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Radverkehr

Radschnellweg Oldenburg – Bremen

Die GRÜNEN-Ratsfraktion aus Oldenburg hat einen Antrag auf die Tagesordnung des nächsten Verkehrsausschusses setzen lassen, der die Entwicklung eines Radschnellweges von Oldenburg nach Bremen anstoßen soll. In Abstimmung mit den betroffenen Gemeinden, Ländern und unter Einbeziehung der Metropolregion Bremen-Oldenburg soll ein Konzept für die Anlage eines Radschnellweg von Oldenburg über Hude, Delmenhorst bis Bremen entwickelt werden.

Dabei soll die Streckenführung möglichst entlang der Bahnstrecke Oldenburg-Bremen verlaufen, da mehrere Bahnhöfe unterwegs Möglichkeiten zum Umstieg böten. So hätte der Radschnellweg eine Gesamtlänge von rund 40 Kilometern (Zentrum – Zentrum). An der Strecke könnten ferner Notrufsäulen aufgestellt werden, die mit einem Abholdienst verbunden sind. Darüber hinaus schlagen die GRÜNEN Ladestationen für E-Bikes, Reparaturstationen sowie Schutzhütten und Rastmöglichkeiten für Pausenstopps vor.

In der Begründung heißt es:

Immer mehr Menschen pendeln vom Wohnort zum Arbeits- oder Ausbildungsplatz mit dem Fahrrad. Drüber hinaus nimmt der Fahrradtourismus in Niedersachsen stetig zu. Die mit dem Fahrrad zurückgelegten Streckenlängen werden aufgrund der technischen Weiterentwicklung, des Umweltbewusstseins und der Lust an Bewegung immer größer.

Für Autofahrten sind lange Strecken im Fernverkehr mit Leichtigkeit zu überbrücken, da unsere Infrastruktur bis heute in erster Linie autofreundlich gestaltet ist. Fahrradfahrer_innen steht diese Infrastruktur (…) bisher nicht in ausreichendem Maße zur Verfügung.

Dies gilt es im Sinne einer klimafreundlichen Mobilität, die die unterschiedlichen Verkehrsmittel miteinander intelligent verbindet, zu verändern.

Eine sehr gute Idee von den Oldenburger GRÜNEN. Wenn alle Fördermöglichkeiten bei Land und Bund ausgeschöpft werden können, wäre der Radschnellweg sicher auch finanziell von allen Beteiligten zu stemmen. Genügend Pendler wird es in der Region geben. Und auch der Fahrradtourismus ist in der Region und in Norddeutschland fest verankert. Leuchtturmprojekt!

An der Bahnstrecke soll sich der Radschnellweg orientieren. Screenshot: google
An der Bahnstrecke soll sich der Radschnellweg orientieren.
Screenshot: google

8 Antworten auf „Radschnellweg Oldenburg – Bremen“

Meiner Meinung nach sollte man solche Projekte aber auch nicht künstlich überhöhen. Wozu braucht man heutzutage noch Notrufsäulen für eine Abholservice? Meines Wissens werden diese an Autobahnen und Bundesstraße fast nicht mehr genutzt und zwischenzeitlich auch abgebaut wegen der Verbreitung von Handys.

Wichtiger wäre es Qualitätsstandards auf den Radschnellwegen im Hinblick auf Ebenflächigkeit, Kurvenradien, Hindernisfreiheit => komfortables und schnelles Befahren einzufordern. Insbesondere bei der Führung dieser Premium-Radwege in die Zentren der Städte wird dies gerne vergessen. Kfz-Parkplätze und Fahrspuren sind dann doch häufig wichtiger.

Vollkommene Zustimmung – und die 40km sollte auch ein eBike irgendwie auch mit altem Akku hinkriegen. Sonst muss man halt selbst trampeln. Ansonsten ist das natürlich eine super Idee und sollte auf dem flachen Land auch gut umzusetzen sein.

Der Antrag wurde gestern im Verkehrsausschuss positiv beschieden!
Die Vorschläge wie Notrufsäulen usw. sind als erste Anregungen gedacht (die Sache mit den Ladestationen und der Akkulaufzeit modernerer eBikes wurde z.B. schon direkt erwähnt). Einzelheiten werden im Laufe der Erarbeitung des Konzepts konkretisiert (klar, ne?! ;-) ).
Wäre super, wenn hier noch weitere Hinweise wie die von Norbert gepostet werden; ich würde sie dann den Grünen weiterleiten. Danke!

Tja nun sind 3 Jahre rum und es ist überhaupt nichts passiert. Nicht ein Meter Radschnellweg sind entstanden. Ich wohne in Bremen und arbeite in Oldenburg und pendel die Strecke recht häufig mit dem Rad (ansonsten mit dem Zug).

Ich habe mittlerweile eine Vielzahl von verschiedenen Routen ausgearbeitet. Die kürzeste Route an der Bundesstraße (~48km). Die schönere Route von Oldenburg, Hude, Delmenhorst nach Bremen (~50km). Die Fluss-Route an der Hunte und Weser nach Bremen (~60km) und auch jede Menge Strecken dazwischen.

Der direkte Weg ist eine Katastrophe. Knapp neben der Bundesstraße ist der Radweg im schlechten Zustand. Zu schmal, Teerdecken sind von Baumwurzeln beschädigt usw. Und leider muss man direkt durch Delmenhorst durch. Dabei verliert man super viel Zeit.

Die deutlich angenehmere Route verläuft über einen Flickenteppich von Radwegen über Wüsting, Hude und an Delmenhorst vorbei. Allerdings immer wieder auch auf der Landstraße oder auf Schotterwegen.

Mein Fazit: Es gibt so viel Potential! Oft könnte man parallel zur Bahnstrecke einen Radschnellweg einrichten. Man könnte einen relativ direkten Verlauf wählen und z.B. an bestimmten Stellen (z.B. Richtung Delmenhorst) mit Stichverbindungen arbeiten.

Leider fehlt den Verantwortlichen in den Behörden und in der Politik der Mut und Wille dazu. So werden die Leute auch weiterhin in ihren Autos im Stau stehen.

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