Jetzt ist es also soweit. Seit heute Morgen um 9 Uhr ist der Neumarkt in Osnabrück für den motorisierten Individualverkehr gesperrt. Nur noch Linienbusse und RadfahrerInnen dürfen durch. Sie teilen sich eine Spur.
Und – welch Wunder – das große Verkehrschaos blieb aus…

Neumarkt gesperrt 3Und typisch Osnabrück (oder sogar Deutschland), dass die Stadtwerke extra einen Mitarbeiter abstellen müssen, der darauf achtet, dass jetzt auch wirklich keine Autos mehr durchfahren. Denn heute Morgen hatte sich nicht jeder an das „Durchfahrt verboten“-Schild gehalten. Jetzt stellt sich der Mitarbeiter jedem Auto in den Weg und erklärt freundlich, was das Schild mit dem roten Kreis oben rechts im Bild bedeutet.

Mir war gleich aufgefallen, dass jetzt auf einmal Radfahrerinnen und Radfahrer die Fahrbahn nutzen und über den Neumarkt fahren. Und das auch noch mit einem Lächeln im Gesicht. Bisher wurde diese Achse durch die Innenstadt von RadlerInnen eher gemieden. Zu unübersichtlich, keine eigene Infrastruktur, zu viel Gedrängel.

Wie ich NOZ online ja schon mal erklärt hatte, kann der Neumarkt von mir aus für Autos nach der achtmonatigen Bauphase geschlossen bleiben. Und das sehen Osnabrücks AlltagsradlerInnen sicher ähnlich…

Update
Bei NOZ online kann man jetzt auch lesen, was Oberbürgermeister Griesert zu den Baumaßnahmen sagt:

Osnabrücks Oberbürgermeister äußerte Verständnis für die Situation des Handels in den kommenden Wochen, während derer die Bauarbeiten die Erreichbarkeit der Geschäfte erschweren werden.

Wieso erschwert ein geschlossener Neumarkt eigentlich die Erreichbarkeit der Geschäfte? Am Neumarkt konnte man auch bisher nicht parken. Wer aus westlicher Richtung kommt, hat drei Parkhäuser zur Auswahl. Wer aus Richtung Osten kommt hat zwei und mehrere größere Parkplätze. Also Schluss mit dem Erreichbarkeitsargument. Es ist einfach falsch!

Neumarkt gesperrt 1

Neumarkt gesperrt 2Fotos: dd