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Wie viele Unfallopfer sind akzeptabel?

Das Statistische Bundesamt teilt heute mit, dass 2019 im Straßenverkehr so wenig Menschen wie seit 60 Jahren nicht mehr getötet wurden. Ist das eine erfreuliche Nachricht, wenn immer noch 3.046 Menschen gestorben sind? Es scheint auf jeden Fall kein großer Aufreger zu sein, das über 3.000 Menschen jährlich sterben.

Das Statistische Bundesamt teilt heute mit, dass 2019 im Straßenverkehr so wenig Menschen wie seit 60 Jahren nicht mehr getötet wurden. Ist das eine erfreuliche Nachricht, wenn immer noch 3.046 Menschen gestorben sind? Es scheint auf jeden Fall kein großer Aufreger zu sein, das über 3.000 Menschen jährlich sterben. Sonst würde man ja etwas dagegen tun. Ganz und gar traurig ist allerdings, dass die Zahl der getöteten Radfahrenden seit 2010 um 16,8 Prozent gestiegen ist. Somit sind im vergangenen Jahr 445 Radfahrende ums Leben gekommen.

„Die meisten Fahrradunfälle ereignen sich im Sommerhalbjahr. Allerdings ist die Fahrrad-Saison in den vergangenen Jahren länger geworden. Denn immer mehr Menschen nutzen das Fahrrad für den Weg zur Ausbildung oder zur Arbeit. Daher gibt es an Wochentagen mehr Fahrradunfälle als am Wochenende“, führt das Statistische Bundesamt aus. Bei der Nutzung des Fahrrades gibt es also eine erfreuliche Entwicklung. Bei den Unfallzahlen mit Todesopfer sieht es dagegen düster aus. Bleibt die Frage, wie viele es werden müssen, bis konsequent gehandelt wird. Von einer Vision Zero sind wir auf jeden Fall weit entfernt.

Autofahren wird übrigens sicherer. Die Zahl der getöteten Pkw-Insassen lag 2019 um 25,9 Prozent niedriger als im Jahr 2010. Auch bei Menschen, die auf einem Kraftrad wie einem Mofa oder Motorrad ums Leben kamen, sowie bei Fußgängerinnen und Fußgängern fielen die Rückgänge mit 14,7 Prozent beziehungsweise 12,4 Prozent geringer aus.

Die traurigen Spuren eines Unfalls mit Fahrradbeteiligung.
Foto: dd

8 Antworten auf „Wie viele Unfallopfer sind akzeptabel?“

Spannend auch, dass die 3000 Opfer im Straßenverkehr anscheinend deutlich weniger „wert“ sind als die 9000 Corona Toten mit einem 80prozentigen Alterdurchschnitt von über 80 Jahren.

Im Vergleich dazu könnte man recht kostengünstig Lösungen schaffen für weniger Verkehrstote und müsste nicht die gesamte Wirtschafts- und Kulturlandschaft in den Ruin treiben.

Wir haben „nur“ 9000 Corona Tote weil wir eingegriffen haben. Hätte man nichts gemacht, wären viel, viel mehr Leute gestorben. Neben den, mit und an Corona Verstorbenen wären auch mehr Leute an Verkehrsverletzungen verstorben. Da Ärzte erschöpft und Intensivplätze belegt wären, hätten einige Schwerverletzte auch keine ausreichende Behandlung bekommen und wären nicht erfolgreich gerettet worden.

Ich stimme schon zu, dass die Coron-Maßnahmen ein gutes Beispiel sind, dass man mehr tun sollte um Menschenleben zu schützen. Aber man darf es auch nicht zu sehr vereinfachen.

Das ist leider rein hypothetisch. Um das zu beweisen hätte man einen A/B Vergleich machen müssen.
Tatsache ist eher, dass die Kurve schon lange nach unten verläuft und das nichts mit der Anzahl der Krankenhausbetten zutun hat.
Fakt ist eher, dass 50.000 auf ihre Krebsoperationen warten musste, alte Patienten teilweise nur „notdürftig“ operiert wurden und wir chaotische Verhältnisse in den Krankenhäusern wegen der Corona Panik in den Krankenhäusern hatten. Das erfährt man allerdings nicht in den Staatsmedien sondern nur in der „echten“ Welt im Gespäch mit Ärzten und Angestellten.

In den Rundfunkbeitrags- und Werbefinantierten Medien, hat man Bilder aus Norditalien oder New York gesehen. Dort wurden Massenweise Tote abtransportiert und irgendwie gelagert werden. Das eine Kurz vor den deutschen Maßnahmen, dass andere nach den deutschen Maßnahmen.

Corona ist eine komplett neue Situation. In dieser werden falsche Entscheidungen getroffen. Man kann hier nicht in die Vergangenheit schauen, da es keine Aufzeichnungen über eine Krankheit mit genau diesen Faktoren gibt. Man kann nur unzureichend in die Gegenwart gucken, da man von Monat zu Monat oder sogar von Tag zu Tag neue Erkenntnisse hat. Und kein Mensch kann in die Zukunft schauen. Erst im Nachhinein sehen wir, dass die Verschiebung von Operationen allen Anschein nach nicht nötig war. (Meine Mutter war übrigens davon auch betroffen.) Wir sehen aber auch, dass irgend etwas richtig gemacht wurde. Ob die richtige Entscheidung nun die Schließung der Schulen, die Schließung von vielen Geschäften und Dienstleistern, die Absage von Großveranstaltungen oder andere Maßnahmen waren, ist derzeit nur schwer zu sagen. Im Nachhinein werden wir vermutlich noch mehrere Entscheidungen als Falsch, da unrelevant herausstellen. Aber vom damaligen und heutigen Stand des Wissens wurden auch viele richtige Entscheidungen getroffen. Unter den richtigen Maßnahmen könnte übrigens auch die Vorsicht sein, die einige als Panik empfinden.

Und um im Fahrradblog auch auf das Fahrrad zurückzukommen: Man sollte auch im Verkehr mehr Entscheidungen treffen, die nach aktuellen Wissensstand Leben retten und auch verbessern.

Und das sind nur die direkten Toten durch Unfälle. Es gibt keine Statistik zu den tödlichen Spätfolgen von Verletzungen. Eigentlich müsste man auch noch die epidemiologischen Hochrechnungen zu verlorener Lebenszeit durch Abgase, mangelnde Bewegung und Lärmbelästigung hinzurechnen. Insgesamt kommen wir sicher auf eine mittlere fünfstellige Zahl von Verkehrstoten jedes Jahr.

Kein Autofahrer kann sich damit herausreden, dass ihm das nicht bewusst ist.

Gut gemachtes Video!
Gesamtzahl der Opfer von Autoverkehrsunfällen dürfte mittlerweile bei über 50 Mio. liegen, und das betrifft ja nur die Unfalltoten und nicht die vielfach höhereh Todesfälle, die der ‚Normalbetrieb‘ der Blechlawinen verursacht.
Was auch gern übersehen wird sind die vielen 100 Millionen ‚Überlebenden‘ aka ‚Schwerverletzten‘, die incl. ihrer Angehörigen mit teils lebenslangen Qualen und Beinträchtigungen klarkommen müssen.

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