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Radverkehr

Millionen Radfahrer halten Münsters Verkehr im Fluss

Eine Pressemitteilung der Stadt Münster (weil (nicht nur) Osnabrück vom Nachbar noch lernen kann)

An der Hammer Straße wurde eine bemerkenswerte Marke „geknackt“: 1 000 000 Radfahrer und Radfahrerinnen passierten dort die Fahrrad-Zählstation zwischen Jahresbeginn und Herbst – und dies nur in Richtung Innenstadt. An der Zählstation „Neutor“ wurde dieser Wert bereits im Juni erreicht.

„Es gilt den Radfahrern ein riesiges Dankeschön auszusprechen. Unser städtisches Verkehrssystem funktioniert nur, weil so viele Menschen in Münster umweltfreundlich unterwegs sind“, weiß Stadtbaurat Robin Denstorff um die besondere Bedeutung des Radverkehrs in Münster. „Die Promenade zwischen Mauritztor und Salzstraße, unserem absoluten Fahrrad-Hotspot, werden dieses Jahr wohl rund 5 Millionen Radfahrer passieren, eine wirklich sehr beeindruckende Zahl.“

Es gilt den Radfahrern ein riesiges Dankeschön auszusprechen.

An neun Dauerzählstellen im Stadtgebiet werden mittlerweile Radverkehrsmengen erhoben. Nicht zum Selbstzweck, sondern um ein realistisches Abbild des Radverkehrsgeschehens als Grundlage für eine angebotsorientierte Planung zu bekommen. „Die Schaffung eines zukunftsfähig dimensionierten Netzes, das dem stetig steigenden Radverkehrsanteil Rechnung trägt, ist eine der zentralen verkehrlichen Herausforderungen in Münster“, erläutert Robin Denstorff die Notwendigkeit von mehr Platz für den Radverkehr. „Wir müssen unsere Anstrengungen intensivieren, gerade als dynamisch wachsende Stadt, aber auch mit Blick auf die Stadtregion. Die geplanten 13 Velorouten zwischen Münster und den Umlandgemeinden werden spürbar dazu beitragen, die Pendlerverkehre zu verlagern und damit die Hauptverkehrsstraßen zu entlasten“.

Weitere Informationen zum Radverkehrsaufkommen in Münster verzeichnet „Verkehr in Zahlen“ mit dem Stichwort Radverkehrszählungen auf der Homepage der städtischen Verkehrsplanung: www.stadt-muenster.de/verkehrsplanung. Stets im Januar werden dort auch die Vorjahresdaten aller Zählstellen veröffentlicht.

Die hohe Zahl der Radfahrerinnen und Radfahrer hält den gesamten Verkehr Münsters in Fluss, das wissen Stadtbaurat Robin Denstorff (r.) und Verkehrsplaner Michael Milde. Die Zählung an neun Stationen in der Stadt erleichtern auch die Planungen für die Zukunft. Foto: Presseamt Münster

6 Antworten auf „Millionen Radfahrer halten Münsters Verkehr im Fluss“

Ich wohne seit langem in MS und finde das alles andere als ‚hoffnungsvoll‘.
Ohne die Kurzstrecken Radfahrenden EinwohnerInnen wäre längst der antoökologische Trend zur Suburbanisierung und zur ‚Region der weiten Wege‘ ultimativ an die Grenzen gestoßen.
Lügen geht bekanntlich auch durch Weglassen.
Weggelassen wird hier der massiv ansteigende Autoverkehr.
Über 300.000 Pendlerfahrten pro Tag schieben sich mittlerweile täglich durch die Region rund um die sogenannte ‚Fahrradhauptstadt‘.
Das sind ja nun leider keine ökologisch relativ harmlosen Auto-Bäcker-fahrten, sondern allesamt längere Strecken, die den ‚Marketing-Erfolg‘ im Einwohner-wege-modal-split aus ökologischer Sicht ins glatte Gegenteil verkehren.
Die West-ost-Achse wurde in der Vergangenheit schon erweitert, weitere Kapazitätssteigerungen stehen an, um die Langstreckenverbindung NL-MS-Bielefeld-and-beyond für den Autoverkehr zu atraktivieren, B51 Umgehungsstrasse wird gebaut mit riesigem Spaghettikonoten ‚Spinne‘ an der Schnittstelle von B51 A1 und A43, diverse neue Ortsumgehungen wurden als Autoschnellstrassen realisiert, 2 zustzliche Autobahnanschlüsse wurden eingerichtet, etc, etc, etc,
Aber dann die Kurz- und Ultrakursstrecken Radfahrten abfeiern,
Nee klar …
Ökologische Verkehrswende geht anders.
GANZ anders!

Ach so, hatte ich erwähnt, dass die Autoparkhäuser in den letzten Jahren massiv erweitert wurden (bizarrerweise direkt am Innenstadtbereich angrenzend), während das Fahrradparken immer stärker beschränkt und reglementiert werden soll?
Hatte ich erwähnt, dass die Mieten in der fahrradaffinen ‚grünen‘ Kernstadt mittlerweile so hoch sind, dass die Gering- und Normalverdienenden wieder verstärkt (nebst Zweit- und Drittauto) ins Umland ziehen müssen, was den eh schon drastischen ‚Flächenfraß‘ weiter vorantreibt?
Hatte ich erwähnt, dass die Erreichbarkeitsradien für den Autoverkehr weiter steigen sollen, und dass auch die Volumina hochgefahren werden sollen?
Klar, dass das nicht so einfach geht ohne ganze Huserzeilen abzureissen, aber da gibts ja zum Glück den ‚vollseparierten Radverkehr‘ im Werkzeugkoffer der Planenden. halbherzige Erweiterung des Radverkehrserreichbarkeitsradius um ein paar Meter oder Kilometer, viel mehr Kurzstrecken aufs Rad verlegen, und schon (der Autoverkehr wird ja – Separation sei Dank – nicht behelligt) lässt sich der Ruf der IHK nach höherer Kapazität und Erreichbareit für den Kraftverkehr adäquat beantworten.
Die Protagonisten der Autolobbys pfeifen, die Fahrradhauptstadt ‚liefert‘.
UND ALLE:
SUUUUPER mit den ganzen Fahrrädern da !!!

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