Trotz einer Autokaufprämie nach der anderen stehen Autos im Wert von 15 Milliarden Euro auf Halde, die die Autoindustrie nicht los wird. Und dennoch werden die Subventionen immer weiter ausgebaut. Anders sieht es bei Fahrrädern und speziell Lastenrädern aus. Da sind die Förderprogramme meist immer noch regional und vor allem finanziell sehr begrenzt. In Osnabrück ist am Montag die Antragsphase des Lastenradförderprogramms gestartet. Und schon am ersten Tag sind vermutlich mehr Anträge eingegangen als am Ende bewilligt werden können. Denn wenn alle 130 Antragsteller ein E-Lastenrad im Auge haben und mit der maximalen Summe von 2.000 Euro gefördert werden, gehen 30 Personen leer aus. Für das laufende Jahr stehen nämlich nur 200.000 Euro zur Verfügung.

Die Anträge werden nun in der zeitlichen Reihenfolge ihres Eingangs bearbeitet. „Bei der Vielzahl der Anträge, bei denen auch die einzelnen Angebote geprüft werden müssen, wird das ein paar Wochen dauern“, sagt die städtische Radverkehrsbeauftragte Ulla Bauer. „Ich freue mich darauf, dass wir bald viele neue Lastenräder auf unseren Straßen sehen werden. Das gibt einen kräftigen Schub für eine nachhaltige Mobilität und ist ganz im Sinne der mobilen Zukunft.“

Nun wäre es an der Zeit, dass auch die Bundesregierung endlich eine Kaufprämie für Fahrräder und Lastenräder auslobt. Eine aktuellen Studie des Bundesumweltministeriums (BMU) schlägt ein Budget von 2,5 Milliarden für Fahrradkaufprämien vor. „Die Studie empfiehlt, was auch das breite Bündnis Mobilitätsprämie fordert. Nach BVZF-Schätzungen können damit Fahrräder mit 250€, E-Bikes mit 500€ und Lastenräder oder Anhänger mit bis zu 2.000€ bezuschusst werden“, erklärt von Rauch vom Bundesverband Zukunft Fahrrad (BVZF). Wer es mit moderner Mobilität ernst meint, sollte endlich den Blick über den E-Motor in Autos hinaus richten.