Schon vor längerer Zeit war ich auf das Schülerprojekt „Plastiktütenfreies Osnabrück“ aufmerksam geworden. Schülerinnen und Schüler der Ursulaschule sammeln alte Plastiktüten, die nicht mehr gebraucht werden und machen mit mehreren Partnern (Hochschule Osnabrück, polycore, Heilpädagogische Hilfe) dauerhaft haltbare Taschen daraus.
Das fand ich auf Anhieb unterstützenswert, wusste zunächst aber nicht, wie ich helfen kann – außer natürlich selber fleißig sammeln. (Und dabei ist mir aufgefallen, dass auch bei uns, obwohl ich doch schon versuche, auf Plastiktüten zu verzichten, einiges anfällt.)
Unglaublich, was so Lastenräder in Osnabrück noch für eine Aufmerksamkeit auf sich ziehen. Wir brauchen noch viel mehr!
Als ich dann aber von den Sammelmonstern gelesen habe, die die Schüler an verschiedenen Orten in der Stadt aufgestellt haben, kam mir die Idee, die Tüten mit dem Fahrrad von diesen Sammelstellen abzuholen. Denn ein Umweltprojekt muss natürlich auch mit umweltfreundlichen Verkehrsmitteln unterstützt werden. Allerdings kam und kommt da ganz schön was zusammen. Also habe ich zusammen mit Jan vom Schüler-Projekt Lastenradfahrer gesucht. Und gefunden. Man sieht zwar noch nicht viele in Osnabrück. Aber vereinzelt sind sie eben doch schon unterwegs.
Gestern haben wir uns um 17 Uhr im Schlossinnenhof getroffen – drei Lastenräder und zwei Fahrräder mit Anhänger. So sind wir vier Stellen in der Stadt angefahren, um die Sammelmonster zu leeren. Von der Uni über die Johannisstraße (Jonathans und Annas Laden) zur Wittekind-Schule und wieder runter in die Stadt zum Outdoor-Laden Bewatrek. Dabei sind knapp zehn Säcke voll mit Plastiktüten zusammengekommen, die für die Lastenräder aber natürlich kein Problem waren. Was der Hausmeister der Wittekind-Schule gar nicht glauben konnte: „Was? Ihr wollt das alles mit Fahrrädern abholen?“ Ja klar! Und überhaupt: Unglaublich, was drei Lastenräder in Osnabrück noch für Aufmerksamkeit erregen! Kinder betteln ihre Eltern an, weil sie auch so rumgefahren werden wollen. Und Männer kommen aus dem Staunen nicht mehr raus…
Mit der gesamten Ladung ging es dann zur Ursulaschule, wo die Tüten für die weitere Verarbeitung vorbereitet werden. Insgesamt nehmen inzwischen auch schon zehn Geschäfte an dem Projekt teil. Sie verzichten komplett auf Plastiktüten. Privatpersonen können auch ihre alten Plastiktüten auch weiterhin zu den Sammelmonstern bringen. Eine aktuelle Liste gibt es hier.
Und wenn die Tonnen wieder voll sind, wollen die Lastenradler wieder mithelfen. Nach der nächsten Tour wurde schon gefragt.
Eine Antwort auf „Mit Lastenrädern gegen Plastikmüll“
Papa und Sohn kenn ich:-)
Gute Aktion, welche hoffentlich etwas Aufmerksamkeit erregt.
Falls ihr mal noch einen Transporter mehr benötigt, schreib mich an.
Vielen Autofahrerern ist vermutlich nicht klar, wieviel sich auf einem Lasenfahrrad transportieren lässt. Und gerade bei Müll ist es oft weniger aufwändig als mit einem Auto.
Insbesondere auch der Einkauf (also der wöchentliche für die Familie) ist leichter mit dem Fiets zu erledigen als mit dem Auto.
Selbst wenn man den Supermarkt in 3-4 km Entfernung ansteuert.
Es fallen einfach die langen und anstrengenden Transportwege zum Auto und zur Eingangstür weg. Die Parkplatzsuche fällt auch flach.