Osnabrücks „Todeskreuzung“ wurde in den Herbstferien endgültig entschärft. Nachdem hier 2014 zwei Radfahrer von rechtsabbiegenden LKW getötet wurden, musste etwas passieren. Schilder und Konvexspiegel helfen natürlich nur wenig. Eine Verlegung des Radweges an die Fahrbahn und damit ins Sichtfeld des motorisierten Verkehrs war da schon sinnvoller. Nun aber wurde die rechte Fahrspur zu einer reinen Abbiegespur umgewandelt – mit eigener Grünphase. Somit kann es nun zu keinen Unfällen zwischen geradeaus fahrenden Radfahrern und rechtsabbiegenden Autos/LKW mehr kommen.
Das Farbwirrwarr auf der Fahrbahn irritiert noch ein wenig. Die Haltelinie auf der rechten Fahrspur wurde ein zweites Mal weiter zurückgezogen. Warum weiß ich nicht, denn eine gemeinsame Grünphase gibt es ja nun nicht mehr. Autofahrer müssen sich jetzt daran gewöhnen, dass es auf der rechten Spur nicht mehr geradeaus geht. Aber das wird sich sicher schnell einspielen. Ob die Sperrfläche hinter der Kreuzung allerdings ihren Zweck erfüllt? Hier wäre ein großer Blumenkübel vielleicht besser, um klar zu machen, dass man hier nicht mehr fahren darf…
Update 28. Oktober 2016
Fotos: dd
10 Antworten auf „„Todeskreuzung“ endgültig entschärft“
Auf den ersten beiden Bildern sieht man, das 100m weiter die Polizei und ein weiteres Auto den Radstreifen blockieren. Platz,das die Polizei ihre Geschäfte abwickelt, ohne den Radstreifen zu blockieren, wäre dort aber genug vorhanden.
Wie ist das Verhältnis der Zeitdauer der Grünphasen für KFZs und für parallelfahrende Radfahrer ?
Wie gut funktioniert das Linksabbiegen für Radfahrer mit Hilfe des Linksabbiegerstreifens rechts vom Radweg ?
Bei der Zeit ändert sich nicht so viel. Wird alles etwas enger getaktet, war mein erster Eindruck. Das indirekte Linksabbiegen funktioniert hier eigentlich ganz gut. Wird aber insgesamt selten genutzt, würde ich jetzt mal sagen. Wer in die Richtung will, fährt meist schon früher über den Wall.
Die Abbiegezonen sind hier in Münster auch (fast) überall und funktionieren gut. Sonst würden sich ja alle abbiegenden Fahrradfahrer hinten auf dem schmalen Radweg tummeln.
Cool. .. Und so billig in der Umsetzung.
Naja, billig war es nicht. Der Mittelstreifen musste versetzt werden. Und wenn ich es richtig verstanden habe, ist das auch erst ein Provisorium, weil noch Straßenbaumaßnahmen ausstehen. Und die sind selten günstig…
Gute Lösung!
Gab es eigentlich nach dem Versetzen des Radverkehrs auf die Fahrbahn auch noch Unfälle?
Unfälle sind mir nicht bekannt. In meine Karte der veröffentlichten Unfälle seit 2015 musste ich keine weiteren eintragen.
Gut so. Danke für die Info!
Ist die Haltelinie für die Radfahrer nicht zu weit vorne? Das könnte eng werden, wenn dort ein Radfahrer steht und ein Sattelschlepper abiegt. Oder täuscht das auf den Fotos?
Nein, das passt locker. Da ist noch der Fußgängerüberweg dazwischen. Und der Radfahrstreifen geht farblich um die Kurve. Genug Platz, siehe roter PKW. Der biegt auch ab, ist schon an der Haltelinie vorbei aber noch links vom Radfahrstreifen.