Die Prognos AG erarbeitet derzeit im Auftrag des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) eine Studie zum „Finanzbedarf für die Radverkehrsförderung bis 2030“. Ziel dieser Untersuchung ist es, abzuschätzen, welche Mittel auf Ebene des Bundes, der Länder, der Kreise und der Kommunen zur Radverkehrsförderung langfristig benötigt werden bzw. bereitgestellt werden sollten.

Zu diesem Zweck führt die Prognos AG eine Erhebung bei Städten und Gemeinden in Deutschland durch. Die Befragung (hier online) dient dazu, ein möglichst genaues Bild zur Radverkehrsförderung und den damit verbundenen Ausgaben auf kommunaler Ebene zu erhalten. Mit Hilfe dieser Angaben soll der Bund u.a. in die Lage versetzt werden, bestehende und zukünftige Förderprogramme und Mittelzuweisungen an den Bedürfnissen und Anforderungen der Städte und Gemeinden auszurichten. Die Ergebnisse der Untersuchung tragen somit dazu bei, den finanziellen Gestaltungsspielraum der Städte und Gemeinden bei der zukünftigen Förderung des Radverkehrs weiter zu verbessern. Die Erhebung richtet sich an Städte und Gemeinden aller Größenklassen im gesamten Bundesgebiet. Dabei sollen sich insbesondere kleinere Städte und ländliche Gemeinden ermutigt fühlen, teilzunehmen.



Da wäre es sicher von großem Vorteil, wenn die teilnehmenden Städte bereits detaillierte Radverkehrspläne und ein echtes Interesse an Radverkehrsförderung haben. Denn wer hier noch im letzten Jahrhundert verharrt, der wird nicht viel Geld für Fahrradinfrastruktur abrufen. Farbe kostet nicht viel. Und gelegentliche Ausbesserungen alter, handtuchbreiter Radwege auch nicht. Moderne Radwege können da schon eher ins Geld gehen. In Osnabrück wird ein gut 200 Meter langer geschützter Radweg immerhin 275.000 Euro kosten. Verglichen mit dem klassischen Straßenbau sind das aber immer noch Peanuts. Vielleicht ist das auch ein Problem – Fahrradinfrastruktur ist zu günstig als dass sich die Baulobby dafür einsetzen würde.

Hoffen wir also, dass am Ende ein prognostizierter Finanzbedarf herauskommt, der moderner Infrastruktur gerecht wird und nicht nur für ein bisschen Kosmetik ausreicht.