Das Thema Sicherheitsabstand ist immer aktuell. Kürzlich auch wieder hier und hier im Blog. Vor einem Jahr hatten wir in Osnabrück schon mal eine Aktion durchgeführt, um auf Überholabstände aufmerksam zu machen. Der VCD Bielefeld hat es uns im August gleichgetan und sich mit Abstandshalter aufs Fahrrad geschwungen. Einfach eine Badenudel an den Gepäckträger montieren und schon wird der Sicherheitsabstand von Autofahrern eingehalten. Immer wieder sehr anschaulich. Kleiner Nachteil und daher nicht alltagstauglich: auf unseren schmalen Radfahrstreifen kann man damit nicht an wartenden Autosvorbeifahren, ohne diese zu berühren.
Nichtsdestotrotz ist es eine einfache Aktion, um auf das Problem des Überholabstands aufmerksam zu machen.
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10 Antworten auf „Wie man Autofahrer dazu bringt, Abstand zu halten…“
Der Effekt ist okay, aber genau genommen hat die Poolnudel das Problem, das auch schon diese 70er(?)-Jahre Abstandshalter hatten: einfach viel zu kurz.
Laut kollaborativem Online-Lexikon ist die Standardlänge 160 cm. Nötig wären allerdings ein halber MTB-Lenker plus 150 cm. Also 185 cm, pro Seite. Hat jemand eine Quelle für 370cm-Nudeln?
Gelungene Aktion!
Bei hamburgfiets.de hatte ich vor einiger Zeit mal dieses Bild gefunden, an dass mich dieser Eintrag erinnerte.
https://hamburgfiets.files.wordpress.com/2013/04/abstandhalter.jpg
So wie es in Osnabrück geschehen ist sollte es gerne mal Nachahmer in anderen Städten finden.
Mache gerade eine interessante Beobachtung. Seit ein paar Wochen fahre ich nebenberuflich für Foodora Essen aus. Dafür habe ich eine große rote Box auf dem Gepäckträger, die zwar breiter als das Rad, aber nicht breiter als ich ist.
Seit ich mit dem Ding unterwegs bin sind sowohl die Abstände, als auch das sonstige Verhalten der Autofahrer deutlich besser geworden. Ich bin mit dem Ding drauf noch kein einziges mal angehupt worden und die Abstände sind fast schon groszügig.
Was da für ein Effekt hinter steckt weiß ich noch nicht, aber es funktioniert.
MIt Box ist das Fahrrad so breit, dass die Autofahrer sowieso die Spur wechseln müssen. Das bedeutet, sie überholen gleich richtig. Fährt man mit dem Rad nicht ganz so eng am rechten Straßenrand, passiert dasselbe.
Ich habe das Gefühl, dass, wenn ich mich kurz vor dem Überholtwerden nach links hinten umdrehe und schaue, was da kommt, die Autofahrer einen viel größeren Abstand einhalten. Dazu muß man sich aber aufrichten und kurz aufhören zu pedalieren, leider nicht besonders alltagstauglich.
Kann ich für Überland/Vorort-Fahrten voll bestätigen. Mach ich seit Jahren und funktioniert sehr gut. Auf 2,80 – 4 Meter ‚Pättkes‘ fahre ich gelegentlich gerade an schwierigen Stellen nach Signal von Kontaktaufnahme (‚Scheiss-Radfahrer‘ scheint sich dabei häufig in ‚Mensch auf Rad‘ zu verwandeln) eher mittig und winke dann im Gegenzug an geeigneter Stelle den Feinstaubemitter vorbei. In den allermeisten Fällen für Beide o.k.
Eine kleine Hand-hoch-Dankes-Geste ist dann auch produktiver als der im Konfliktfall schnell gezückte Effenberg.
Für Schutzstreifen habe ich keine Lösung, außer andere Strecke wählen oder links davon fahren. Radstreifen: auch keine Lösung parat. Für MIV ist das kein Überholen, sondern Vorbeifahrt auf anderer Spur. Genau so ist es ja auch planerisch vorgesehen.
p.s.: schön im Video zu sehen, dass ÖPNV in Reisezeit durch Streifen behindert wird (Kannibalismus im Umweltverbund), aber der MIV durch separierende Streifen einen Reisezeitvorteil erhält.
„Eine kleine Hand-hoch-Dankes-Geste“… ja man ist ja schon froh, nicht gleich platt gefahren zu werden. Wie wär’s denn, ein Schlückchen aus der Wasserflasche rüber zu reichen, oder gleich ein Stückchen Streuselkuchen anzubieten?
Einen ‚Schluck‘ klebriger Schorle aus der Wasserflasche ins Cabrio hab ich u.a. auch schon gemacht, ich halte das aber für nicht unbedingt sinnvoll, sondern eher für situative Notwehr im Affekt. Auch Tritte in die Beifahrertür, Schläge aufs Dach und ähnliches waren ja seinerzeit recht modern, haben mir aber auch einige brenzlige Situationen beschert, schliesslich kannst Du ja nicht immer erkennen, was da für eine Statur hinterm Lenkrad sitzt.
Einer der Klassiker:
Aber man wird ja nicht jünger, und ich denke, dass die automobiisierte Gesellschat ein so grundlegendes strukturelles Problem ist, dass der Ansatz bei den jeweiligen Individuen anzusezten viel zu kurz greift, auch wenns mal für ausagierende Triebabfuhr sorgen mag.
Und zudem ist so eine situativ konfrontative Haltung auch nicht geeignet die Lage zu verbessern, Die Kräfteverhältnisse zw. Rad un MIV sind ohnehin klar, so dass der Stinkefinger eher wirklungslos passive Aggression ist, denn dass er einen realen Nutzen brächte.
Ich für mich jedenfalls finde es sehr positiv den ‚Effe‘ auf ca. 1xpro Woche beschränkt zu haben und eher auf positive Verstärkung zu setzen.
Hier im Blo gibts auch einen m.E. sehr guten Artikel dazu:
http://itstartedwithafight.de/2016/06/27/verkehr-geht-nur-zusammen/
Ein bißchen ist es doch wie bei aggressiven Wespen: statt als wildgewordenes Opfer rumzufuchteln ist es meist cleverer planvoll das Nest wegzunehmen?
Schade, dass das Video ohne Ton ist. Wie oft wird gehupt/geschimpft? Hupen finde ich ähnlich schlimm wie enges Überholen, denn beim Hupen erschreck ich mich und bekomme etwas Atemnot.
Ich bin mal ne Weile mit einem Zweig Riesenknöterich gefahren, der ist ganz weich, sieht aber hart aus. Allerdings hatte ich den kürzer. Das war gut. Ich werd mir vielleicht wirklich mal ein (kürzeres) Stück Schwimmnudel links ans Rad machen.
Im Winter reicht ja schon eine zusätzliche rote Beleuchtung am äußeren Ende (Öse an der Radtasche außen) für deutlich mehr Abstand. Ohne jedes Hupen. Es scheint bei den Fahrer*innen eher im Unbewussten zu wirken.
http://www.trendsderzukunft.de/radler-an-die-macht-fahrradfahrer-starten-kreative-aktion-gegen-egoistische-autofahrer/2014/10/15/