Nach dem tödlichen Unfall an der Kreuzung Kommenderiestraße / Johannistorwall Anfang Februar, der nicht der erste an dieser Stelle war, ist in Osnabrück einiges in Bewegung geraten. Zunächst hatte ich die Stadt gefragt, ob es möglich wäre, dort ein Ghost Bike aufzustellen. Das wollte man von Verwaltungsseite nicht unterstützen. Mittlerweile fordert aber auch der ADFC Osnabrück Ghost Bikes für alle tödlich verünglückten Radfahrer in Osnabrück.
Und wie NOZ online heute berichtet, ist auch die Stadt inzwischen nicht mehr generell gegen Ghost Bikes – auch nicht an der oben genannten Stelle. Damit sollte den Mahnmalen nun nichts mehr im Wege stehen. Auch ich werde sehen, dass ich demnächst meinen Teil dazu beitragen kann.
Die Grüne Stadtratsfraktion fordert unterdessen weitergehende Sicherheitsmaßnahmen für den Radverkehr in Osnabrück und will in der kommenden Ratssitzung (01.04.2014) eine entsprechende Initiative auf den Weg bringen.
„Nachdem es an der Kreuzung Johannistorwall / Kommenderiestraße vor knapp einem Monat erneut zu einem schweren Verkehrsunfall mit Todesfolge für den beteiligten Radler gekommen ist, besteht nicht nur dort erkennbarer Handlungsbedarf“, begründen Michael Hagedorn, Fraktionsvorsitzender, und Jens Meier, verkehrspolitischer Sprecher, die Ratsinitiative der GRÜNEN.
Die Grünen weisen noch mal auf die beiden tödlichen Unfälle in den letzten fünf Jahren hin und auch auf den Unfall vom 24. Februar, als eine Radfahrer an der besagten Kreuzung stürzte, nachdem ihm ein Autofahrer beim Abbiegen in die Kommenderiestraße die Vorfahrt genommen hatte.
„Der Kreuzungsbereich Johannistorwall / Kommenderiestraße, muss insbesondere im Abbiegebereich, optisch, technisch und organisatorisch so gestaltet werden, dass die Gefahren durch den KFZ-Verkehr für Radfahrer/innen verringert werden“, erklärt Jens Meier.
Zusätzlich fordern die GRÜNEN, technische Hilfsmittel wie radarunterstützte Abbiegeassistenten für Lkw-Fahrer, die ein akustisches Warnsignal geben oder den Lkw automatisch stoppen, gesetzlich vorzuschreiben. Dafür sollen sich nun die GRÜNEN-Abgeordneten der Region auf Landes- und Bundesebene einsetzen. Da das aber wohl dauern kann, fordert Meyer, dass „das städtische Programm für aufgeweitete Radaufstellstreifen (ARAS) zur Verbesserung der Verkehrssicherheit für den Radverkehr vorrangig, zügig und zeitnah umgesetzt werden“ soll.
Von den anderen Fraktionen im Rat hört man dazu übrigens nichts Offizielles.
Fotos: dd
2 Antworten auf „Verkehrssicherheit für Radler in Osnabrück“
Passt jetzt nicht ganz zum Thema, aber so langsam scheint sich ja auch in Osnabrück so was wie eine Radfahrkultur zu entwickeln. Ich sehe immer wieder Lastenräder, heute sogar das erste Mal ein echtes Bullitt. Und heute ist mir auch aufgefallen, dass die Ampel an der T-Kreuzung am Eberleplatz in Haste gelegentlich ein Fußgängergrün für alle Richtungen einfügt – dann haben alle Autos gleichzeitig Rot. Das sind ja fast schon holländische Verhältnisse.
Jo, hab ich auch schon gesehen. Die Leute merken, dass es schöneres gibt, als 30.000 Euro die meiste Zeit im Hinterhof stehen zu haben. Dann lieber ein Bakfiets und Lebensqualität.