In Deutschland gibt es seit März einen nachhaltigen Paketdienst. Und vor allem einen, der keine Radwege mehr zuparkt! ImagineCargo transportiert Pakete von A nach B, soweit nichts Neues. Das Schweizer Logistik-Start Up setzt dabei allerdings auf die Kombination aus Fahrradkurieren und Bahntransport und reduziert mit dieser Bike-Bahn-Bike-Lösung bis zu 99 Prozent CO2-Emissionen im Vergleich zu herkömmlichen Diensten. Hier entfallen auf ein 5-Kilo-Paket nämlich 12 Kilogramm CO2. Zu viel, wie das Team um Nick Blake findet und bei Millionen Paketen jeden Tag eine Belastung, die sie unserer Umwelt nicht zumuten wollen.
Endlich ein Paketdienst, der keine Radwege zuparkt!
Radkuriere sind in der Stadt die unangefochtenen Meister der Effizienz. Überland ist bei entsprechendem Energiemix kein Verkehrsmittel sauberer als der Zug. Die Lösung lag auf der Hand – die Kombination aus beiden Systemen. Bike-Bahn-Bike statt Truck-Plane-Truck. Mit ImagineCargo holt Fahrradkurier A Ihr Paket ab, bringt es zur Bahn und am Zielort stellt es Fahrradkurier B dem Empfänger zu. Schnell, zuverlässig und zu gleichen Konditionen wie andere Expressdienste. Nur eben mit bis zu 99 Prozent CO2-Einsparung.
Noch kann man den nachhaltigen Express-Service nur in vier deutschen Städten nutzen: Berlin, Freiburg, Frankfurt/Main und München. Hier meldet man sich einfach bei einem Partner von ImagineCargo, der dann alles weitere übernimmt. Oder man füllt online ein Formular aus und die Dinge gehen ihre Weg. Das soll sich aber möglichst schnell ändern, die Planungen laufen. Das emissionsarme Angebot bewegt sich hinsichtlich Preis und Geschwindigkeit auf dem Niveau der konventionellen Mitbewerber. Einen Schritt weiter geht ImagineCargo nach eigener Auskunft bei Sozialstandards: Eine selbst auferlegte Charta strebt Bezahlungen und Arbeitsbedingungen auf fairem Niveau an.
2 Antworten auf „ImagineCargo“
Dieser Kurierdienst ist sympathisch, und hat viele Vorteile. Gefällt mir :)
Die Zeit wird zeigen ob sich dieser Dienst etabliert, und sein Angebot ausweiten kann.
Das der Zwischentransport mit der Bahn sauberer als andere Möglichkeiten sein soll wage ich aber zu bezweifeln. Die Bahn ist das unfortschrittlichste und ineffizienteste Transportsystem derzeit. Eine Kooperation mit den Fernbussen wäre sicher besser, wobei fraglich wäre ob die für den Pakettransport Platz erübrigen können.
Bei der Einsparung ist ja die Rede von _bis zu_ 99%, was jetzt innerhalb einer Stadt nicht unplausibel klingt. Bei der Bahn nutzt man eben vorhandene Kapazitäten (wäre auch bei den Bussen möglich) und profitiert vom meist höheren Takt (Planbarkeit) und kürzeren Fahrzeiten, und der vermutlich besseren Infrastruktur an den Bahnhöfen für den Paketumschlag.
Zur Effizienz habe ich eben nur Zahlen für die Bahn aus 2012 gesehen mit 0.68 MJ/Pkm Bahn und etwas über 0.4 MJ/Pkm für Fernbusse. Die Zahlen schwanken natürlich und hängen recht stark von der Auslastung ab.
Wie auch immer, man muss das ja als Expresskurier einordnen und entsprechend bewerten.