Kategorien
Links der Woche

Links der Woche #58

Dieses mal eine recht schlanke Ausgabe der Links der Woche. War nicht mehr? Ein Kommentar im Rundblick Niedersachsen fürchtet sich vor dem Ende des Verbrennungsmotors, Marburg will Radfahrer mithilfe einer App zur Grünen Welle verhelfen und der Tagesspiegel schreibt Klartext in Sachen Radfahrerunfälle mit LKW.

Dieses mal eine recht schlanke Ausgabe der Links der Woche. War nicht mehr? Ein Kommentar im Rundblick Niedersachsen fürchtet das Ende des Verbrennungsmotors, Marburg will Radfahrer mithilfe einer App zur Grünen Welle verhelfen, ganz so kompliziert, wie es sich bei ZEIT Online anhört, ist das Radfahren im Winter gar nicht. Und der Tagesspiegel schreibt Klartext in Sachen Radfahrerunfälle mit LKW.

Ach ja, Spiegel Online startet jetzt auch einen Fahrrad-Blog. Etwas holpriger Start („Felgen- oder Nabenschaltung?“), aber mal abwarten…

Radel verpflichtet (Spiegel Online)

Bonjour tristesse (Rundblick Niedersachsen)

Gesund durch Stadtplanung? (Böll Stiftung)

Auch bei Kälte lässt es sich gut radeln (ZEIT Online)

Marburg probt Grüne Welle für Radler (Hessenschau)

Der Staat muss Radfahrer endlich vor Lastwagen schützen (Der Tagesspiegel)

Die Kaufprämie für Elektroautos ist ein Flop mit Ansage (Süddeutsche Zeitung)

Mit dem Wasserstofffahrrad um die Ecken gezischt (Frankfurter Allgemeine Zeitung)

Tweets


























5 Antworten auf „Links der Woche #58“

Keine Ahnung, worauf sich das mit der Fahrradstadt bezieht, aber ich finde es schade, dass du Münster nichtmal einen Versuch gibst. Nimm dir doch mal ein, zwei Tage Zeit und erkunde die Stadt mit dem Fahrrad (abseits der Critical Mass, du wohnst doch wirklich nicht weit entfernt). Es ist eben schon was anderes, dort Fahrrad zu fahren als in Osnabrück. Klar, wird auch dort dem Auto noch zu viel Platz eingeräumt (und die Fahrradpolizisten nerven), aber ich bin dort 25 Jahre lang entspannt und sicher Rad gefahren, ohne zum Radaktivisten zu werden, weil ich mich nie derart benachteiligt gefühlt habe. Und der ständige Hinweis mancher Kommentatoren, man solle doch mal in unsere Nachbarländer schauen: Ich habe ein Jahr lang in Nimwegen gewohnt und die Radinfrastruktur fühlte sich dort weder besser noch schlechter an als in Münster. Und in vier Tagen Amsterdam habe ich auch manche Situationen erlebt, wo dem Auto noch zu viel Platz eingeräumt wurde (insbesondere habe ich miterlebt, wie neben dem Anne Frank Museum ein dort anstehender Junge von einem vorbeifahrenden Auto touchiert wurde – müssen an einer Stelle, wo so viele Menschen -ich sage nur vier Stunden Wartezeit- auf so engem Raum stehen wirklich Autos vorbeifahren?). Es ist halt auch in den Nachbarländern nicht immer alles so, wie manche Promovideos suggerieren (und deren Inhalt würde ich mir tatsächlich für alle Städte wünschen, aber bis dahin wäre ich auch schon zufrieden, wenn ich in Osnabrück so Fahrrad fahren könnte wie in Münster oder Amsterdam).

Was mir als Münsteranerin in Osnabrück neben der furchtbaren Radinfrastruktur, dem massiven Lkw-Aufkommen und dem aggressiven Verhalten vieler Autofahrer übrigens auch immer wieder auffällt, ist wie sehr man in Osnabrück auf ein Auto „angewiesen ist“ (bzw. wie sehr davon ausgegangen wird, jeder hätte einen Kleinlaster) und in Münster nicht.

Als wir damals nach Osnabrück gezogen sind, hatten wir uns einen Spiegel bei Amazon bestellt. Als dieser geliefert wurde waren wir aber nicht zuhause. Statt den Spiegel an den nächst gelegenen Paketshop zu liefern, wurde dieser an einen 3,5km stadtauswärts entfernten Shop geliefert, denn obwohl 300m zum Wall wohnend, gehören wir offiziell nicht zur Innenstadt sondern zu Haste/Dodesheide/Sonnenhügel. In Münster waren es 200m zum Paketshop, da kann man einen 2m Spiegel auch mal tragen, über 3,5km geht das leider nicht. Wir mit dem Kleinwagen unserer Eltern also dahin, das Ding passte aber nicht rein. Zitat des Mitarbeiters vor Ort: „Dann kommen Sie doch einfach morgen mit einem passenden Fahrzeug wieder“…Klar, ich fahre meinen Pick-Up-Truck schonmal aus der Garage heraus (leider echt schon solche Fahrzeuge hier gesehen!).

Gleiches gilt für Gartenabfälle. Meine Eltern haben einen Garten in Münster. Unnötige Pkw-Fahrten fallen deswegen nicht an. Denn der Gartenmüll wird für kleines Geld (ein Sack 50 Cent) zuhause abgeholt, zusammen mit dem kostenlosen Sperrmüll. http://awm.stadt-muenster.de/wohin-mit-dem-abfall/sperrgut-und-gruenabfaelle.html In Osnabrück verfügen wir nun auch über einen Garten, und wissen regelmäßig nicht wohin mit dem Abfall. Nichtmal für Geld holt die Stadt Gartenabfälle ab. Mein Kollege ist letztens 5x (!!) mit seinem Pkw zum Piesberg hin und zurückgefahren um seinen Gartenmüll dorthin zu bringen. Mit nem Klein(st)wagen sowieso nicht möglich, und wieder profitiert der Pick-Up-Truck-Fahrer. Einige Leute haben anscheinend auch deshalb keinen Bock mehr auf die Gartenarbeit und lassen ihre Sträucher schön auf den Geh/Radweg wuchern. In vielerlei Hinsicht (Unverzichtbarkeit eines Autos, unnötige Autofahrten, versperrte Gehwege: siehe Anfang Bramscher Straße im Baustellenbereich) also schade, dass Gartenabfälle hier nicht abgeholt werden.

Und zu guter Letzt, das Standardargument der Autobesitzer: Und wie kaufe ich sonst Getränke? Klar, da kann man auf die letzte CM verweisen, was nicht alles möglich ist. Aber im Ernst, solange die Radinfrastruktur in Osnabrück nicht wesentlich besser wird (ich fahre doch nicht gigantische Umwege und über Holperpisten um Wasser zu kaufen, welches mir dann um die Ohren fliegt) und es gleichzeitig auch sichere Abstellanlagen gibt, werden sich selbst die meisten Hardcoreradfahrer kein Lasten-(E-)Bike zulegen… Praktisch wäre da schon ein Dienst wie https://www.flaschenpost.de/?plz=49088

Daniel, ich schreib das jetzt mal alles hierhin, weil ich weiß, dass du an irgendwelche runden Tischen sitzt etc. und mir bislang nicht bekannt ist, dass diese Ansätze den MIV zu reduzieren bereits im Gespräch sind… Vielleicht kannst du das ja mal voran treiben oder mir auch gerne entsprechende Kontaktadressen nennen…

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert