Eigentlich ist es ja durchaus erfreulich, dass die Critical Mass Osnabrück auch von der Neuen Osnabrücker Zeitung aufgegriffen wird. Der Aktion an sich wird es helfen, wenn die regionale Tageszeitung berichtet und die Aktion so bekannt macht. Das sieht man allein an den „Likes“ auf Facebook. Allerdings ist der Tenor in dem berichtet wird leider wieder mal der altbekannte. „Am Freitagabend ab 18 Uhr müssen Autofahrer mit Verkehrsbehinderungen auf dem Osnabrücker Wall rechnen.“ Genau das ist das Problem. Wir Radfahrer werden mal wieder als Verkehrsbehinderung gesehen. Dabei ist der Sinn der Critical Mass ja gerade, darauf aufmerksam zu machen, dass wir Verkehr SIND und eben nicht solchen behindern!

Richtig wäre der Hinweis gewesen: Am Freitagabend ab 18 Uhr müssen Autofahrer damit rechen, anderen selbstbewussten Verkehrsteilnehmern auf dem Osnabrücker Wall zu begegnen, was ihre Durchschnittsgeschwindigkeit möglicherweise drosseln könnte.

Wir SIND Verkehr!

Hinzu kommt noch, dass der Ablauf der Critical Mass schlicht falsch beschrieben wird. Es ist eben nicht die Regel, dass die Teilnehmer alle Spuren auf ihrer Tour belegen. Eine Critical Mass fährt unter den Vorgaben der Straßenverkehrsordnung und hält sich auch an diese.* Natürlich kann es auch zu Verstößen einzelner Teilnehmer kommen – zum Beispiel das Blockieren aller Fahrbahnen. Erwünscht ist dies aber ausdrücklich nicht!

Auch in den Kommentaren kann man schon wieder eine sehr polarisiernde Diskussion erkennen, die der Unkenntnis der StVO geschuldet ist. Dem reibungslosen Ablauf der Critical Mass am Freitag werden diese Diskussionen im Vorfeld hoffentlich nicht schaden.

* https://www.criticalmass-hamburg.de/critical-mass-hamburg/verkehrsregeln/