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Ramsauers Parolen retten keine Leben!

Verkehrte Welt. Das Verkehrsministerium setzt lieber auf Aufklärungskampagnen und bunte Broschüren als auf konkrete Maßnahmen für mehr Sicherheit im Straßenverkehr.

Ramsauers ParolenAus dem Abwählkalender der Grünen:

„Verkehrte Welt. Das Verkehrsministerium setzt lieber auf Aufklärungskampagnen und bunte Broschüren als auf konkrete Maßnahmen für mehr Sicherheit im Straßenverkehr.

Deutsche Straßen sind in den letzten Jahren sicherer geworden, aber noch nicht sicher genug: Über 3.500 Menschen sterben jedes Jahr an den Folgen von Verkehrsunfällen, tausende Menschen werden schwer verletzt. Ende 2011 hat das Verkehrsministerium unter Bundesminister Ramsauer ein Verkehrssicherheitsprogramm bis zum Jahr 2020 vorgelegt. Das reicht uns aber nicht! Denn es beschränkt sich im Wesentlichen darauf, die Unfallfolgen abzufedern und setzt auf gut gemeinte Appelle an die AutofahrerInnen. Aber gut gemeint ist nicht gut gemacht! Um Unfälle zu vermeiden, muss die Politik alle Mittel ausschöpfen: zum Beispiel ein Tempolimit einführen von höchstens 120 km/h auf Autobahnen, 80 km/h auf zweispurigen Landstraßen und 30 km/h innerorts, wenn die Kommunen es aus Gründen der Verkehrssicherheit und des Lärmschutzes wollen.

Laut WELT spricht sich der Wissenschaftliche Beirat des Verkehrsministeriums für „Tempo 30 als stadtverträgliche Regelgeschwindigkeit“ aus, ebenso das Europäische Parlament. Für die schwarz-gelbe Verkehrspolitik aber wohl kein Argument. Der Verkehrsexperte der CDU findet sogar, Autos in Städten sollten streckenweise schneller fahren können. So wird die Zahl der tödlichen Verkehrsunfälle nicht sinken. Dafür brauchen wir andere, ambitioniertere Maßnahmen, zum Beispiel unseren Masterplan Straßenverkehrssicherheit.“
Quelle: abwaehlkalender.de

Man muss nicht unbedingt generell für Tempo 120 auf Autobahnen sein, aber Tempo 30 in Städten ist eine gute Sache. Längst überfällig ist die Möglichkeit für Kommunen, selber darüber zu entscheiden. Und zwar nicht nur mithilfe der wenigen Kriterien, mit denen es zurzeit möglich ist, sondern generell. Für Radfahrer wäre das eine echte Verbesserung. Die Unfallfolgen fallen deutlich milder aus, wenn es bei niedrigen Geschwindigkeiten zu Verletzungen kommt. Also: Tempo 30 ist in meinem Sinne!

6 Antworten auf „Ramsauers Parolen retten keine Leben!“

Auf den Nebenstrassen gilt doch schon meistens Tempo 30 – ich weiss also nicht, was diese Forderung noch bewirken soll.

Und Tempo 30 ist für Autos wirklich sehr langsam …

Tempo 30 innerorts sorgt nur dafür, dass Autos an der nächsten Ampel kürzer stehen.
Wenn ich mal gemütlich auf dem nicht benutzungspflichten Radweg mit 20 km/h Richtung Arbeit cruise, bin ich selten langsamer als die Autos, die in der gleichen Richtung unterwegs sind.

Ich sehe daher Tempo 30 als eine Maßnahme, um die Durchfahrtsgeschwindigkeiten besser zu mitteln. Zudem reduziert dies auch den Spritverbrauch und somit auch die Schadstoffbelastung.

Um auf den Artikel zurückzukommen:
Eine Aufklärung ALLER Verkehrsteilnehmer ist dringend notwendig. Viele Autofahrer gehen noch stur von der allgemeinen Benutzungspflicht von Radwegen aus, die ja bereits 1996 gekippt wurde.
Die Aufklärungsarbeit des Verkehrsministeriums ist aber so gut, dass ich von dieser Regeländerung auch erst letztes Jahr erfahren habe. Eine freiwillige Selbstverpflichtung regelmäßig die Novellen zur STVO zu lesen funktioniert also nicht.
Wer ein Fahrzeug durch den Verkehr lenken möchte, muss in regelmäßigen Abständen dazu verpflichtet werden sich mit der aktuellen Version der STVO auseinanderzusetzen. Es kann ja nicht sein, dass eine Weiterbildung erst stattfindet, wenn wegen Tempo 120 in einer 80er Zone der Führerschein entzogen wird.

Ich plädierte daher für eine zeitliche Begrenzung der Fahrerlaubnis auf maximal 5 Jahre. Mit einer schriftlichen Nachprüfung und ggf. einer Amtsärztlichen Untersuchung (Seh- und Hörtest bzw. MPU) könnte die Fahrerlaubnis verlängert werden.
Dies könnte evtl. auch Unfälle vermeiden bei denen fast blinde und / oder verwirrte Personen als Geisterfahrer auf der Autobahn unterwegs sind (auch wenn solche Unfälle zum Glück die Ausnahme sind).

Die Ignoranz, insbesondere der motorisierten Verkehrsteilnehmer, gegenüber der StVO ist wirklich erschreckend. Wie oft wird man angebrüllt oder gefährdet, weil man auf der Straße fährt, obwohl sich ein nicht benutzungspflichtiger Radweg daneben befindet… Die zeitliche Beschränkung des Autoführerscheins finde ich eine richtige und notwendige Maßnahme, die Verlängerung darf es nur bei Kenntnis der aktuellen StVO geben. Außerdem finde ich dass ein psychologisches Gutachten bei (wiederholten) Verstößen gegen die Verkehrsregeln Pflicht sein sollte und dass im Zweifelsfall die Erlaubnis zum Lenken eines motorisierten Fahrzeugs NICHT erteilt werden sollte! Leute mit hohem Aggressionspotential haben überhaupt nichts am Steuer einer 2 Tonnen schweren Massenvernichtungswaffe verloren!

Die Gebühren für MIV-Teilnehmer sollten so hoch sein, dass die regelmäßige Schulung über die gültigen Regeln für Nicht-motorisierte kostenlos angeboten werden kann. Leider wissen ja auch viele Radfahrer nicht, dass sie im NORMALFALL die Fahrbahn zu benutzen haben – wenn die wüssten, was ihnen entgeht… :)

Tempo 30 in Städten würde Autofahren uninteressanter machen. Außerdem gestaltet sich das Fahrradfahren deutlich stressfreier dann. Die Gewichtung der einzelnen Verkehrsteilnehmer auf der Straße ist wohl ebenso ein Problem in Deutschland. In Dänemark gibt es jetzt schon eine wesentlich bessere und fahrradfreundlichere Aufteilung, so dass Autos nicht mehr der Stellenwert gegeben wird, den sie hier bei uns haben.
Bei meinen Rennradtouren begegne ich ständig noch BMW/Audi und Mercedes – Fahrern die sich die Vorfahrt direkt mit gekauft haben.

Tempo 30 in Städten, maximal 80 auf Landstraßen und maximal 100 auf Autobahnen. Das sind erste Schritte in die richtige Richtung. Gleichzeitig braucht es eine Ahndung des Falschparkens auf Geh- und Radwegen (in Bremen zum Beispiel die absolute Katastrophe!), eine richtige Parkraumbewirtschaftung (Parken im öffentlichen Raum muss teurer sein als in Parkhäusern!), eine deutliche Einschränkung der Parkmöglichkeiten in der Stadt und einen Rückbau von Infrastrukturmonstern, die die Städte und Landschaften verschandeln – sprich einen Rückbau von Autobahnen, Schnellstraßen, Hochstraßen, Parkhäusern, Parkplätzen… Also von all den Dingen, die kein Mensch schön findet und die niemand vor der eigenen Haustür haben will.
Dann gäbe es meiner Meinung nach eine realistische Chance, dass die Fahrräder endlich dort fahren können, wo sie hingehören, nämlich auf der Fahrbahn! Und gleichzeitig würden dann auch Fußgänger eine realistische Chance bekommen, sich ohne ständige Lärmbelästigung und ohne Todesgefahr vernünftig von A nach B fortbewegen zu können.
Ein schöner Traum in einer autoverseuchten lärmgeplagten Welt…

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