Während sich das deutsche Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur weiterhin weigert, einen Grünpfeil für Radfahrer in Betracht zu ziehen, führt nach Frankreich und den Niederlanden (plus Schweiz mit erfolgreichem Pilotprojekt) ein weiteres europäisches Land eben diesen ein: Dänemark.
Unser ohnehin für seine Fahrradfreundlichkeit bekannte nördliche Nachbar hat eine zweijährige Testphase an 33 Ampelkreuzungen ohne nennenswerte Zwischenfälle hinter sich, die nun zu einer Gesetzesänderung führte. Die Danish cyclists’ federation hatte bereits seit Jahren auf die Möglichkeit des Rechtsabbiegens bei Rot gedrängt, wie CHP Post berichtet.
“It will create flow during daily cycling trips, which is the most important thing for everyday cyclists,” Klaus Bondam, the head of the federation.
In Deutschland gibt es in mehreren Städten sowie von den SPD-Bundestagsfraktion Forderungen nach einem Grünpfeil für Radfahrer. In Ulm gibt es bereits zwei.
In diesem Video wird gezeigt, wie ein solcher Abbiegevorgang dann aussehen soll. Vorfahrt haben zunächst querende Fußgänger und Radfahrer. Sobald der Weg frei ist, dürfen Radfahrer abbiegen. Bei der dänischen Infrastruktur ist der Grünpfeil leicht umzusetzen, da Radfahrer oft von Radweg auf Radweg fahren und gar nicht in die Quere des motorisierten Verkehrs kommen.
4 Antworten auf „Grünpfeil für Radfahrer in Dänemark“
Beim letzten Mal zum Grünpfeil hatte ich in der entsprechenden Regel nachgelesen, dass der ganz normale grüne Pfeil sich auf die Ampel bezieht, an der er angebracht ist. Ampeln beziehen sich häufig auf einzelne Spuren, zum Beispiel auch Radspuren. Der ganz normale Grünpfeil könnte also durchaus schon reichen, wenn eine Stadt/Ortschaft das für den Radverkehr einführen will. Oder?
Soweit ich weiß nicht, weil er nicht die richtigen Maße hat. Für eine kleine Fahrradampel ist das Schild zu groß.
[…] Itstartedwithafight: Grüner Pfeil für Radfahrer […]
M.E. ist der Grünpfeil nicht allein für Fahrradampeln bei gleichzeitiger Kfz-LZA zugelassen, somit passt auch das Argument von Daniel.
Siehe das meines Wissens einzigartige Münchener Beispiel (ganz runter scrollen): https://www.muenchen.de/rathaus/Stadtverwaltung/Kreisverwaltungsreferat/Verkehr/Verkehrssteuerung/Gruenpfeilschild.html
Tatsächlich ist das so keine Lösung für einen breitflächigen Einsatz in Deutschland. Selbst bei diesem Beispiel funktioniert es nur, da die Ampel aufgrund der Kreuzungsgestaltung baulich versetzt ist. Außerdem handelt es sich um eine ziemlich simple, abgewandelte T-Kreuzung mit Rechtsabbiegebot für den Gegenverkehr, aber immerhin mit einem Übergang auf die Fahrbahn nach dem Abbiegen der Radfahrer.