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Radverkehr

Grünpfeil für Radfahrer in Köln

Schon im Oktober 2015 hatten die Kölner Ratsfraktionen von SPD, CDU, Bündnis 90/Die Grünen, Die Linke, FDP, Die Piraten und Deine Freunde den Antrag „Pilotprojekt ‚Rechtsabbiegen bei roter Lichtsignalanlage für Radfahrer und Radfahrerinnen in Köln‘“ gestellt. Nun hängen tatsächlich die ersten Grünpfeile für Radfahrer.

Neben den Kreuzungen Adolf-Fischer-Straße/Hansaring und Thebäerstraße/ Vogelsanger Straße wurde an der Kreuzung Maastrichter Straße/Hohenzollernring eine Fahrradampel mit Grünpfeil errichtet, siehe Bilder. Die Kreuzung Simon-Meister-Straße/Kempener Straße soll laut Kölner Stadt-Anzeiger folgen.

Über den Grünpfeil für Radfahrer, wer ihn fordert und die Probleme seiner Einführung habe ich ja schon häufig geschrieben. Köln macht nach Ulm nun Nägel mit Köpfen. Der Radverkehr wird beschleunigt und Radfahrer haben weniger Wartezeiten. Natürlich gilt für sie auch bei einem Grünpfeil erst mal das Rotlicht. Sie dürfen sich aber langsam an die Kreuzung herantasten und bei freier Fahrt abbiegen. Auf den Fotos kann man gut erkennen, dass Radfahrer nach dem Abbiegen direkt auf einen (zugegeben schmalen) Radweg fahren und somit keine Konflikte mit dem querenden Verkehr zu befürchten sind. Nichtsdestotrotz haben querende Fußgänger davor natürlich Vorfahrt.

Der quer verlaufende Radweg, auf den Radfahrer abbiegen…
Fotos: @schnoop

13 Antworten auf „Grünpfeil für Radfahrer in Köln“

Sieht für mich aus wie ein ganz normaler Grünpfeil, der auch für Autofahrer gilt. Bzw. woran erkennt der Autofahrer, dass der Grünpfeil nicht für ihn gilt?

Er hängt an einer Fahrradampel. Daher gilt er nur für Radfahrer. Davon abgesehen ist die Durchfahrt zur Querstraße hier für Autos verboten. Erkennt man so aber nicht auf den Bildern.

… ansonsten hätte ich die gleiche Frage aufgeworfen wie Sebastian.

Ich bin da hin und her gerissen, da der Grünpfeil immer Nachteile für den Fußverkehr bringt.

Und jetzt die wirklich interessante Frage: Wie schafft man es, dass alle Verkehrsteilnehmer die neue Regelung mitkriegen und verstehen? Ich sehe schon wildes Gemotze darüber, dass ja diese ganzen Radfahrer neuerdings alle bei Rot über die Ampel fahren und so weiter.

(Das ist übrigens ein generelles Problem: Verkehrsregeln werden fleißig geändert, aber kaum einer informiert sich über die Änderungen)

@Peter: Es handelt sich nicht um eine irgendwie neue Regelung,sondern um regluäre grüne Pfeile nach §37(2) StVO. Siehe auch mein früherer Kommentar.
An bestehenden Regeln wurde hier nicht das Geringste geändert.Grüne Pfeile haben schon immer auch für Radfahrer gegolten.

Es gab aber bisher keinen Grünpfeil in Verbindung mit Fahrradampeln.
Und wenn es bisher eine eigene Fahrradampel gab und daneben eine „normale“ Ampel mit Grünpfeil, dann galt der eben nicht für Radfahrer.

Alle genannten Kreuzungen sind aus der mit Grünpfeilen versehenen Richtung ohnehin ausschließlich für Radfahrer erreichbar, da es sich überall um Einbahnstraßen handelt, die nur für Radverkehr in Gegenrichtung freigegeben sind.

Es handelt sich hier also mitnichten um „grüne Pfeile für Radfahrer“ wie sie schon lange diskutiert und oft gefordert worden sind, sondern um ganz normale grüne Pfeile, wie es sie bereits seit Jahren zu tausenden in Deutschland gibt und die Allesamt ebenfalls für Radfahrer gelten.

Die „Grünen Pfeile für Radfahrer“ in Köln sind exakt genausoweit „für Radfahrer“, wie jedes x-beliebige Schild, dass an einer Autobahn steht, „für Kfz-Fahrer“ ist.

Ein echter grüner Pfeil für Radfahrer, wäre einer an einer Kreuzung, an der auch Kfz aus derselben Richtung wie Radfahrer ankommen können, die Grünpfeil-Regelung aber nur für Radfahrer gilt.

Was Köln hier als „Grünpfeil für Radfahrer“ verkaufen möchte, ist in Wirklichkeit völlig normal und die ganze Angelegenheit eine komplette Mogelpackung.

In Deutschland ist es zwingend vorgeschrieben, dass Radverkehrsförderung entweder nur auf dem Papier statt findet (s. g. Radverkehrskonzept) oder eine Mogelpackung oder beides ist. Bei Verstößen kommt der Verkehrsminister persönlich vorbei und da keiner Dobrindt bei sich haben will außer die Autoindustrie, halten sich alle Verwaltungen an diese Regelung.

Danke Norbert, jetzt habe ich endlich verstanden warum Radverkehrsanlagen hier immer genau so aussehen.
(kürzlich wurde hier wieder viel Tamtam um einen neuen Radweg gemacht, der erstens ein Rad/Fußweg ist, obwohl viel Fläche zur Verfügung stand um das zu trennen, und der auch noch stumpf am ältesten Bauwerk der Stadt endet)

Bin ich eigentlich der einzige, der Radfreigaben in Einbahnstraßen problematisch findet? Na gut, off-topic aber bei links und rechts parkenden Autos und entsprechend wenig Platz sind Unfälle vorprogrammiert.

in wewlcher zeile des codes steht das denn? so ein quatsch, „vorprogrammiert“. das is doch nun wirklich nicht vorgeschrieben, anderen verkehrsteilnehmerInnen umzufahren! gegenseitige rücksichtnahme kann fast jeden unfall vermeiden.

MOGELPACKUNG trifft es sehr gut. Hätte man das Geld für die Fahrradampel komplett gespart und lediglich das Vorfahrt achten Schild, wäre es genauso darauf rausgelaufen, dass man nur fahren darf, wenn die Vorfahrt des Querverkehrs geachtet wird. Natürlich muss man so mehr die Augen aufmachen und man hätte das Geld und regelmäßigen Unterhalt für die Ampel gespart. Beides nicht das schlechteste.

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