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Deutsche Prioritäten…

Es ist jetzt bereits der vierte Tag mit Schnee und die Radwege in Osnabrück sehen immer noch so aus, wie auf dem Foto. Nicht alle. Aber ehrlich gesagt fallen mir nicht mehr als eine Handvoll ein, die geräumt sind. Die Straßen sind allerdings weitgehend schneefrei. Das liegt zum einen daran, dass die Autos sie durch ihr permanentes Befahren selber ein Stück weit „freiräumen“, zum anderen aber auch an dem Salz, das die Stadt dort streut. Das scheint dann aber leider nur bis zur Radweggrenze zu fliegen.

Interessant aber auch, dass Anwohner und Institutionen den Gehweg vor ihrem Gründstück freiräumen, an der Radwegkante dann aber Halt machen. Und natürlich auch auf den Zentimeter genau zum seitlichen Ende des Grundstücks. Typisch deutsch halt… Einen Tankstellenmitarbeiter habe ich sogar dabei gesehen, wie er den Schnee von Auffahrt und Gehweg auf den Radweg geschoben hat. Unvorstellbar, dass sich jemand bei Schnee aufs Fahrrad wagt!

Nun ja, an diesem Foto kann man die deutschen Prioritäten sehr schön erkennen. Die Straße ist einwandfrei geräumt, der Fußweg immerhin einigermaßen, sodass man gut vorankommt. Der Radweg aber leider gar nicht. Um es mit der Kampagne der Stadt zu sagen:

„Osnabrück sattelt auf!“

Wie sieht es in euren Städten aus?

11 Antworten auf „Deutsche Prioritäten…“

Vielleicht sollte man auch ab und zu mal halblang machen und auch ein wenig über den eigenen Tellerrand schauen. Das Thema Umwelt stand vor 20-30 Jahren groß auf der politischen Agenda. Inzwischen ist das zu einem Randthema verkommen, dass Mobilität hemmt und Investitionen verzögert.
Salz ist nach wie vor Gift für Gehölze! Es gab, lange ist es her, schon mal die Diskussion, es ganz damit sein zu lassen.
Natürlich ist es ungerecht, das in puncto Schneeräumung mal wieder die Blechköpfe bevorzugt werden. Aber es gibt so viele Dinge, die man als diskriminierte Minderheit aushalten muss. Außerdem ist das Salz auch gar nicht so gut für den Drahtesel. Aber wem erzähl ich das.
Vielleicht ist der verschneite Wintertag eine gute Gelegenheit, in sich zu gehen, für das bisschen Schnee, was es noch gibt, dankbar zu sein, einen schönen Schneemann zu bauen und das Tempo raus zu nehmen.
Ich glaube Radfahrer sind vielleicht noch die Bevölkerungsgruppe, die das überhaupt noch können.
Trotzdem, weiterhin rutsch- und fallfreie Radfahrt.
jm2c
Schneeball

Gute Antwort, Schneeball!!!
Und wir Radfahrer wollen doch (fast) alle keine Radwegebenutzungspflicht mehr. Also noch ein Argument dagegen.

Fahren wir halt auf der Straße, ist erlaubt, und man wird eh besser gesehen! Wollten wir doch immer schon :D Und wenn Autofahrer motzen kann man die ja auf den / die Verantwortlichen verweisen. Wobei ich echt erstaunt bin das die meisten kapieren das es bei dem Wetter dämlich ist weniger als nen Meter Abstand zu halten

Klar, die Straße ist für uns, das eine Prozent, die Lösung. Aber nicht für die 99 Prozent Alltagsradler, denen die Straße zu gefährlich ist. Die fahren dann leider gar nicht mehr…

Dann sollte man das wirklich mal vermitteln… Weiß nur nicht wie :/ Das man Radwege nicht benutzen muss kriegt man nirgends erklärt :(

hier in Reutlingen kann man im Winter, wenn es Schnee hat, die wenig vorhandenen Radwege kaum benützen – Split und Schnee und verdeckte Glasscherben. Ich steig dann vom Rad auf Fussbetrieb um. Das ist dann hier noch exotischer als Radfahren.
günther – reutlingen

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