunden aus und keiner sagt was. Mit diesen automatischen Pollern wäre ziemlich schnell Schluss damit. Denn wer nicht zur „Sperrstunde“ wieder raus ist, könnte nicht einfach verschwinden und mit Bußgeldern belegt werden. Und wer dann noch rein will, kann es nur mit Berechtigung.
Ich weiß, dass es in der Osnabrücker Stadtverwaltung Sympathisanten gibt, aber der Mehrheit scheint die Idee noch zu radikal zu sein. Vielleicht einfach mal nach Lingen fahren. Dort scheint es zu funktionieren.
6 Antworten auf „Türsteher für Autos“
Sind diese Poller nicht ziemlich teuer und störanfällig? Wesentlich billiger wäre ein Blitzer, der einfach alle Kfz erfasst. Die wenigsten Autofahrer werden weiterhin durchfahren, wenn die Entdeckungswahrscheinlichkeit bei (nahezu) 100% liegt.
Ach ja das „einsperren“ von Fahrzeugen die nicht rechtzeitig raus sind ist meiner Meinung nach nicht der richtige Weg. Auch bei an sich berechtigtem Lieferverkehr kann es zu unverschuldeten Verzögerungen kommen (z.B. Panne oder Steckenbleiben im Lastenaufzug) und da sollte es zumindest noch möglich sein, den Bereich zu verlassen.
Ich kenne diese automatischen Poller zB aus Wittenberg- die Fußgängerzone ist dort tatsächlich eine Fußgängerzone….. dort kommen nur Anwohner rein – der Lieferverkehr hat feste Zeiten .
ich hab mal so Videos gesehen, wo versenkbare Poller hinter dem Bus oder anderem berechtigtem Fahrzeug wieder hoch fuhren und andere Autofahrer meinten mit Vollgas da noch hinterherhuschen zu können. Köstlich, wie die teilweise gegen die Poller gefahren sind oder angehoben wurden. Nur so merkt man sich das.
Wo kein Poller ist, fahren die auch durch und ne Kamera aufstellen zwecks Bußgelder verteilen wäre doch ein hoher Aufwand für eine derartige Ordnungswidrigkeit.
Aber mich wunderts auch, was hier so alles in der Fußgängerzone an KFZ fährt, insbesondere auch Sonntags. Hab da auch mal einen Kommentar gemacht, da meinte ne Fußgängerin, ich dürfte auch nicht Rad fahren… Dumm nur, dass es in der hiesigen FuZo zwei Bereiche gibt, einen mit Zusatz „Radfahrer frei“ und einen mit VZ 254 („Verbot für Radverkehr“) zeitlich geltend von 11.00-18-00 Uhr, in ersterem war ich zum Zeitpunkt der „Belehrung“.
Ansonsten gibts hier noch Bus- und Straßenbahnhaltestellen, wo der MIV eigentlich nicht durch darf, eigentlich… ;o)
Hallo,
da ist schon in der Beschreibung des Sachverhaltes ein Denkfehler: Wenn es in Osnabrück eine Regelung zu den Anlieferungszeiten gibt und die nicht eingehalten werden, dann gibt es ein Problem mit der Kontrolle. Anscheinend ist eine Kontrolle nicht gewünscht oder die Verstöße werden toleriert. Da dann teuere und anfällige Technik einzufordern, halte ich für fragwürdig.
Diese Poller sind in der Tat teuer und die Reparaturen sind ebenfalls sehr teuer. Und nicht immer ist ein Verursacher ausfindig zu machen, der eine solchen Poller kaputt fährt. In Celle wurden diese Poller letztlich wieder abgebaut.
@engel: FULL ACK.
Poller gegen rücksichtslose Kraftfahrer wäre ein weiteres Beispiel dafür, soziale Probleme mit technischen Mitteln lösen zu wollen. Sowas geht meistens schief.
Was lernt der Kraftfahrer dabei? Daß dort, wo keine Poller stehen, das Verbot des Befahrens und Parkens nicht ernstgemeint ist. Wollen wir wirklich jeden Quadratmeter Gehweg, jeden Park, jede Grünfläche abpollern? Ich kenne Wohnviertel, wo schon nahezu jede Kreuzung mit Pollern übersät ist. Das sind stählerne Abbilder, wie es um die Verkehrsmoral bestellt ist.
Ich finde die Dinger fast genauso störend wie die Blechkisten selbst. Sie verschandeln nicht nur das Straßenbild, sondern als Fußgänger behindern sie mich, als Radfahrer behindern und gefährden sie mich. (Irgendwann werde ich nochmal an so einem Mistding hängenbleiben.)
Die Blechlawine ist ja keine Sturmflut, vor der man sich mit Deichen und Sandsäcken schützen muß, sondern jedes einzelne Fahrzeug wird von einer Person gesteuert, die für dieses Fahrzeug und ihr Verhalten verantwortlich ist. Warum ist es verdammt nochmal nicht möglich, dem problematischen Teil der Kraftfahrer klarzumachen, welche besondere Verantwortung sie mit dem Betrieb eines motorisierten Fahrzeug im öffentlichen Raum übernehmen? Das umfaßt nicht nur Harmlosigkeiten wie das störende Befahren der Fußgängerzone zu Geschäftszeiten, sondern betrifft oft Leben und Tod. Aus dem Verkehrsministerium kam dazu in den vergangenen Jahren praktisch nichts. Aber für hirntote Helmchenwerbung sind Mittel vorhanden …
Kleiner Tipp für alle interessierten Kommunen:
Hier (auf der Landkarte oben links – Emden) wurden diese Türsteher in 2021 installiert. Nach kurzer Zeit dann Totalausfall weil die Poller in ihrer Versenkung nicht gut mit stehendem Wasser zurecht kommen.
Fazit: die Drainage sollte sorgfältig ausgeführt werden…