Ich habe hier im Blog schon öfter über den Grünpfeil für Radfahrer geschrieben, der in anderen europäischen Ländern erfolgreich getestet oder auch schon allgemein genutzt wird. Jetzt gibt es neue Zwischenergebnisse aus Basel, wo es seit 2013 mehrere Pilotprojekte gibt. „An den für den Pilotversuch speziell signalisierten Kreuzungen sind die Lichtsignalanlagen in Basel versuchsweise so ausgestattet, dass Velofahrer unter Berücksichtigung des Vortritts auch bei Rot rechts abbiegen oder zusammen mit Fussgängern die Kreuzung überqueren dürfen.“
Anfang Mai hat das Basler Amt für Mobilität an den Standorten zum Pilotversuch für velofreundliche Lichtsignalanlagen wieder mit der Durchführung von Beobachtungen zum Verkehrsverhalten, zur Langzeitwirkung und zur Wirksamkeit begonnen. „Im vergangenen Jahr wurden an den Pilotstandorten zum Rechtsabbiegen bei Rot in 264 Stunden insgesamt knapp 19.000 Velofahrer erfasst. Davon sind ca. 9.000 bei Grün oder Rot nach rechts abgebogen und davon wiederum haben bereits über 3.000 das Freie Rechtsabbiegen bei Rot genutzt.“ Angenommen wird der Grünpfeil also – der hier gelb auf schwarzem Grund ist.
Keine Unfälle im Zusammenhang mit dem Freien Rechtsabbiegen, auch keine Beinahe-Unfälle.
Und auch die bisherigen Erkenntnisse seien erfreulich: „Die Abbiegemöglichkeit an den Pilotstandorten wird von den Velofahrern rege genutzt, und es sind keine Unfälle im Zusammenhang mit dem Freien Rechtsabbiegen zu verzeichnen, auch keine Beinahe-Unfälle. Situationen, in denen Velofahrende den Fussgängern nicht den Vortritt gewährt haben, hat es gemäss den Erhebungen nur im Promillebereich gegeben (5 Konflikte auf 1000 Velos).“
Die Schweiz ist mit dem Baseler Versuch also auf einem guten Weg, den Grünpfeil für Radfahrer in das Schweizerische Strassenverkehrsrecht aufzunehmen. Bis Ende 2016 wird noch getestet. Die bisherigen Ergebnisse lassen den Erfolg aber schon mehr als erahnen.
Jetzt wäre es an der Zeit, dass auch Deutschland endlich mit einem Pilotprojekt startet. Am besten gleich in mehreren Städten und Kommunen. Wenn man den Grünpfeil intelligent einsetzt, dann wirkt er sich positiv auf den gesamten Verkehr aus. Radfahrer müssen nicht mehr „sinnlos“ in den Abgaswolken der stehenden Autos warten, wenn ihr Weg ohnehin frei ist. Und Autofahrer haben „freie Bahn“, wenn die Ampel auf Grün umspringt und Radfahrer vorher schon fahren konnten.
Aus mindestens zehn deutschen Städten gibt es die Forderung nach dem Grünpfeil für Radfahrer schon – darunter Berlin, Hamburg, München und Osnabrück. In anderen Ländern wird er schon erfolgreich praktiziert. Zuletzt hatte die SPD-Bundestagsfraktion die Einführung des Grünpfeils gefordert. Momentan scheitert aber noch alles an der CDU. Die Bundesregierung hatte auf Anfrage der GRÜNEN ausgeschlossen, dass es mit ihr einen solchen Pfeil geben wird.
2 Antworten auf „Keine Unfälle bei Grünpfeil-Pilotprojekt in Basel“
Dann bleibt vorerst nur die Variante: Vor der Ampel absteigen, 3 Meter gehen, an der Querstraße wieder aufsteigen und weiterfahren.
Wenn es eine Straßenkreuzung ist, an der wegen des Autoverkehrs eine Ampel nötig ist, könnte dort auch ein separierter Radweg angebracht sein, und den könnte man dann nach dem Muster der Protected Intersection auch ohne Radler-Grünpfeil an der Kreuzung vorbeiführen.