Nette Idee aus Island: weil Zebrastreifen bei Autofahrern weitestgehend an Bedeutung verloren hatten und zu oft ignoriert wurden, hat sich der Ort Ísafjörður Gedanken gemacht, wie man zurück zu mehr Rücksicht kommt. Ergebnis: ein 3D-Zebrastreifen, der aussieht, als würde er schweben – und Autofahrer abbremsen lässt, weil sie natürlich nicht gegen einen solchen weißen Block fahren wollen.
Das war allerdings nur das erste Kurzzeitergebnis. Denn wie so oft haben sich Autofahrer schnell dran gewöhnt. Nachhaltig hat sich nichts geändert. Ein richtiger Exportschlager ist auch nicht draus geworden. Linz hat es versucht, ist aber nicht zufrieden. Als 3D-Streifen nur aus der Nähe, bei Tag und geringer Geschwindigkeit wahrnehmbar. Schade eigentlich…
6 Antworten auf „Der schwebende Zebrastreifen“
Hi, hast du Quellen für die Gewöhnungeffekte und die Unzufriedenheit in Linz?
Stand mal in einer dpa-Meldung.
Ein schon etwas älterer Beitrag (Experiment) dazu auf n-tv:
https://www.n-tv.de/mediathek/videos/panorama/Schwebender-Zebrastreifen-bremst-Autofahrer-aus-article20083265.html
Was spricht eigentlich gegen Bodenschwellen vor Zebrastreifen?
Bei mir im Ort leuchtet auf der Hauptverkehrsachse rund um die Uhr eine Ampel – sobald ein Fußgänger drückt, springt die Autoampel sofort auf Rot. Im Grunde also ein Zebrastreifen mit technischer Unterstützung.
Genau das ist das Ergebnis, was ich erwartet habe. Mal abgesehen, dass grau auf grauem Boden eine Garantie ist, dass man den Effekt auch in neuem Zustand häufig gar nicht sehen wird.
Ein Nebeneffekt den ich bei so einem Kunstwerk fürchte, ist dass die optische Täuschung ablenkt. Das Auge versucht das gesehene zu verarbeiten, erkennt aber womöglich den Fußgänger langsamer oder schaut etwas langsamer in die Richtung, die er eigentlich schauen sollte. Der klassische, kontrastreiche Zebrastreifen, lenkt da weniger ab.
Gut ist natürlich, dass der Zebrastreifen vor Ort und im Internet ins Bewusstsein gerückt wird. Temporeär also gut.