Zum RS1 ist eigentlich alles gesagt und geschrieben. Mit neuen Infos kann ich da nicht mehr wirklich kommen. Ich kann allerdings bestätigen, dass dieser Radschnellweg einfach ein extrem gutes Stück Radverkehrsinfrastruktur ist. Zehn Kilometer von Essen nach Mülheim an der Ruhr. Ohne Kreuzung. Zum größten Teil mit vier Meter breiter, glatter Asphaltdecke. So macht Radfahren nicht nur Spass, so kommt man auch zügig von A nach B. Ohne den sonst üblichen Nahkampf mit dem motorisierten Individualverkehr.

Wenn man in Essen auf den RS1 fährt teilt man sich die vier Meter breite Fahrbahn noch mit Fußgängern. Das erste Stück wurde nämlich noch nicht als Radschnellweg gebaut, jetzt aber sozusagen als solcher integriert. Auch die Fahrbahn ist auf dem ersten Stück noch nicht durchgängig asphaltiert, Lampen fehlen ebenfalls. Beides war zunächst nicht förderfähig, ist inzwischen aber in Arbeit. Genauso wie der Weiterbau am Bahnhof in Mülheim. Gegen 2020 soll der RS1 dann nämlich 101 Kilometer lang sein – von Duisburg bis Hamm.

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Und drum herum hat sich auch einiges getan. Am Startpunkt des RS1 liegt der Kruppsee in einem wirklich netten Park. Nach wenigen Fahrminuten kommt der Niederfeldsee – eine Gegend, die im Zuge des Radschnellweges insgesamt aufgewertet wurde. Früher sozialer Brennpunkt, jetzt urbaner Raum mit Aufenthaltsqualität. Und guter Radverkehrsanbindung.

RS1 August 2016 (3)

Bis Mülheim geht es dann fern ab jeden Autoverkehrs fast schnurgerade und ohne Steigung dahin. Der Radschnellweg war früher mal eine Bahntrasse, die irgendwann einfach nicht mehr genutzt wurde. Für die Planer praktisch ein Geschenk des Himmels. Hier macht ihnen keiner den Platz streitig. Immer wieder gibt es richtige Auf- und Abfahrten, die mit Namen im Boden gekennzeichnet sind.

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Die bisherigen Rückmeldungen sind laut Martin Tönnes vom Verkehrsverbund Ruhr durchweg positiv. Es seien sogar schon Verkehrsspitzen zu den üblichen Pendlerzeiten morgens und nachmittags zu erkennen. Und es macht ja auch absolut Sinn: auf diesen zehn Kilometern ist man mit dem Rad garantiert schneller als mit dem Auto. Und da der RS1 in das bereits vorhandene Radwegenetz integriert ist und dafür zum Teil extra Anknüpfungspunkte geschaffen wurden, profitieren auch Pendler, die nicht direkt am RS1 wohnen oder arbeiten.

Ich für meinen Teil war auf jeden Fall schwer begeistert. Wenn man will, kommt man auf dem RS1 zügig voran. Wenn man einfach nur entspannt Radfahren will, ist das genauso gut möglich. Ein absolutes Vorzeigeprojekt, das ich sehr gerne vor meiner Haustür hätte!

RS1 August 2016 (12)Fotos: dd
Karte: Verkehrsverbund Ruhr