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Maiporter

Obwohl sie durch ihre abschließbare Box super praktisch sind, wissen die meisten Menschen bisher noch nicht einmal, dass es Bike-Boxtrailer überhaupt gibt. Woran liegt das, was hat ihren Erfolg bisher verhindert? Diese Frage hat Michael Mai aus Osnabrück nicht losgelassen. Um die Antwort darauf zu finden, fährt er mit selbstgebauten Bike-Boxtrailern. In der Stadt. Ohne eigenes Auto. Fast jeden einzelnen Tag seit 2011. Und fand dabei tatsächlich jede Menge Probleme.

Über mehrere Jahre hinweg erarbeitete er die Lösungen dafür, hat sie zusammen mit seinem Team von Prototyp zu Prototyp immer weiter verbessert und war erst dann zufrieden, als alles wirklich einwandfrei und dauerhaft funktionierte. Und jetzt findet ihr statt der vielen Probleme nur noch die Lösung. Im ersten Bike-Boxtrailer einer neuen Generation.

Ein extra sicheres und komfortables Verschluss-System mit innenliegender Mechanik verhindert das Aufbrechen der Aluminium-Leichtbaubox mit einem Bolzenschneider. Darüber hinaus ist der Rahmen des Trailers so kontruiert, dass man ihn mit einem Schloss an Fahrradbügel anschließen kann. Und bei Fahrrädern Standard, bei Fahrradanhängern bisher aber noch unüblich: Um Diebe abzuschrecken und eine zweifelsfreie Zuordnung jedes Z130 zu ermöglichen, werden wir in der Serien-Fertigung jeden Rahmen mit einer einmaligen Identifikations-Nummer prägen.

Unser Traum sind Städte, die nicht für Autos da sind, sondern für Menschen, die in ihnen leben. Um das erreichen zu können, müssen wir in Zukunft so viele Kurzstrecken wie möglich ohne Auto zurücklegen. Ein Gespann aus E-Bike und Maiporter ist da die beste Lösung.

An vielen Fahrradanhängern wackeln und klappern Teile, und oft sind davon sogar die Deichsel und die Räder betroffen. „Der Z130 wirkt dagegen wie aus einem Guss, an ihm wackelt selbst nach langen Jahren täglicher Nutzung nichts“, sagt Michael. „Wir haben eine federnde Lagerung entworfen, um Geräusche auch auf unebenem Untergrund zu minimieren.“ Die 130 Liter fassende Box ist darüber hinaus mit einem dichten Nadelfilz und lastischen Gepäcknetz im hinteren Bereich ausgekleidet. Am Heck befinden sich zudem zwei Rücklichter, die über eine Powerbank im Innern der Box mit Strom versorgt werden.

Noch viel mehr zum neuen Fahrradanhänger aus Osnabrück findet ihr hier auf maiporter.de. Und damit es so richtig losgehen kann mit der Produktion, sammelt Michael ab heute (7.12.2018) Startkapital bei kickstarter. Wer mitmachen will, klickt sich einfach rüber.

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Und noch einige bewegte Bilder.

15 Antworten auf „Maiporter“

Cooles Teil. Was mir fehlt ist die komplette Wasserdichtigkeit. Aber der liegt hier ja nicht im Fokus. Kennt jemand einen Anhänger, mit dem man gut und relativ komfortabel ca. 80 Liter Wasser (von mir aus auch mehr) transportieren kann? Ich könnte so einen gut gebrauchen.

CarlaCargo (https://www.carlacargo.de/) ist für eine Zuladung von 150 kg ausgelegt. Wasser in Kanister, Kanister auf die Carla und gut ist. Im Prinzip geht jeder Hänger, der eine entsprechend hohe Zuladung verkraftet. Oder mal beim Händler vor Ort fragen.
Um eine Übersicht über verfügbare Lastenräder zu bekommen gibts vom VCD eine schöne Datenbank: https://lastenrad.vcd.org/marktuebersicht/vcd-lastenrad-datenbank/datenbank/
Nur für Anhänger ist mir nichts vergleichbares bekannt. Falls jemand was kennt, immer her damit.

Hi Uwe,

wir haben für eine Belastungs-Test die Box auch mal mit 80 L Wasser gefüllt und es kamen trotz des enormen Wasserdrucks tatsächlich nur sehr wenige Tropfen unten wieder raus. Aber selbst, wenn sie ganz dicht wäre, lägen die Probleme wohl eher im zu hohen Gesamtgewicht für einen ungebremsten Anhänger und noch mehr im Schwappen des Wassers, das könnte fatal ausgehen! Also eher Kanister, so wie Uli meinte, oder irgendwie Trennwände reinbauen wie bei einem Tanklaster? Na ja, Sonderanfertigungen machen wir leider nicht.

Verrätst du uns, wofür du so viel Wasser mit dem Fahrrad transportieren möchtest?

Beste Grüße

Michael Mai von Maiporter

Hi Uli und Michael,

danke für die Tipps. Ich habe im trockenen Sommer 2018 einige Stadt- und Parkbäume gegossen, das funktionierte mit einem recht günstigen Anhänger-Modell ganz passabel:

https://www.instagram.com/p/BmYXah2hshK/

Allerdings ist mir die Kapazität etwas gering und das Wasser schwappte leider wirklich recht leicht raus… Die Idee mit den Kanistern ist gut. Ich denke da mal drüber nach.

Feines Ding.
Habe mir auch 2011 einen Anhänger gebaut. Das heißt, dass ich die Aufbauten eines Kindertransportanhängers entfernt habe und mir dann aus Sperrholz eine Kiste baute, die ich dann in den Rahmen hängte. Nur unten sitzt eine 12mm starke Siebdruckplatte, wie sie bei Autoanhängern wohl auch benutzt wird. Das Ding hält nach wie vor. Ich musste nur einmal den Dichtungsring des Deckels ersetzen sowie die Schrauben der Aufhängung nachziehen. Die Materialkosten betrugen damals ~80€ für die Kiste.
Ich kann das aufgrund der Photos nicht beurteilen, aber ist bei dem Alutransporter der Schwerpunkt nicht ein wenig hoch? Bei meinem Anhänger, der einen ähnlichen Rahmen hat, habe ich die Kiste tiefer reingehängt, so dass der Boden der Kiste etwa 20cm unter der Achse liegt. Da kann die Kiste nicht ganz so groß sein und es gibt etwas weniger Bodenfreiheit, hat mich aber bisher noch nicht gestört.

Hi,

du hast absolut Recht: Ein Bike-Boxtrailer benötigt, wenn er nicht extrem tief gehängt wird, etwas zusätzliches Gewicht im unteren Bereich. Einen für einen normalen Fahrstil ausreichen tiefen Schwerpunkt auch im nicht beladenen Zustand erreichen wir durch die Verwendung von 5 mm starken Rahmenrohren. Andere Hersteller arbeiten meist ebenfalls mit schweren Siebdruck-Bodenplatten (bei der Verwendung von Leichtbauboxen auch zusätzlich unter dem Aluboden der Box).

Beste Grüße

Michael Mai von Maiporter

Hallo Michael,
absolut Recht würde ich jetzt gar nicht haben wollen. Mit so einem Anhänger ist man immer im Dilemma zwischen Gewichtseinsparung und Straßenlage. Mir ist mein Anhänger mal unbeladen bei wilder Fahrt in der Kurve einfach umgekippt.
Übrigens meinst Du 15mm Rahmenrohre? Jedenfalls sehen die auf dem Bild so aus.
In der heutigen Zeit stehst Du ja in direkter Konkurrenz zu Lastenrädern. Das hatte ich damals auch überlegt. Mein Nachbar meinte nur, was machst Du, wenn Du irgendwann keine Garage mehr hast? So ein Anhänger bringt doch etwas mehr Flexibilität und man kann das Ding auch mal hochkant in irgend eine Ecke verstauen.
Ich wünsche Euch jedenfalls viel Glück und Erfolg mit Eurem Vorhaben.
Viele Grüße
vom Holzkistenmann

Hi, sry für das delay, ist hammer stressig gerade. Die Rahmenrohre sind 25 mm im Durchmesser mit 5mm Wandung. Wir denken, das im unteren Bereich notwendige zusätzliche Gewicht für eine ausreichend stabile Kurvenlage auch im nicht oder nur leicht beladenen Zustand (wenn man mit hohem Schwerpunkt lädt, muss man eh tierisch aufpassen) ist hier sehr gut aufgehoben. Die Gefahr des Umkippens zu minimieren war ein Hauptaugenmerk bei der Entwicklung des Z130, denn das wäre schon mehr als nur ärgerlich.

Danke für die guten Wünsche, wir haben ein paar Jahre lang wirklich alles für den Z130 gegeben und darum tut das wirklich gut!

Beste Grüße

Warum die 16″ Räder und nicht 20″??? Für 20″ gibt es mehr Mäntel zur Auswahl. Sicher die fast 5 cm mehr Höhe wirkt sich nicht sonderlich gut auf den Schwerpunkt aus, aber die meisten werden wohl kaum mit über 25 km/h um die Kurven rasen. Mein KLapp- und Liegerad haben beide 20″ Noch eine weitere Mantel- und Schlauchgröße in die Garage holen will ich nicht. Hatte mir deswegen vor einiger Zeit den Y-Frame wegen der 20″ geholt. Mit dem Hinterher-Anhänger liebäugel ich immer wieder. Da kommt der Maiporter mit vielen Vorteilen, die der Hinterher nicht bietet (passend zur Regenzeit) allerdings die Radgröße…
Toll wäre auch eine Option den Anhänger an eventuellen Nabendynamo des Fahrrads anschließen zu können. Obwohl das sicher eine Bastler-Lösung bleiben wird, denn von der Achse müßte eine Verbindung zum Rücklicht des Fahrrads geschaffen werden, die dann immer (umständlich) ran gefummelt würde. Sicher keine Ideal Lösung.

Hi Carsten,
ich bin da ganz bei dir, nicht nur wegen der Mäntel, sondern auch wegen der Laufräder, auch hier gibt es mehr Auswahl und über Unebenheiten laufen die auch umso besser, je größer sie sind. Viele Vorteile.

Und es geht noch weiter: Der Big Apple von Schwalbe ist für uns aufgrund seiner einmalig guten Eigendämpfung als Bereifung alternativlos, weil Aluminium-Leichtbauboxen ansonsten schlicht zu viel Lärm machen, auch noch trotz der gedämpften Lagerung, die wir für ihn entwickelt haben (die trotz ihrer nur 2 mm Federweg sehr gut in dem Bereich funktioniert, in dem man sie benötigt: Im nicht oder nur leicht beladenen Zustand. Mit mehr Gewicht ist es eh nicht mehr laut, weil die Masse die Schwingungen dämpft).

Den Big Apple wollten wir aber natürlich unbedingt in der Plus-Version mit sehr gutem Pannenschutz haben, aber den bietet Schwalbe erst ab 20″ an. Ich hätte den Z aus all diesen Gründen also liebend gerne, so wie du, mit 20″ Räder versehen. Aber ein Fahrradanhänger ist ein Gesamtkonstrukt, man kann nicht alle Einzelaspekte ‚ideal‘ bauen, weil sich jede Änderung auch immer an anderen Enden auswirkt.

Schwerpunkt ist bei einem Boxtrailer immer ein Thema und es braucht keine 25 Sachen, um den leer umzukippen, dafür reicht bei einer normalen Kurve leicht beladen einiges weniger und bei einer dusselig einseitig überfahrenen Unebenheit noch weniger. 5 cm sind für einen leicht beladenen Boxtrailer eine ganze Menge, die Achsaufnahmen des Z haben wir exakt so kurz gemacht, wie es nur irgend ging mit ausreichender Toleranz für die Schweißnaht. Auch den negativen Sturz haben wir während der Entwicklung bis zum Exzess durchexerziert, um ihn schlussendlich wegen seiner überwiegenden Nachteile bei den Fahreigenschaften wieder fallen zu lassen. Hunderte investierte Arbeitsstunden hin oder her.

Es bliebe die Lösung, die Box in den Rahmen einzuhängen, aber wo blieben dann die inneren Achsenden samt Hutmuttern, die so, wie es jetzt ist, unter der Box sitzen? Wie komme ich bei einer Panne an diese inneren Muttern ran, ohne zuvor die Box abbauen zu müssen? Ich bin jetzt einige Jahre mit all diesen Fragen, die die Konstruktion von Fahrradanhängern betreffen, ins Bett gegangen und wieder aufgestanden. Der Rahmen würde auf diese Weise wesentlich aufwendiger in der Fertigung (einige Schweißnähte mehr = teurer, weil gute Aluminium-Schweißer sehr selten zu finden und damit auch teuer sind) und auch einiges breiter und hässlicher. Ein dauerhaft edles Aussehen war uns sehr wichtig, weil Fahrradanhänger in der Allgemeinbevölkerung bisher noch nicht allzu hoch angesehen sind, sollte man beim Z auf den ersten Blick erkennen können, dass er etwas Besonderes ist. Das gehört auch zum Fahrspaß mit dazu, schließlich postulieren wir den Dauereinsatz am E-Bike.

Im Sommer 2016 hatte ich einen Vertreter von Schwalbe in unsere Werkstatt eingeladen, um die zu überzeugen, uns den Big Apple in 16″ mit gutem Pannenschutz zu bauen. Dass der mich mit aller Wahrscheinlichkeit innerlich auslachen würde, war mir vorher klar, hat er dann auch, wir sitzen mit unserer Fertigung schließlich derzeit noch in einer Garage. So, wie alles, was gut für den Z gewesen wäre, habe ich aber auch das trotzdem versucht, weil es mehr als toll gewesen wäre, wenn es geklappt hätte. Die Geschichte, Zarges mit ins Boot zu holen war auch so eine eigentlich aussichtslose Aktion, in dem Fall aber ist es geglückt, sonst hätten wir jetzt Spannverschlüsse und Federfall-Griffe an der Box.

Beste Grüße

Wow, was für ein cooles Teil!

Und kommt sogar aus Osnabrück!

Jammerschade, dass ich schon einen Anhänger habe. Nen zweiten bekomme ich meiner Frau nicht verargumentiert …

Servus Jungs und Grüße aus München,

bin schwer begeistert von dem Trailer. Ich fahre zwar Lastenräder, aber bin immer noch von den Vorteilen und den variablen Einsatzzwecken von Anhägern mit abschließbaren Boxen überzeugt.

Ich persönlich bin immer noch auf der Suche nach Lastenanhängern, die man zerlegen kann und in eine Box stecken kann. „Hinterher“ macht dies zwar so ähnlich, aber überzeugt mich noch nicht so wahnsinnig. Die Jungs sind aber ein paar hundert Meter von mir entfernt und da kann man mal quatschen, was noch so ansteht.

Eure Lösung ist trotzdem super professionell und bislang auch eine der besten, die ich so kenne.

Gäbe es zufällig bei der kommenden SPEZI die Möglichkeit, dass Ihr auch dabei seid und den Trailer dort vorstellt.

Wäre wieder ein weiterer Grund, dort unbedingt aufzuschlagen.

Sodala, genug gelabert.

Ich wünsche Euch erstmal schöne Weihnachten und vor allem super viel Erfolg mit Eurem tollen Projekt.

Viele Grüße vom Norbert aus München

Hallo Norbert,
gut, dass ich zwischendurch nochmal hier reingeguckt habe, ob sich noch was getan hat. Vielen Dank für dein Lob und die guten Wünsche. :)

Die Spezi können wir noch nicht versprechen, aber wir wollen uns auf jeden Fall für das Erfinderlabor bewerben und falls das hinhaut, kommen wir definitiv. Falls du unseren Newsletter abonnieren möchtest, um da auf dem Laufenden zu bleiben, schreib uns bitte einfach eine Mail mit dem Betreff ‚Newsletter‘ an info@maiporter.de

Unsere Crowdfunding-Kampagne war ja leider nicht erfolgreich, aber auch wir haben fest die Vorteile von Bike-Boxtrailern im Blick und werden so schnell nicht müde, auch andere davon zu überzeugen. Das wird schon werden.

Beste Grüße

Michael

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