Am Montag hat die Autoindustrie nach der nächsten Kaufprämie gerufen, nur einen Tag später, am Dienstag, hat der niedersächsische Wirtschafts- und Verkehrsminister Bernd Althusmann (CDU) den Ruf aufgenommen und sich für ein Konjunkturprogramm ausgesprochen. Inzwischen sieht auch Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) die Notwendigkeit, die Autonachfrage zu „stimulieren“, um die Konjunktur wieder in Fahrt zu bringen.
Dafür gibt es Kritik vom VCD. „Es kann nicht im Sinne einer ökologischen Verkehrswende sein, nun im Gießkannenprinzip den Autokauf zu beschleunigen“, sagt Martin Mützel, Vorsitzender des Landesverbandes Niedersachsen. Durch die Corona-Krise sei die Wirtschaft angeschlagen, viele Arbeitnehmer seienin Kurzarbeit oder bangten um ihre Arbeitsplätze. Gerade in Niedersachsen, dem Autoland, werfe das viele Fragen auf. Der VCD erwarte dennoch ein Umdenken, ein Weiterso dürfe es nicht geben.
Martin Mützel: „Jetzt haben wir die Chance, die Verkehrswende umzusetzen. Dazu gehört für den VCD auch, den öffentlichen Verkehr und den umweltfreundlichen Radverkehr zu fördern. Wenn Gelder locker gemacht werden, um die Wirtschaft anzukurbeln, darf dies nicht ausschließlich dem Autobau zugute kommen. Der VCD kann sich gut vorstellen, eine Abwrackprämie für Fahrräder auf den Weg zu bringen. Auch Lasten-Pedelecs sind aus ökologischer Sicht wesentlich klimaschonender als jedwedes Auto und gerade in den Städten das Fahrzeug der Zukunft.“
4 Antworten auf „Lasten-Pedelecs fördern statt Gießkanne für die Autoindustrie“
Es darf überhaupt keine Förderung für den Autokauf geben. Auch E-Autos sind letztlich noch Teil des Problems und nicht Teil der Lösung.
Wenn die Politik unbedingt Geld rauswerfen möchte, dann bitte 5.000 Euro Helikoptergeld für jeden Bürger. Man kann das ja auch so gestalten, dass es eine Art Voucher ist, der innerhalb von 6 Monaten ausgegeben werden muss.
Aber eine Lenkung in Richtung von Autos ist größtmöglicher Unsinn. Unsere Automobilindustrie ist mittelfristig sowieso nur noch halb so groß, wenn überhaupt. Ein lebender Zombie.
Wenn Förderung für Lastenräder , dann doch bitte für zweispurige – die dürfen nämlich auf der Straße fahren . Das entschleunigt den Verkehr ungemein. Außerdem ist das Bremsverhalten systembedingt erheblich besser und gerade bei hoher Zuladung sind sie erheblich sicherer weil moderne Bauformen nicht (bzw kaum ) umstürzen können.
Siehe zB HNF Nicolai CD1 Cargo L oder das baugleiche Modell von Wührt .
Das wäre dann ein echter Fortschritt.
Außerdem gebe ich zu Bedenken das Lastenräder nicht in jedem Fall der Königsweg sind . Die Größe der Ladefläche ist relativ beschränkt – eine bessere Alternative für große und schwere Lasten sind meiner Ansicht nach Fahrradanhänger. Hier kann ich nach geltendem Recht auf 12 m Länge , 2,5 m Breite und 4 m Höhe bauen . Das muss man zwar nicht ausreizen , aber ich erinnere nur an das „tolle“ Foto von dem Kollegen der sich das Sichtfeld selber mit dem Tannenbaum im Lastenrad versperrte. Auch wenn man mal eine Leiter oder Rohre fahren will ist ein Lastenrad ungeeignet. Und wenn man mal bei Ikea war sind die großen Möbelkartons oder Sofas nur mit dem Anhänger nach Hause zu bekommen- außer man legt dem Kram quer über das Rad ….Und mit hydraulischen Bremssystemen bekomme ich auch hohe Lasten sicher zum stehen , wobei ich die Hydraulik entweder in das Bremssystem des Zugfahrrades einbinden kann oder eine Auflaufbremse montiere .
Zudem können gut trainierte Radfahrer ohne Weiteres Lasten bis 500 kg auch ohne Unterstützung in relativ flachem Gelände ziehen . Für mehr Gewicht oder ernsthafte Steigungen bietet sich dann immer noch eine E-Unterstützung wie beim Carla Cargo an
ich hab nen umgebauten Kinderanhänger, d.H. da ist ein Brett drauf, wo früher der Kindersitz war. Weiß jetzt zwar nicht was der für nen maximale Traglast hat, gehe von 50-70 Kilo aus. Jedenfalls habe ich den voll bepackt schon über 25 Kilometer problemlos ohne E-Antrieb auch über mäßige Steigungen gezogen.
Das einzige Problem, was ich immer wieder habe sind Poller und Umlaufgitter, die zu eng gesetzt werden. Wenn die Poller schon Jahrzehnte da stehen hab ich noch einigermaßen Verständnis dafür, weil es derartige Anhänger und Lastenräder nicht so lange gibt, Abändern kostet aber auch nicht die Welt.
Ich habe jedoch kein Verständis dafür, wenn eine Stadtverwaltung neue Poller einbaut und diese dann Abstände unter einem Meter haben, bei einem drei Meter breitem Weg kamen hier dann 1m und zwei mal etwa 90cm Durchfahrbreite raus und die glorreiche Verwaltung hat die Beschwerde zunächst abgewimmelt, erst auf massiven Druck in der Öffentlichkeit und durch die Fahrradverbände nachgebesert.
Lastenradfahrer mit deutlicher und ungewöhlicher Überbreite sollten für bewegliche Poller immer nen Schlüssel dabei haben, um sich den Weg freizuschließen.
Guck dir mal den Monoporter von Weber an . Ist eine Alternative zum 2- spurigen Anhänger. Schwerpunkt ist recht tief und das Ding ist gefedert , ca 5kg netto . Für MTB’s gibt es im Zubehör eine breitere Gabel . ( es gibt auch deutlich billigere, die sind allerdings wesentlich schwerer und haben einen höheren Schwerpunkt, was bei hoher Last von Nachteil ist)
Fahre seit Jahren auch Monoporter hinter meinen Fatbikes und bin gut zufrieden. Diese sind allerdings Sonderanfertigungen da ich für’s Gelände 20 cm Bodenfreiheit brauche und die Gabel auf Grund des breiten Hinterbaus nicht im Standard erhältlich war . Foto kannst du auf der Osnabrücker CM-Seite sehen .
Nachteil beim Monoporter ist die kleine Ladefläche, entspricht in etwa einer Eurobox 60×40 . Vorteil ist das das Ding überall hinterher läuft wo du auch mit dem Bike durchfahren kannst; zudem ist das Fahrverhalten in Kurven erheblich besser ; und da die Last zwischen Anhängerrad und Hinterrad deines Bikes aufgeteilt ist , ein besseres Bremsverhalten , da das Hinterrad etwas mehr Last hat .