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Licht Technik

[Test] Orp

Jetzt mal ein besonderes Fahrradlicht: Orp macht Radfahrer nämlich nicht nur sichtbar sondern auch hörbar. In dem kleinen Teil steckt neben dem Licht auch eine Klingel/Hupe, die es in sich hat.

Aber erst mal zum Licht: das leuchtet mit 70 Lumen in drei verschiedenen Modi – Dauerlicht, blinkend und schnell blinkend. Da hält dann eine Akkuladung je nach Modus drei bis 15 Stunden. Aufgeladen wird der Akku über einen USB-Anschluss. Schön, dass das mittlerweile schon fast zum Standard wird. Und auch eine Akkustandanzeige hat Orp, was ja für die Zulassung in Deutschland wichtig ist.

Dedicated to all those with the resolve to brave the weather, the mud, the exhaust and traffic to travel by bike.

Damit wären wir aber gleich beim nächsten Punkt. Ich bin mir nämlich nicht so sicher, ob Orp mit der eingebauten Hupe eine Zulassung bekommen kann. Dabei ist die Idee nicht schlecht. Auch bei der Hupe gibt es zwei Modi: bei einem gibt es einen Ton, der eher als Klingeln durchgeht (76 dB), bei dem anderen wird der ein oder andere Fußgänger ordentlich zusammenzucken. Aber die 96-Dezibel-Variante ist auch eher für Autofahrer gedacht, die vor einem die Tür aufreißen. Oder einem beim Abbiegen den Weg abschneiden. Ich bin mir sicher, dass man das „Gekreische“ auch im Wageninneren hören kann. Natürlich hilft die Hupe aber auch gegen Fußgänger, die unvorsichtig auf den Radweg laufen.

Ein Pluspunkt: Orp benötigt keine Halterung am Fahrrad. Es wird einfach an den Lenker geklippt. Und damit man beim Klingeln nicht umgreifen muss, gibt es sogar eine „Fernbedienung“. Ein kleiner Knopf kann direkt neben dem Griff montiert und dann per Kabel mit Orp verbunden werden. Über Details hat man sich hier also Gedanken gemacht.

Orp Fernbedienung65 Dollar kostet Orp und ist in acht Farben erhältlich. Für die Fernbedienung werden optional noch mal 10 Dollar fällig. Das USB-Ladekabel ist natürlich im Preis enthalten. Insgesamt ein nettes Gadget, mit dem Radfahrer zumindest mal auf sich aufmerksam machen können.

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9 Antworten auf „[Test] Orp“

Gibt es halt nur für vorne. Ich denke aber nicht, dass da ein großer Unterschied ist. Wobei mir das Blinder-Vorderlicht schon vor langer Zeit abhanden gekommen ist und ich gerade nur fürs Rücklicht detailliert sprechen kann…

nett, aber ohne auswechselbaren akku kauf ich nix mehr. die applesierung der elektronischen gadgets auf kosten der umwelt können wir uns meiner meinung nach einfach nicht mehr erlauben. wozu fahr ich denn rad, um mir dann so ein wegwerfprodukt für 65$ an den lenker zu bammseln? ich will niemanden zu nem dynamo überreden, aber solchen produktdesigns gehört meiner meinung nach abseits jeden individualisierungs- und hipstertrends der ökologische mindestverstand entgegengesetzt.

Ich bin mir nämlich nicht so sicher, ob Orp mit der eingebauten Hupe eine Zulassung bekommen kann.

Die StVO verlangt ausdrücklich eine helltönende Glocke. Die muss also (mindestens = unabhängig von orp) dran sein, sonst kostet das ganze 10€. Dazu kommt, dass bei Unfällen, in denen die Klingel eine Rolle gespielt hätte, das auch weitere Probleme geben kann. Glocken-Klingel muss also leider da sein.
Dann zu ORP: das Ding muss ja nicht eine Zulassung im Sinne eines Zertifikats oder ähnlichem bekommen, aber das war wohl hier auch nicht gemeint. Leider verbietet die StVO auch zusätzliche Dinge, mit denen man auf sich aufmerksam machen kann (64a: „Andere Einrichtungen für Schallzeichen dürfen an diesen Fahrzeugen nicht angebracht sein.“), man kann also wohl kaum damit argumentieren, dass man das Ding nur transportiert oder nur die Leuchtfunktion nutzt. Allerdings habe ich im Tatbestandskatalog jetzt auch nichts gefunden, was für zusätzliche unzulässige Schallzeichen gut passt. Aber: ein Polizist müsste ja auch erst einmal erkennen, dass das Ding eine Klingel hat. Also einfach Klingel daneben, und vielleicht nicht die nächste Streife, die auf dem Radweg parkt um Brötchen zu holen, weghupen, dann gibt’s mit dem Ding bestimmt auch keine Probleme. Bin aber auch nur interessierter Laie.
Das mit dem Akku ist natürlich wirklich erst mal Mist, allerdings halten Lithium Ionen Akkus ja auch sehr lange, so dass das in diesem Fall vielleicht sogar die umweltfreundlichere Variante ist. Ansonsten besteht ja ein höheres Risiko, dass das Teil durch Nässe zu Schrott wird.

Ich glaube generell nicht, dass Polizeibeamte auf der Straße ein Licht nach StVO-Zulassung untersuchen. Vielleicht einer von zehn. Die haben doch selbst keine Ahnung. Wie auch. Das ist bei uns in Deutschland viel zu kompliziert…

Die STVO ist da sehr genau:

> Fahrräder und Schlitten müssen mit mindestens einer helltönenden Glocke ausgerüstet sein; ausgenommen sind Handschlitten. Andere Einrichtungen für Schallzeichen dürfen an diesen Fahrzeugen nicht angebracht sein. An Fahrrädern sind auch Radlaufglocken nicht zulässig.

Von daher ist dieses Ding nicht zulassungsfähig, da weder eine Glocke noch helltönend. Und zusätzliche Schallzeichen dürfen nicht montiert werden

Ich bin skeptisch was die Befestigung angeht. Sieht nach etwas Gewürge aus (das für festen Sitz auch nötig ist) das ich nicht alle paar Tage zum nachladen machen möchte. Ein fest montierter Halter mit angesteckter Lampe ist mir bei den Nachladelampen da lieber, wie viele Montagevorgänge mag diese Methode aushalten?

Sieht wie eine Blendgranate aus. Keine Abschirmung vorne, die strahlt sicher in alle Richtungen, also super um den Gegenverkehr zu blenden. Schon allein deswegen raus.
Würde mir für das Blendverhalten mehr Infos in den Artikeln wünschen.
VG

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